Lateran
Lateran
San Giovanni in Laterano
Der Lateran
Der Lateran ist neben dem Petersdom die wichtigste Kirche in Rom. San Giovanni in Laterano ist die Bischofskirche von Rom und hier befindet sich die Heilige Treppe – die Scala Santa – und auch das heilige Tor – die Porta Santa. Erfahre hier, was das alles zu bedeuten hat!
Meine Bewertung:
Positiv:
Es gibt mehr zu sehen, als man auf den ersten Blick glauben mag. Neben der weltweit bekannten Basilica San Giovanni in Laterano gibt es dort noch weitere, eher unbekannte, Juwelen Roms zu sehen; wie das Baptisterium und die päpstliche Kapelle Sancta Sanctorum.
Negativ:
Es gibt kaum Informationstafel mit Erklärungen. Aufgrund der verschärften Sicherheitskontrolle kann man nicht einfach “spontan” in die Kirche gehen. Glasflaschen, sowie Spraydosen sind verboten und müssen für eine Besichtigung – wie am Flughafen – weggeworfen werden. Dieser Sicherheitscheck kann zu Warteschlangen führen.
Tipp:
Nimm dir Zeit, hole dir den deutschen Audioguide und ein Ticket für den Kreuzgang und in die Kapelle Sancta Sanctorum (das kostet dann allerdings etwas)!
Zuletzt aktualisiert: 29.02.2024 | Céline & Susi
Lateran
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Ticket & Audioguide
10 €Ticket für das Kloster, die Kapelle Sancta Sanctorum, die Taufkapelle und die Scala Sancta
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Der gesamte Komplex
Der Lateran besteht aus mehreren Gebäudekomplexen und nicht nur aus der Basilika San Giovanni in Laterano.
Es gibt außerdem den Lateranspalast, der leider nicht zu besichtigen ist, der aber genau wie der Kreuzgang an der Basilika anschließt. Dahinter befindet sich das Baptisterium, das ein eigenständiges Gebäude mit separatem Eingang ist und der Obelisk.
Die Papstkapelle – das Sancta Sanctorum – und die Heilige Treppe – die Scala Santa – befinden sich auf der anderen Straßenseite.
Zur Information vorweg: Die Lateransbasilika ist die Bischofskirche von Rom – und nicht der Petersdom. Diese Kathedrale ist also der Sitz des Bischofs von Roms, ergo des Papstes.
Lateran
Die Basilika
Es gibt hunderte Kirchen in Rom, aber nur eine Mutter aller Kirchen: die Basilica San Giovanni in Laterano. Als mater et caput („Mutter und Haupt”) ist die Lateranbasilika für die Katholische Kirche ranghöher als der Petersdom. Sie wurde im 4. Jahrhundert erbaut, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte wiederholt zerstört, geplündert und aufgebaut. Ihr heutiges Erscheinungsbild hat sie seit dem 17. Jahrhundert. Auch wenn die Fassade von außen fast bescheiden wirkt, so strahlt die Kirche im Inneren in barockem Glanz. Von den fünf Eingängen wirst du einen nur in den seltensten Fällen benutzen können: den Eingang ganz rechts, das heilige Tor (die Porta Santa). Sie wird nur in heiligen Jahren geöffnet. Auch das Tor in der Mitte ist nicht immer geöffnet: Die originale Bronzetür stammt aus dem 5. Jahrhundert und wurde der Curia Iulia (Forum Romanum) entnommen.
Wenn du in der Mitte des Hauptschiffes der Kirche stehst, siehst du vor dir den Hauptaltar mit seinem gotisch dekorierten Ziborium. In diesem befanden sich seit 1367 angeblich die Häupter von Paulus und Petrus, die Schutzpatronen Roms. Dahinter liegt der Chorraum mit einem prunkvollen Mosaik aus dem 19. Jahrhundert. Links vom Hauptaltar gelangt ihr zum Kreuzgang, rechts zur Schatzkammer.
Lateran
Der Kreuzgang
Der Kreuzgang aus dem Jahr 1232, der sich im Klosterbereich der Kirche befindet, gilt nicht ohne Grund als einer der schönsten in Rom. Die Gänge sind von gedrehten und mit Mosaik verzierten Säulen umschlossen. Es ist einer der wenigen Orte in Rom, den man wohl noch ohne Menschenmassen besuchen kann. Ein versteckter Platz, in dem es sich lohnt, mal die Augen zu schließen und die Ruhe zu spüren.
Lateran
Die Schatzkammer
Wer die Schatzkammer betritt, versteht, warum dem Vatikan ein unvorstellbarer Reichtum nachgesagt wird. Vergoldete Schreine, Kronen und Kelche funkeln aus den Vitrinen. In der Vitrine Nummer 1 (vom Eingang rechts) befindet sich sogar ein Reliquiar des heiligen Johannes des Täufers!
Sancta Sanctorum und
die Heilige Treppe
Sancta Sanctorum heißt übersetzt „die Allerheiligste“. Sie war die Hauptkapelle des Papstes. In ihr wurden die wichtigsten Reliquien aufbewahrt. “Non est in toto sanctior orbe locus” lautet die Inschrift des Altars – so wäre kein Ort dieser Welt heiliger als dieser.
Zur Papstkapelle führen 28 heilige Stufen, die Scala Santa, die man nur kniend besteigen darf (Links und rechts der Heiligen Treppe gibt es Treppen für nicht betende Besucher). Schon im 4. Jahrhundert soll die Scala Santa aus Jerusalem nach Rom gebracht worden sein. Auf ihr habe schon Jesus bei seinem Kreuzweg Blut verloren. Und ja: Man spürt in diesem Ort auch etwas Heiliges. Die Gläubigen beten kniend auf den Stufen, rutschen langsam immer eine Stufe höher, um so ihrem Gott näher zu sein. Das bewegt. Weil diese Treppe so heilig ist, darf sie auch nicht fotografiert werden.
Lateran
Der Obelisk
Am Weg von der Basilika zum Baptisterium, spazierst du an einem Obelisken vorbei. Auch ihm gilt es Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken: Von den 13 Obelisken in Rom ist er der größte unter ihnen. Der 32 Meter und 500 Tonnen schwere Obelisk stammt aus Ägypten, kam im 4. Jahrhundert nach Rom und wurde ursprünglich im Circus Maximus aufgestellt. Erst 1588 wurde er an seinen heutigen Standort gebracht.
die Taufkirche
Baptisterium
Neben der Mutter aller Kirchen und dem größten Obelisken befindet sich die älteste Taufkirche der Welt. Auch wenn der Innenraum im 17. Jahrhundert vollständig renoviert wurde, so kannst du in den seitlich angebauten Kapellen noch einige Mosaike aus dem 5., 6. und 7. Jahrhundert sehen.
Lateran
Zur Geschichte
Der Name „Lateran“ leitet sich von der Familie Laterani ab, die in Rom bis Anfang des 4. Jahrhunderts eine der Mächtigsten in Rom war. Heute trägt das ganze Viertel diesen Namen. Zu diesem Gebiet zählen auch drei der sieben Hügel Roms: Quirinal, Viminal und Celio. Es war Kaiser Konstantin, der ihr Land konfiszierte und hier die erste christliche Basilika erbauen ließ: die Basilica San Giovanni in Laterano.
Heute ist von dieser Basilika nur mehr eine Säule zu sehen. Zweimal brannte sie nieder. Im 5. Jahrhundert wurde sie mehrmals von den Germanen geplündert und im 9. Jahrhundert durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Jedes Mal wurde sie aber wieder aufgebaut.
Bei der letzten Renovierung war es Francesco Borromini, der 1646 den Innenraum gestaltete. Grund für diese war das Heilige Jahr 1650.
Die Mauern an den Seiten des Hauptschiffes sind mit Nischen ausgestattet, die Platz für 12 große Statuen geben. Diese stellen die 12 Apostel dar und wurden unter Aufsicht von Gianlorenzo Bernini angefertigt.
Erst hundert Jahre später (1736) wurde die Hauptfassade von Alessandro Galilei angefertigt. Die 15 x sieben Meter hohen Statuen aus Travertin krönen die Hauptfront der Kirche. In der Mitte ist Jesus, eingeschlossen von Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten. Die übrigen Statuen zeigen weitere einflussreiche Kirchenväter.
Die Basilica San Giovanni ist eine der sieben Pilgerkirchen. Für die katholische Kirche ist sie ranghöher als der Petersdom und trägt den Ehrennamen Omnium urbis et orbis ecclesiarum mater et caput (Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises). Ursprünglich Christus dem Erlöser geweiht (siehe Inschrift der Fassade (Christo Salvatori), wurde sie später dem heiligen Johannes dem Täufer übergeben.
Bis ins 15. Jahrhundert war der Lateranpalast der Sitz der Päpste. Der Umzug der Päpste in den Vatikan war auch Grund für die Neugestaltung der Peterskirche (1506-1626) in jenen Bau, den wir auch heute kennen. Schon 1377, dem Jahr der Rückkehr der Päpste aus Avignon, gewann der Vatikan als Aufenthaltsortes des Papstes an Bedeutung, galt aber noch nicht als Hauptsitz.
Bis ins 19. Jahrhundert wurden die Päpste noch im Lateran gekrönt.
Wer die Lateranbasilika und die angeschlossenen Gebäude betritt, steht auf exterritorialem Gebiet, also auf vatikanischen Staatsgebiet. Dies wurde am 11. Februar 1929 im Zuge der sogenannten Lateranverträge beschlossen. Diese Verträge wurden zwischen dem Heiligen Stuhl und dem damaligen Königreich Italien (unter Mussolini) abgeschlossen. Sie sicherten die politische und territoriale Souveränität des Vatikans und beendeten den stetigen Konflikt zwischen Italien und Vatikan. Unter anderem wurde durch dieses Abkommen auch die Größe der Vatikanstadt von 0,44 km2 besiegelt. Den Namen tragen diese Verträge, da die Unterzeichnung dieser im Lateranpalast stattgefunden hat.
Offizielle Webseite des Laterans (IT): www.vatican.va/various/basiliche/san_giovanni
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Mit Unterstützung von Susanne Vukan