Forum Romanum
Forum Romanum
Forum Romanum
ein antikes Freiluftmuseum
In der römischen Antike war das Forum Romanum nicht nur den Mittelpunkt der Stadt, sondern quasi des ganzen Römischen Reiches. Hier gingen die Senatoren, Kaiser und Priester ein und aus. Hier findest du Tempelreste, Reste großer Paläste und die Hütte von Romulus und Remus!
Aufgrund dessen, dass das Kolosseum für die nächsten Wochen ausverkauft ist, gibt es nun auch Tickets, die NUR für das Forum Romanum gelten (denn hier gibt es noch Kapazitäten).
Eintritt für das Forum Romaum + Palatinhügel: 25 Euro
Eintritt für das Forum Romaum + Palatinhügel + Multimedia Video: 33 Euro
(Günstig ist zwar anders, aber es ist die vielleicht einzige Chance wenigstens das Forum Romanum zu sehen)
Was würde ich tun? Anstatt des 33-Euro-Tickets würde ich eher eine Führung buchen – da habt ihr mehr von.
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein riesiges Freiluftmuseum! Hier kann man auf den antiken Pfaden laufen und die Gebäude betrachten. Man weiß: hier sind einst Caesar, Augustus und Cicero entlang gelaufen.
Negativ:
Wenn man nicht sehr Antikenbegeister ist, könnte der Besuch etwas eintönig sein.
Tipp:
Den Eintritt zum Forum Romanum gibt es in Kombination mit dem Kolosseum! Nimm dir im Sommer etwas zum Trinken mit!
Zuletzt aktualisiert: 28.02.2024 | Céline
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Was gibt es schöneres, als sich mit einem guten Podcast auf einen Rom-Besuch vorzubereiten?
Susi lebt in Rom und kann so richtig aus dem Nähkästchen plaudern: wie ticken die Römer, was muss man beachten und zusammen mit Museos / Rom gibt sie euch wichtige Informationen zu den Sehenswürdigkeiten!
In dieser Folge geht es um den Ursprung von Rom, den Palatin Hügel, das Forum Romanum und sie verrät euch, wo man dort den perfekten Mann finden kann! 😉
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Das Forum Romanum bildete in der römischen Antike nicht nur den Mittelpunkt der Stadt, nein des ganzen Reiches! Hier wurden Entscheidungen getroffen, Siege gefeiert, diskutiert und in den verschiedensten Tempeln die Götter geehrt.
Auf dem daran anschließenden Palatinhügel, wo Romolus der Legende nach 753 v. Chr. Rom gründete (Remus stand derweil auf dem Aventin-Hügel), errichteten die Kaiser ihre Paläste: darunter Kaiser Augustus (27. v. Chr – 14 n. Chr.), Kaiser Tiberius (14-37 n. Chr.) und Kaiser Domitian (69–96 n. Chr.).
Die bedeutenden Triumphbögen von Konstantin, Septimius Severinus und Titus befinden sich auf dem Gelände, sowie der Tempel der Vesta, der Göttin des heiligen Herdfeuers. Aber auch Reste des Tempels des Julius Caesar sind noch zu sehen. Dieser wurde an der Stelle errichtet, wo der Leichnam Caesars verbrannt wurde.
Die Via Appia Antica, die 312 v. Chr. erbaut wurde, verläuft durch das Forum Romanum. Sie stellte einst die Nachschubversorgung in alle Teile des Reiches sicher.
Man befindet sich quasi in einer riesigen archäologischen Ausgrabungsstätte!
Forum Romanum
zur Geschichte
Im 6. Jh. v. Chr. entschied König Lucius Tarquinius Priscus das sumpfige Land zwischen den Hügeln Kapitol, Palatin und Esquilin urba zu machen und der Stadt anzuschließen. Die „Cloaca Maxima“ wurde errichtet und diese trocknete den Sumpf aus. Das war eine der wichtigsten Entscheidungen auf dem Weg hin zum Machtzentrum des römischen Reiches. Zunächst wurde die Fläche aber nur als Marktplatz genutzt.
In der Römischen Republik wurde der Platz erweitert und bereits zu dieser Zeit traf sich der Senat an dieser Stelle und machte Politik! Es wurden auch schon die ersten Tempel und Basiliken errichtet: so zum Beispiel 179 v. Chr. die Basilica Aemilia und die 169 v. Chr. errichtete Basilica Sempronia.
Seinen Höhepunkt hatte das Forum Romanum dann aber in der Kaiserzeit. Bereits August nahm grundsätzliche Änderungen vor: Er wollte seine Macht demonstrieren und pflasterte den Platz neu mit weißem Travertin und verwendete viel Mamor zur Verkleidung der Gebäude. Der Platz wurde auf den Tempel Divus Iulius ausgerichtet um sein Geschlecht, das Geschlecht der Julier zu festigen. Er verbot sogar Alltagskleidung auf dem Forum! Nur noch die Toga war gestattet, ein 6 x 2,50 m großes Tuch, dass man sich geschickt um den Körper warf.
Die Nachfolger von Augustus gestalteten das Forum Romanum dann weiter aus. Unter Antonius Pius wurde zum Beispiel der Tempel der Faustina errichtet – seiner „vergöttlichten“ Frau geweiht. Aber es war Kaiser Domitian (69–96 n. Chr.) der grundlegender in die Forums-Anlagen eingriff. Er ließ zum Beispiel den Tempel des Vespasian und den Titusbogen errichten.
Der Konstantinsbogen, der neben dem Kolosseum steht, wurde 312-315 n. Chr. im Zuge der Feiern des 10-jährigen Regierungsjahres Kaiser Konstantins errichtet. Auftraggeber hier war – laut Quellen – der Senat.
Viele der Kaiser errichteten hier ihre Herrscherhäuser: darunter Augustus, Tiberius und wiederum Domitian. Bei so vielen Jahren, Kaisern, Tempeln und Häusern wurden auch immer wieder neue Bauten auf Ältere „gesetzt“. Deswegen sind die Ausgrabungen zum einen so reichhaltig, aber in der Erhaltung auch so unterschiedlich.
Das Mittelalter
In der Zeit nach den großen Kaisern und nach dem Ende des Römischen Reiches verlor das Forum Romanum immer mehr an Wichtigkeit, obwohl bis ins 8. Jahrhundert hinein noch die Volksversammlungen hier stattfanden. Zahlreiche Gebäude waren aber nicht mehr intakt und es gab auch kein Interesse daran, diese wieder aufzubauen. Im Gegenteil: Die alten Tempel und Herrscherhäuser wurden ab dem 9. Jahrhundert bewusst zerstört um die Steine und andere Materialien für neue Häuser zu nutzen.
Außerdem wurden viele der Tempel zu Kirchen umfunktioniert. So zum Beispiel der Tempel der Faustina. Dieser wurde zur Kirche San Lorenzo in Miranda.
Die Zeit der Ausgrabungen
1788 führte ein Schwede die erste Ausgrabung am Forum Romanum durch. Er legte dabei Teile der Basilica Julia frei. Aber erst ab Anfang des 19. Jahrhunderts ging man systematisch an die Sache ran. Zuerst hat man die in der Zwischenzeit entstanden Wohnungen abgerissen und an den oberirdisch sichtbaren Ruinen begonnen. So waren der Tempel der Faustina und der Septimus Severus Bogen die ersten Antiken, die ausgegraben wurden.
Als Rom dann 1871 Hauptstadt Italiens wurde, wurde zwischen 1971 und 1905 fast das gesamte Forum Romanum zugänglich gemacht.
Forum Romanum
Die Kaiser Roms
Während des Überganges von der römischen Republik zum Kaiserreich und bis zu seinem Ende gab es unzählige Kaiser, die das Leben der Römer, Italiens und des restlichen Europas bestimmten. Die Wichtigsten sollen hier ganz kurz mit ihren Errungenschaften oder Eigenheiten genannt werden.
Kleine Anmerkung: Ich könnte alle Kaiser nennen oder auch die komplette Geschichte der hier herausgepickten Kaiser beschreiben, aber das würde einfach den Rahmen dieser Webseite sprengen!
Kaiser Augustus
(23. September 63 v. Chr. – 19. August 14 n. Chr.)
Der erste Kaiser Roms, der Großneffe Caesars. Er setzte sich nach der Ermordung Caesars durch und wurde Alleinherrscher Roms. Unter ihm kam es zum Ende der römischen Republik und zum beginn der Monarchie, die auch Prinzipatszeit genannt wird.
Sein eigentlicher Name ist Gaius Octavius. Von zeitgenössischen Schreibern wissen wir, dass er und auch das Volk ihn Imperator Caesar Divi filius nannten. Im Jahr 27 v. Chr. verlieh ihm der Senat den Namen Augustus (der Erhabene).
Der Name Augustus wurde seit dem Nachfolger Tiberius zum festen Bestandteil der Kaisernamen.
Seine Amtszeit wurde stark verklärt. Vor allem wegen der Pax Augusta – dem „augusteischen Friedens“, der tatsächlich nach den vorhergehenden Bürgerkriegen eine lange Friedenszeit im ganzen römischen Reich nach sich zog. Sicherheit, Wohlstand und eine blühende Wirtschaft waren das Ergebnis.
Augustus wurde im Augustusmausoleum in Rom beigesetzt – er selbst hat den Bau in Auftrag gegeben. Nach seinem Tod wurde er zum Staatsgott erhoben und so Divus Augustus genannt und erhielt sogar einen Tempel auf dem Forum Romanum.
Nero
(15. Dezember 37 n. Chr. – 9. oder 11. Juni 68 n. Chr.)
Wir haben bei Nero den verrückten Kaiser, im Kopf der singend der brennenden Stadt zuschaut. (Quellen belegen aber das Nero zu der Zeit nicht in Rom war). Nero sah sich selbst in der Tat als Künstler und vielleicht war er auch wirklich etwas verrückt…
Seine Mutter Agrippina forcierte zumindest seine Karriere. Sie war die Schwester des Kaiser Caligula und heiratet in dritter Ehe ihren eigenen Onkel Claudius, um Nero den Weg zum Kaisertum zu ebnen!
Seine Anfänge als Kaiser werden sogar recht positiv beschrieben. Für den oben genannten Brand brauchte Nero aber einen Sündenbock – und das waren die Christen. Es kam zu Verfolgungen und Hinrichtungen. Und auch der Wiederaufbau der Stadt ging mit Plünderungen in den Provinzen einher. Das lässt Neros Herrschaft wiederum sehr negativ erscheinen.
Vespasian
(17. November 9 – 23. Juni 79)
Vespasian war der erste römische Kaiser aus dem Geschlecht der Flavier. Nach dem Tod Neros kam es zum Vierkaiserjahr, eine Zeit der Unruhen – Vespasian konnte am Ende den Bürgerkrieg beenden und setze sich so als Kaiser durch.
Während seiner 10-jährigen Herrschaft kam es zur „Pax Flavia“ und er konnte das Reich finanziell wieder stabilisieren (nachdem Nero ziemlich viele Schulden aufhäufte). Da machte er, indem er wieder Steuern einführte…
Trotzdem war er ein beliebter und erfolgreicher Kaiser – er hatte sowohl Rückhalt im Senat als auch von hochrangigen italienischen Familien.
Trajan
(18. Sept. 53 – 8. August 117)
Trajan gilt in der Geschichtsschreibung als bester römischer Kaiser (Optimus Princeps). Aber warum?
Unter seinem Vorgänger Domitian kam es zu Verfolgungen und Hinrichtungen vieler Senatoren, Trajan unterband das nun. Durch ihn kam es zum Ende der flavischen Dynastie und er führte das Adoptivkaisertum ein. Das heißt: Die Nachfolger wurden durch Adoption bestimmt und nicht durch Herkunft und Familienstand. Das ermöglichte die Wahl eines geeigneten Kandidaten.
So wird diese Ära die Zeit der fünf guten Kaiser genannt: Trajan, Hadrian, Antonius Pius, Mark Aurel und Lucius Verus – die alle nicht die leiblichen Söhne des jeweiligen Vorherrschers waren. Sie gilt als die Glanzzeit des Römischen Reiches. Außerdem vergrößerte Trajan das Reich: Er eroberte Armenien, Mesopotamien und das Drakerreich und so erlebte das Reich unter ihm seine größte Ausdehnung. Und auch innenpolitisch engagierte er sich mit Bau-und Sozialmaßnahmen, um Italien auch von Innen zu stärken.
Marc Aurel
(26. April 121 – 17. März 180)
Er war nicht nur Kaiser, sondern auch Philosoph und der letzte Vertreter der sogenannten jüngeren Stoa. Innenpolitisch setzte Mark Aurel ein Zeichen, indem er die Rechtssprechung und Gesetzgebung für Benachteiligte der Gesellschaft – Sklaven und Frauen – verbesserte. Zu kämpfen hatte er nicht nur an den Grenzen des Reiches, sondern auch mit einer Tiberüberschwemmung und der damit ausgelösten Pestwelle sowie verschiedener Christenverfolgungen. Mit Mark Aurel endete die Zeit der Adoptivkaiser, da er seinen Sohn Commodus als Nachfolger bestimmte. Er war sogar schon drei Jahre vor dem Tod Mark Aurels Mitkaiser. Mit seinem Tod endete außerdem eine Phase innerer und äußerer Stabilität.
Commodus
( 31. August 161 – 31. Dez. 192)
Bei dem Film „Gladiator“ der eben genau in diese Zeit des Mark Aurel und Commodus spielt, kommt Commodus nicht besonders gut weg. War er aber wirklich so eine schlechte Person und gefürchteter Kaiser?
Zunächst wurde er akzeptiert und gefeiert. Er hatte an der nordischen Grenze Frieden mit den Germanen geschlossen und zog im Triumph nach Rom ein. Außerdem sorgte er für viel „Brot und Spiele“, was dem Volk sehr gefiel. Durch Anhebung der Steuern für die Senatoren kam es hier aber zur Spaltung. Fakt ist auch, dass es während seine Regierungszeit zu verschiedenen Attentaten kam und er am Ende sogar tatsächlich ermordet wurde… Er wurde im Bad erwürgt.
Septimius Severius
(11. April 146 – 4. Februar 211)
Er begründete die Dynastie der Serverer (so sein Name) und seine Regierung war zunächst stabilisierend – sowohl Innen- und außenpolitisch. Doch das änderte sich: Es kam zu einer wirtschaftlichen Krise im Reich, er entzog dem Senat noch mehr macht und stützte sich (zu sehr) auf die militärischen Kräfte. Er legte damit gewissermaßen die Basis für die späteren „Soldatenkaiser“, die nach Belieben von den Truppen erhoben oder fallen gelassen wurden.
Septimus versuchte sich in seinen letzten Jahren mit aller Macht, als Kaiser zu halten und schreckte deswegen vor vielem nicht zurück.
Konstantin der Große
(27. Februar zwischen 270 und 288 – 22. Mai 337)
Der Alleinherrscher Konstantin war wegweisend für das Christentum. Durch ihn konnte es sich nun auch im Römischen Reich vollends entfalten. Man nennt es die konstantinische Wende: Das Christentum wurde damit zur Hauptreligion im römischen Imperium. 324 auch im Gesamtreich durchgesetzt. Seit 313 gab es im ganzen Reich sogar die Religionsfreiheit.
Er war es auch, der seine Residenz weg von Rom in den Osten des Reiches legte: nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul.
Konstantin wird in der Forschung nicht eindeutig positiv bewertet. Mal handelte er rational, mal impulsiv. Seine Außenpolitik kann sicher positiv gewertet werden, seine Reformen des Militärs ebenfalls – er war einer der militärisch erfolgreichsten Kaiser. Und er war lange Kaiser – Augustus war der einzige, der eine annähernd lange Regierungszeit hatte. Aber nicht alles war rosig: Seine Hinwendung zum Christentum soll ein machtpolitisch kalkulierter Akt gewesen sein und dass er egoistisch und korrupt gewesen sei…
Offizielle Webseite des Forum Romanum (EN): www.parcocolosseo.it
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