Der Aventin
Der Aventin
Der Aventin
Giardino degli Aranci & mehr
Bei einem Spaziergang auf den Aventinhügel kann man zwar etwas ins Schwitzen kommen, aber er lohnt sich. Es erwarten dich ein traumhaftes Ambiente und ein einzigartiger (wirklich einmaliger) Ausblick!
Zu sehen sind der Giardino degli Aranci mit dieser tollen Aussicht. Die Kirche Santa Sabina. Das berühmteste Schlüsselloch Roms und ein Rosengarten!
Interesse? Dann lies weiter!
Meine Bewertung:
Positiv:
Kostenloser Zugang zu Park, Kirche und Aussichtspunkt. Man muss nichts reservieren und kann ein wunderbares Panorama genießen!
Negativ:
Negativ finde ich eigentlich nur das Verhalten manch eines Touristen, der viel versucht, Fotos zu machen, ohne dabei Rücksicht auf andere zu nehmen. Vor allem beim “geheimen Schlüsselloch”: mache ein, zwei Fotos und dann soll der nächste schauen. :)
Tipp:
Bei Sonnenuntergang ist das Licht, die Stimmung und der Ausblick einfach am schönsten, weniger “Andrang” gibt es aber in den früher Morgen- bzw. Vormittagsstunden! Mit E-Bikes oder einer Vespa macht der Aufstieg mehr Spaß! Mehr dazu weiter unten!
Zuletzt aktualiseirt: 28.02.2024 | Céline & Susi
Aventin
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Einführung zum
Aventin
Der Aventin ist einer der berühmten sieben Hügel von Rom und war schon zur Geburtsstunde der Ewigen Stadt im Jahr 753 v. Chr. wichtig. Denn auf diesem Hügel hat sich Remus befunden, um Ausschau auf Adler zu halten. Sein Zwillingsbruder Romulus war laut Legende auf dem gegenüberliegenden Hügel, dem Palatin. So hätte ein Orakel (kreisende Adler) nämlich darüber entschieden, wer der beiden Brüder, wo die ersten Stadtmauern bauen durfte. Gewonnen hat Romulus, der erster König von Rom wurde und die Stadt am Palatin errichtet hat.
Soviel zur Geschichte.
Heute gibt es am Aventin keine Spur mehr von Remus, aber dennoch viel Historisches und viel Beeindruckendes zu sehen. Der Aventin gehört übrigens auch zu einem der wenigen Gebiete in Rom, in denen es keine Shops, keine Bars und keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt.
Das und die schicken Häuser lässt den Hügel als sehr nobel wirken. Bei meinem letzten Besuch in Rom wurde hier sogar ein historischer Film gedreht – so stilecht sieht es hier och aus!
Aber was kann man hier „oben“ alles entdecken? Wir verraten es euch!
Orangengarten am Aventin
Giardino degli Aranci
Der Orangengarten – Giardino degli Aranci – verdankt seinen Namen den Orangenbäumen, die hier wachsen. (Ein kleiner Hinweis: die Orangen eignen sich nicht zum Verzehr, sie sind sehr bitter!). Ursprünglich war dies ein Garten der Familie Savelli, die hier im 13. Jahrhundert ihren Sitz hatte. Dass hier heute Orangen zu finden sind, haben wir dem heiligen Dominikus zu verdanken, der hier den ersten Orangenbaum des Landes gepflanzt hat. Dieser wurde als eine Art Wunderbaum gesehen, der jedes Jahr orange-leuchtenden Früchte trug.
Die Stimmung in diesem Garten ist bezaubernd! Meistens spielt jemand auf einer Geige oder Gitarre, was dem Flair nur guttut! Die Orangenbäume sind im Garten aber eigentlich gar nicht das Highlight – sondern die Aussichtsplattform (die Terrazza Belvedere Aventino)!
Zu dieser führt eine Allee aus Pinienbäumen, in deren Mitte die Petersdomkuppel zu sehen ist. Achtet beim Gehen durch diese Allee auf die Kuppel. Merkt ihr einen Unterschied der Kuppelgröße am Anfang und am Ende der Allee? Die Kuppel wird nämlich mit jedem Schritt kleiner (ja, kleiner!). Wenn man am Beginn der Allee steht, wirkt sie riesig und je näher man ihr kommt, wird sie kleiner. Warum das so ist? Eine optische Täuschung …
Aber zurück zur Plattform. Dort angekommen, hat man einen wunderbare, atemberaubende Aussicht auf Rom: Man sieht den Petersodom, den Tiber, die Synagoge, sogar das Pantheon, das Vittoriano und bis zum Gianicolo-Hügel! Ein bezaubernder Ausblick, der viele dazu einlädt, schöne Erinnerungsfotos hier zu machen!
Vom Orangengarten sieht man auch die Mauern, des einstigen Palast der Familie Savelli, die ihre gesamte Anlage dem Dominikanerorden geschenkt hat.
Die Kirche
Santa Sabina
Die Kirche Santa Sabina am Aventin ist einer der besten Beweise dafür, dass Rom aus vielen Schichten (Zeitalter) besteht. So wurde das Gebetshaus laut Inschrift nämlich im 5. Jahrhundert errichtet (und im 16.,17.,18, und 20. Jahrhundert renoviert). Allerdings stand hier schon davor etwas: Wohnhäuser der römischen Bevölkerung, über die man einfach drüber gebaut hat.
Wenn man die Kirche heute betritt, sieht man das sogar, so gibt es Beweise (Öffnungen) dafür, dass das Fundament viel tiefer liegt. Im 2. Jahrhundert lebte hier eine Christin namens Sabina, die als Märtyrerin hingerichtet und angeblich auch hier am Aventin begraben wurde.
Die Nordausrichtung der Kirche ist zwar untypisch und besonders, hat aber den einfachen Grund, dass die antiken Grundmauern in diese Himmelsrichtung ausgerichtet war.
Die Säulen in der Kirche sind auch schon aus dem 2. Jahrhundert, ob der Fußboden es auch ist, ist nach wie vor ungewiss.
Die Holzdecke, 31 Fenster, das große Mittelschiff, die Mosaike über den Säulen und die Apsis sind alle einfach gestaltet und geben dennoch viel her. Der Raum wird mit Licht durchflutet und strahlt an gewissen Tagesstunden richtig.
Über dem Haupteingang ist ein Mosaik angebracht, mit einer goldenen Inschrift und zwei Frauen, die das Judentum (links) und das Heidentum (rechts) der Kirche symbolisieren.
Auf der anderen Seite des Eingangs (also von außen) sieht man noch die original Holztür aus dem 5. Jahrhundert mit ihren 28 Reliefs (18 sind noch erhalten). Jedes Relief spiegelt für die Kirche sehr bedeutendes Ereignis wider. Die erste Darstellung links oben ist die älteste in Holz dargestellte Abbildung von Jesus am Kreuz. Zwar hängt er hier nicht an einem Kreuz, steht aufrecht und mit offenen Augen, das hat den Grund, dass man zu diesem Zeitpunkt davon abgesehen, die Kreuzigung wahrheitsgetreu und leidend darzustellen.
Neben dem Eingangsportal zieren übrigens wunderschöne Spolien (Bauteile und Überreste) von anderen Figuren, Säulen oder Gräbern die Fassade.
Buco della serratura dell’Ordine di Malta
Nicht mehr ganz “geheimes” Schlüsselloch
Folgt man dem Weg zur Spitze des Hügels, kommt man an einen Platz namens Piazza dei cavalieri di Malta (Souveräne Malteser-Ritter-Orden). Die hier stehende Villa, das Hauptquartier der Malteser-Ritter, in der sich die Botschaft des Ordens befindet, ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Trotzdem hat ihre Fassade bzw. eine ihrer Türen etwas ganz Besonderes, sogar einmaliges, für uns Besucher zu bieten.
Im 18. Jahrhundert hat der Architekt Piranesi das Gebäude und den Garten im Inneren gestaltet. Dabei hat er eine Lorbeerbaumallee geschaffen, durch die man den Petersdom erblickt. Genau dort, wo die Allee beginnt, steht die Mauer der Villa, die durch eine einfache Tür betreten werden kann. Wer hier herkommt, sieht aber, dass niemand durch die Tür tritt, sondern nur durch deren Schlüsselloch blickt.
Warum das so ist? Ganz einfach: Der Blick durch das Schlüsselloch offenbart einen einzigartigen Blick auf den Petersdom, der selbst dann noch fasziniert, wenn man ihn schon 10-mal gesehen hat! Und auch wenn die Schalnge lang ist: das Warten lohnt sich ganz sicher!
An dieser Stelle möchte ich auch gerne erwähnen, dass das Warten auch weniger lang wäre, wenn nicht alle versuchen würden, durch das Schlüsselloch zu fotografieren. Die Versuche sind meist zwecklos! Manchen schaffen es – ich habe es nicht geschafft. Ich hatte aber auch erschwerte Verhältnisse: ein LKW parkte genau vor dem Dom. Ich zeige euch also wie es NICHT geht 😉
Der Effekt ist ohnehin nur mit den eigenen Augen wirklich schön!
Der Malteser-Ritterorden hat seinen Ursprung übrigens schon im 11. Jahrhundert. Seit 1834 befindet sich der Sitz dieser römisch-katholischen Ordensgemeinschaft in Rom, seit 1869 sogar mit exterritorialen Status (und eigenem KFZ-Kennzeichen… wie der Vatikanstaat).
Beim Aufstieg oder Abstieg
Der Rosengarten
Susi und Céline haben verschiedene Wege hoch zum Aventin genutzt.
Während Susi vom Circus Maximus kommend Aventin hinauf ist, ist Céline dort hinunter gegangen ;). Aber egal ob Auf- oder Abstieg: man wird wahrscheinlich neben oder sogar durch den Rosengarten laufen und er wird den meisten gar nicht auffallen.
Zu finden sind in diesem schönen Garten allerdings über 1000 verschiedene Rosensorten aus der ganzen Welt. 1645 war diese Anlage noch ein Friedhof der jüdischen Gemeinde, heute ist er für die Öffentlichkeit zugänglich. traut euch also rein und entspannt für einen Moment!
Céline hat den Weg hoch auf der Tiberseite gewählt – vom Bocca della Verita und der Kirche Santa Maria in Cosmedin kommend, ging es eine kleine gepflasterte Straße hinauf. Man kommt dann direkt neben dem Orangengarten raus.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2022 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.