Palazzo Pitti
Palazzo Pitti
der Plazzo Pitti
Kunstgalerie und Palast
Der Palazzo Pitti in Florenz wurde im 16. Jahrhundert von der Familie Medici erworben. Das damalige Wohnhaus, die heutige Kunstgalerie, liegt auf der sogenannten “anderen Seite des Arnos” (Oltrarno).
Welche Höhepunkte erwarten euch hier? Wir sagen nur Raffael, Caravaggio und Tizian! Lest weiter, was noch zu sehen ist!
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag: 8.15 – 18.30 Uhr
Wichtigste Palazzo Pitti Tickets:
Online-Ticket + Skip the line für 22 Euro
Palazzo Pitti + Boboli Garten + Bardini Garten Kombi für 30 Euro
Meine Bewertung:
Positiv:
Es gibt einige Informationstafel zu ausgewählten Kunstwerken. Das finde ich immer ganz praktisch!
Negativ:
Die Beleuchtung war oft zu stark, sodass sich das Licht in den Bildern reflektiert/gespiegelt hat.
Leider konnte ich den Audioguide nicht testen...
Tipp:
Online reservieren, um lange Warteschlangen zu vermeiden! UND: Unbedingt eine Führung oder Audioguide buchen!
Zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 | Céline & Susi
Palazzo Pitti
Tickets
Palazzo Pitti Tickets | Preise | Information | Ticket buchen |
---|---|---|---|
Online-Ticket |
22 € | Ticket mit Skip the line | Ticket kaufen |
|
Führung auf Deutsch69 € | Führung auf Deutsch durch den Palazzo Pitti, Dauer: 1,5 Stunden, mind. 2 Teilnehmer | Führung buchen |
Kombi Ticket 1 |
50,50 € | Eintritt Palazzo Pitti, Eintritt Uffizien + Eintritt Boboli Garten | Ticket kaufen |
|
Kombi Ticket 230 € | Eintritt Palazzo Pitti, Eintritt Boboli Garten + Eintritt Bardini Garten | Ticket kaufen |
Alles wichtige
auf einen Blick
Kleine Orientierung
vorab
Die Fassade ist eintönig braun. Man sieht aber sofort, dass sich hier etwas “Wichtiges” befindet – nicht nur wegen der Warteschlangen, sondern auch wegen der Größe des Gebäudes! Damals war das Gebäude wichtig, weil es die Residenz einer einflussreicher Familien war (Medici, Habsburg-Lothringen, Savoyer). Heute ist es wichtig, weil hier teure Kunstwerke untergebracht sind.
Der Eintritt in den Palazzo Pitti gibt Zugang in die Galleria Palatina (Palatina Galerie), Galleria d’Arte Moderna (Galerie für Moderne Kunst) und den Tesoro dei Granduchi (Schatzkammer). Für den Garten der Palastanlage (Garten Bobili) benötigt man eine separate Eintrittskarte. Wer diese nicht schon vorab reserviert hat, bekommt während es Museumsbesuchs aufgrund der schönen Aussicht auf den Garten mit Sicherheit Lust auch in den Garten zu gehen. (Zumindest ist es bei mir so der Fall gewesen 🙂 )
Was gibt es zu sehen?
Galleria Palatina
In der Galleria Palatina sind großartige Werke Raffaels, Caravaggios oder Rubens ausgestellt. Die Säle, die einst die Wohnräume waren, sind wirklich prall gefüllt mit Gemälden. An jeder freien Stelle hängt ein Bild oder steht eine Skulptur! Man muss sich wirklich Zeit nehmen, um nicht zu schnell mit Eindrücken und Informationen “überladen” zu werden. Selbst die Einrichtung und die Fresken an den Wänden sind beeindruckend und geben dem Ambiente einen noch edleren/prunkvollen Touch.
Als großer Caravaggio Fan war ich natürlich fasziniert von seinem Gemälde mit dem Titel “l’amore dormiente” (schlafender Amor). Caravaggio stellt den Amor als kleines Kind dar, das lieblich schläft, dennoch Pfeile und Bogen in seinen Händen hält. Wie immer spielt der Künstler mit Licht und Schatten. Der Junge hat trotz seiner schlafenden Pose viel Ausdruckskraft in seinem Körper und seinem Gesicht. Fraglich ist nur, was Caravaggio mit einem schlafenden Amor sagen wollte – ist die Liebe erloschen oder noch gar nicht entfacht?
Von Künstler Raffael gibt es wirklich sehr viele Gemälde. “La Madonna del Granduca” zum Beispiel, die er 1506/1507 gemalt hat, ist eines seiner berühmtesten Werke.
Auch nur bei kurzem Betrachten wird einem schnell klar, dass Raffael die Fähigkeit besaß, Heilige menschlich und sehr einfach darzustellen. Maria hält ihr Kind gut und sicher in ihren Armen. Sie sieht traurig aus und richtet ihren Blick nach unten. Das Kind aber sieht den Betrachter des Bildes direkt an – beinahe auffordernd, als würde es etwas sagen wollen.
Auch ein Selbstporträt Raffaels ist hier zu finden! Es zeigt ihn als jungen Künstler in seiner dunklen Arbeitskleidung, aus der ganz leicht ein weißes Hemd zu sehen ist. Auf den ersten Blick sieht sein Gesichtsausdruck traurig aus, schaut man genauer hin, wirkt er eher stolz. Wahrscheinlich ist sein stolzer Ausdruck von seiner Armut beeinflusst, die dem Bild eine gewisse Traurigkeit verleiht. Raffael starb früh – in einem Alter von 37 Jahren. Das Bild stammt aus dem Jahr 1506. Folglich müsste er auf dem Bild 16 Jahre alt sein.
Ein interessantes Werk ist außerdem „Papst Julius II della Rovere“. Es gibt die Darstellung einmal von Raffael und seiner Werkstatt, dass als „Kopie“ des echten Raffael Werrks ind er National Gallery of Lomdon gilt. Und dann gibt es noch ein identisches Werk von Tizian! Diese beiden Werke sehen sich so ähnlich, man könnte meinen sei haben sich nebeneinander gesetzt und zeitgleich den Papst gemalt – à la Malklasse.
In der Galleria Palatina könnt ihr zudem noch folgende Schätze sehen, neben den grandios ausgestatteten Räumlichkeiten, versteht sich:
„Heilige Maria Magdalena“ von Artemisia Gentileschi
„Die reumütige Magdalena“ von Tizian (sieht aus wie die in der Galleria Doria Pamphilj)
„Klage über den toten Christus“ von Pietro Perugino
„Porträt einer Dame („La Bella“)“ von Tizian
„Madonna mit Kind und Szenen aus dem Leben“ von Filippo Lippi (zu sehen rechts)
„Porträt einer Dame“ von Sandro Botticelli
„Porträt von Tommaso Inghirami, bekannt als „Phaedra“ von Raffaello Sanzio
„Junger Mann mit einem Apfel“ von Raffaello Sanzio
„Die Versuchung des Hl. Hieronymus“ von Giorgio Vasari
Was gibt es zu sehen?
Galleria d’Arte Moderna
In den Räumen im 2. Stock befindet sich heute die Galerie für moderne Kunst. Zu sehen sind hauptsächlich Werke aus dem späten 18. Jahrhundert bis zum frühen 20. Jahrhundert. Darunter Gemälde von Giovanni Fattoris, der als Begründer der “Macchiaioli” gilt oder Giorgio De Chirico
Die Galerie der modernen Kunst hat für uns nicht viele bekannte Namen zu bieten, da diese meist lokal italienisch sind. ABER die Säle und auch Kunstwerke sind teilweise einfach nur wunderschön! Alles ist in Pastell gehalten und die Kunst strahlt eine Leichtigkeit aus… Wir fanden es einfach toll.
Nach dem Besuch der Galerien sollte man jedenfalls das machen, was viele andere Besucher machen: sich auf die Plattform vor den Palazzo setzen, Sonne tanken und die Eindrücke sacken lassen!
Palazzo Pitti
zur Geschichte
Bevor das Gebäude 1549/1550 von Cosimo I. de’ Medici erworben wurde, war es im Besitz des Bankiers Luca Pitti, von diesem der Palazzo auch nach wie vor den Namen trägt. Angeblich hat dieser den Palast nach einem Entwurf von Brunelleschi erbauen lassen. Der dazugehörige Garten Boboli wurde auf Wunsch von Cosimos Frau Elenora di Toledo von Niccolo Triboli gestaltet.
Es waren nicht nur die Medici, die hier gewohnt haben; auch deren Nachfolger (Habsburg-Lothringen) und das Königshaus von Savoyen nutzen die Räume zu Wohnzwecken. Aufgrund der Größe des Gebäudes (sowie die Säle im Inneren), der ruhigen und sicheren Lage (im Stadtteil Oltrarno) kann man das gut nachvollziehen.
Bereits im 16. Jahrhundert gab es den langen Korridor (von Giorgio Vasari = Vasarikorridor genannt), der über die Ponte Vecchio zum Palazzo Vecchio führt. So war es den Palastbewohnern möglich, ungesehen vom Wohnhaus zum Rathaus gehen. Der Gang ist übrigens heute noch sichtbar!
Offizielle Website des Palazzo Pitti (IT/EN): www.uffizi.it/palazzo-pitti
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan