Boboli Garten
Boboli Garten
Der Boboli Garten
im Palazzo Pitti
Der 4,5 ha große Boboli Garten gehört zum Palazzo Pitti und ist einer der schönsten in ganz Florenz. Neben der Natur, den Brunnen, Grotten und dem Obelisken ist die Sicht auf die Stadt von hier beeindruckend!
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein riesiger Garten, in dem man Energie tanken und Kultur genießen kann.
Negativ:
Für Gärten dieser Art wäre eine Eintrittskarte für mehrere Tage sinnvoll, damit man auch mal nur für 30 Minuten die Natur genießen kann.
Tipp:
Plane Zeit ein, um den Aufenthalt wirklich zu genießen! Natürlich ist eine Online-Reservierung sinnvoll, um unnötige Warteschlangen zu vermeiden.
Zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 | Céline & Susi
boboli garten
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Alles wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Seit dem 18. Jahrhundert ist der Boboli-Garten für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu unserem Glück, denn ein Spaziergang durch den Garten ist wirklich wunderschön. Nicht umsonst zählt er dank all seinen Skulpturen, Grotten und Botanik zu den UNESCO-Weltkulturerben.
Betritt man den Boboli-Garten über den Palazzo Pitti, fällt der erste Blick mit Sicherheit auf den ägyptischen Obelisken aus rotem Granit, der 1790 hier aufgestellt wurde. Er steht mitten in einem Amphitheater (von Niccolò Pericoli und Giulio Parigi) und zieht die Besucher quasi magisch an. Zuvor stand er in der Villa Medici in Rom. Folgt man seiner Anziehungskraft und geht anschließend weiter nach oben, wird man vor dem Neptunbrunnen Halt machen. Es ist gut zu erkennen, dass die Statue (von Stoldo Lorenzi) den Meeres-Gott darstellt, da dieser den für ihn typisch Dreizack in der Hand hält.
Von hier oben kann man nun links abbiegen und dem pastellgrüne Kaffeehaus aus dem 18. Jahrhundert einen Besuch abstatten. Die Aussicht ist von hier phänomenal! Das „Kaffeehaus“, das wirklich einen deutschen Namen trägt, wurde im Auftrag des Fürsten des Hauses Habsburg-Lothringen errichtet.
Oder man geht weiter nach oben zum zartrosa gefärbten „Cavaliere Palast“ aus dem 16. Jahrhundert mit seinem schönen Rosengarten. Man kann aber auch vom Neptunbrunnen nach rechts abbiegen und durch eine Zypressen-Allee zu einem kleinen See spazieren. Egal, welchen Weg man wählt, es ist immer wunderschön! Von der idyllischen Zypressen-Allee führt auch ein Weg, bessere gesagt ein Tunnel aus Baum-Bögen, zu einer kleinen Straße namens “Viale dei Mostaccini”, in der es kleine “Monster-Brunnen” zu sehen gibt.
Im Garten gibt es drei Grotten, die alle einen Besuch wert sind! Ich muss gestehen, so etwas habe ich davor noch nie gesehen! An der “Grotta del Buontalenti” hat, wie der Name schon sagt, Bernardo Buonatalenti gearbeitet. Neben ihm haben auch Giorgio Vasari, Vincenzo de’ Rossi und Gioambologna die Grotte mitgestaltet. Sie wird auch als “la grotta grande”, also die große Grotte bezeichnet. Sie ist die größte der drei Grotten.
Die Wände dieser Grotte wurden zwar schon 1583 fertiggestellt, der erste Raum aber später wieder verändert, um Michelangelos vier „Gefangene“ (weitere Gefangene gibt es in der Galleria dell’Accademia und im Louvre) hier unterzubringen. Im zweiten und dritten Raum stehen Skulpturengruppe von Theseus und Elena von Vincenzo de ‚Rossi und die Venus von Giambologna.
1590 wurde die „Madama Grotte“ von Davide Fortini fertiggestellt. Auch bei dieser Grotte haben mehr als nur ein Künstler gearbeitet. Der Marmorboden wurde beispielsweise von Santi di Michele Buglioni erstellt und die vielen Tierfiguren stammen von Giovanni di Paolo Fancelli.
Die Grotte von „Adam und Eva“ wurde zwischen 1770 und 1828 von Giuseppe Cacialli errichtet. Den Namen verdankt die Grotte der Skulpturengruppe von Michelangelo Naccherino, die in der Mitte der Grotte auf einem rechteckigen Sockel positioniert sind. Die drei Masken (von Ottaviano Giovannon) in der Innenwand sind interessanterweise in einem falschen Felsen eingesetzt.
Mir persönlich hat die „Limonaia“ aus dem 18. Jahrhundert besonders gut gefallen. Cosimo III de’ Medici hat den Bau des Gewächshauses bzw. des Zitronengartens in Auftrag gegeben. Heute wachsen hier neben Zitruspflanzen auch wunderschönen bunten Blumen und Lavendel an der alten Hausfassade. Eigentlich ist ein Spaziergang durch diesen Garten für alle Botanik-Fans ein Muss!
Übrigens: Der Garten befindet sich auf einem kleinen Berghang, weshalb man einen schönen Blick auf die Kuppel des Doms hat.
Boboli Garten
zur Geschichte
Es war die Familie Medici, die den Palazzo Pitti 1549 (oder 1550) erworben hat. Die Ehefrau von Cosimo I, Eleonora von Toledo, wollte einen schönen Garten und deswegen hat sie auch die Grünfläche von der Familie Bogoli gekauft. Von dieser Familie leitet sich auch der heutige Name Boboli ab.
Niccolo Triboli, war der Erste, der an dem Garten gearbeitet hat. Nach seinem Tod waren es Bartolomeo Ammanti und Giorgio Vasari, die mit der Gestaltung des Garens weiter gemacht haben. Einige Male wurde der Garten vergrößert und mit Kunstwerken erweitert. Seine heutige Größe von 4,5 Hektar hat er erst im 17. Jahrhundert bekommen.
Ursprünglich sollte der Garten der Landwirtschaft und der Jagd dienen. Heute bietet er uns Schatten, Ruhe und den Zugang zur Natur. Die Pflanzen und Bäume sind außerdem auch Heimat von vielen Waldtieren, wie Vögeln oder Eichhörnchen und bieten den Tieren Schutz!
Also Augen auf, um den Garten wirklich mit all seinen Bewohnern und in all seiner Schönheit wahrnehmen zu können 🙂
Offizielle Website des Boboli Garten Museum (IT/EN): www.uffizi.it/giardino-boboli
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2024
mit Unterstützung von Susanne Vukan.