Der Vasarikorridor
Der Vasarikorridor
Der Vasarikorridor
Wie komme ich an Vasari-korridor Tickets?
Seit Dezember 2024 ist es wieder soweit: der Vasarikorridor kann nach 8-jähriger Schließung wieder besucht werden!
Wie genau das funktioniert und was es dort zu sehen gibt, dass hat Jacqueline für uns Anfang März 2025 getestet!
Meine Bewertung:
Positiv:
Etwas für besonders interessierte. Bei uns hat der Besuch ein Gefühl des Besonderen hervorgerufen. Man läuft von den Uffizien bis zum Palazzo Pitti über den Ponte Vecchio hinüber in diesem "Geheimgang".
Negativ:
Es gibt jetzt nicht super viel zu sehen... Leere Gänge + Blicke aus dem Fenster. Deswegen glauben wir, dass es nicht jedermanns Sache ist.
Zuletzt aktualisiert: 11.03.2025 | Céline
Vasari-Korridor Tickets
kaufen
Das Wichtigste
auf einen Blick
Wie kann ich den
Vasarikorridor besichtigen?
Der Vasarikorridor kann nur auf eine Art besichtigt werden: in Kombination mit den Uffizien. Ohne den Besuch des Museums kommt man dort nicht hinein.
Denn nur von dort starten die begleiteten Rundgänge. Alle 20 Minuten wird eine Gruppe von max 25 Personen zum Ausgang im Boboli-Garten des Palazzo Pitti begleitet. Man kann dieser Begleitung Fragen stellen, aber es ist keine Führung!
Derzeit gibt es nur das offizielle Kombi-Ticket der Uffizien:
Eintritt zu den Uffizien + Begleiteter Spaziergang durch den Korridor.
Preise:
43 Euro für Erwachsene ab 26 Jahren
2 Euro ermäßigter Preis für EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren, das gleiche gilt für Schweizer, Norweger, Isländer und Lichtensteiner. (Ausweis erforderlich)
freier Eintritt für Kinder unter 18 Jahren, ICOM Mitglieder (Ausweis erforderlich)
Online-Buchungsgebühr für alle: 4 Euro
Führungen in den Uffizien + Vasarikorridor:
Über GetYourGuide auf Deutsch: 2 Stündige Führung auf Deutsch durch die Uffizien + Einlass in den Korridor= 275 Euro für Erwachsene
Über Tiqets auf Englisch/Spanisch: 2 Stündige Führung durch die Uffizien + Einlass in den Korridor= 155 Euro für Erwachsene
Öffnungszeiten des Vasarikorridors:
Von Dienstag bis Sonntag, 10.15 Uhr bis zum letzten Einlass um 16:35 Uhr.
Der Eintritt in die Uffizien muss spätestens zwei Stunden vor dem Zugang zum Vasari-Korridor erfolgen.
An Tagen, an denen die uffizien geschlossen sind, bleibt es der Korridor auch.
Treffpunkt:
Der Eingang zum Vasari-Korridor befindet sich im Saal D19 des ersten Stockwerkes der Uffizien (Cappellina Veneziana).
– Man sollte pünktlich 5 Minuten vor der gebuchten Einlasszeit am Meeting Point erscheinen.
– Verspätungen führen zum Verlust des Zutrittsrechts.
Wer war Vasari?
Zur Baugeschichte
Der Vasari-Korridor wurde 1565 auf Initiative von Herzog Cosimo I. de’ Medici errichtet. Es gibt drei, vielleicht vier Gründe warum dieser das in die Wege geleitet hat.
Die Familie Medici hatte ihre Residenz im Palazzo Pitti. 1565 arbeitete Vasari bereits am Bau des Palazzo Vecchio, der der Sitz der politischen Macht der Stadt werden sollte. Die Medici hätten also einen täglichen Weg vom Palazzo Pitti zum Palazzo Vecchio. Das war nur über den Ponte Vecchio möglich. Und das „stank“ der Familie Medici zum einen – denn hier waren vor den Schmuckläden, die Metzger und Gerber der Stadt ansässig und das bedeutete schlechte Gerüche. Dem wollten sie sich nicht täglich aussetzen (das war Grund 1). Dieser Gang bedeutete aber auch ein Sicherheitsrisiko für die Familie (Grund 2).
Das im Hinterkopf und ein Festliches Ereignis (Grund 3) in Planung wird zusammen die Idee des Ganges entwickelt haben. Dieses festliche Ereignis fand im Dezember 1565 statt: die Hochzeit des Sohnes Francesco I. mit Johanna von Österreich.
Aber auch die Tatsache, dass der Papst in Rom einen ähnlichen Fluchtgang (Passetto di Borgo) vom Vatikan zur Engelsburg hatte, könnte ein 4. Grund gewesen sein. Denn die Familie Medici sah sich als ebenso wichtig an.
Im März wurden die Arbeiten begonnen und pünktlich zur Hochzeit abgeschlossen – Vasari sagt in seinen Unterlagen, dass der Bau nur 5 statt 8 Monate gedauert hätte – wir wissen es nicht.
Giorgio Vasari (1511 – 1574) war also für viele Bauten in der Zeit verantwortlich: dem Palazzo Vecchio, den Vasarikorridor und auch für den Bau der Uffizien! Daneben hat er auch gemalt und gilt als „der erste Kunsthistoriker“ und „Vater der Kunstgeschichte“. Ein Mann mit vielen Fassetten! Als Maler fertigte er zum beispiel die Fresken in der Sala Regia des Vatikanpalastes in Rom an (1572) oder auch in der Kuppel des Doms in Florenz das Fresko „Das jüngste Gericht“ (1572–1574), dass Federico Zuccaro vollendete (1574–1579).
Die Strecke
Wo führt der Vasarikorridor entlang?
Der eigentlich 1 Kilometer lange Gang beginnt also im Palazzo Vecchio. Über eine kleine Brücke über die Via della Ninna geht es in die Uffizien hinein. Man durchquerte dann das Museum und verlässt dieses wieder über einen benachbarten Palazzo in Richtung Arno. Wenn man außen am Arno entlang läuft, durchquert man einen schönen Säulengang – dieser trägt den Korridor.
Der Vasarikorridor biegt dann über den Ponte Vecchio ab. Über den kleinen traditionellen Häusern, die heute Schmuckgeschäfte beherbergen siht man den “ Anbau“ ganz deutlich. Am Anderen Ufer wird der sonst gerade verlaufen de Gang kurz durch eine „Umrundung“ unterbrochen. Denn hier steht der letzte der 4 Wehrtürme der Brücke – die „Torre dei Mannelli“. Die Manellis waren ebenfalls eine angesehen Familie und weigerten sich den Turm für die Medici aufzugeben. Also wurde der Vasarikorridor darum herum gebaut.
Als nächstes führt der Gang weiter durch Wohnhäuser und an der Kirche Santa Felicita vorbei. Hier konnte man einst sogar auf eine Empore in die Kirche eintreten und der Messe lauschen – eine besondere Loge für die Medici. Die Öffnung wurde später aber geschlossen, geblieben ist aber noch in Fenster.
Die letzten Meter des Ganges enden dann heute neben der Grotta del Buontalenti im Boboli-Garten. Der Gang geht aber noch weiter bis zum Palazzo Pitti, denn dort wollten die Medici ja hin.
Ab dem 18. Jahrhundert wurde der Gang als Ausstellungsfläche der Uffizien genutzt. Hier wurden Künstlerselbstporträts aus dem Zeitraum zwischen dem 15. und dem 20. Jahrhundert präsentiert. Heute ist der Gang leer, die Porträts hängen nun teilweise in anderen Räumen der Uffizien.
Im Zweiten Weltkrieg wurden hauptsächlich Brücken in Florenz bombardiert – zum Glück wurde der Ponte Vecchio verschont. Trotzdem gab es Schäden, die Reparaturen nötig machten. In den 1990er Jahren wurde der Vasarikorridor erstmals restauriert und dann 2016 wieder. Diese Restauration dauerte 8 Jahre. Seit dem 21. Dezember 2024 ist der Gang nun wieder zugänglich.
Was gibt es heute
zu sehen?
Vom „Wartesaal“ in den Uffizien (Saal D19) geht es in einer Gruppe von ca. 25 Personen in den Vasarikorridor hinein, Treppe hoch, Treppe runter und schon ist man drin.
Zunächst erschein einem der Gang nackt. Ein meterlanger Gang mit kleinen Fenstern und weißen Wänden, denn leider wurden die Künstlerporträt ja wie erwähnt in der Sammlung integriert.
Die Gruppe schreitet nun Meter um Meter voran und schaut aus den Fenstern. Zusehen: einmalige Blicke auf Florenz. Aussichten, die seit 8 Jahren kein Besucher gesehen hat, die nicht jeder Florenz-Tourist mitbekommt. Ungewöhnliche Blicke auf den Arno und auf den Stadtteil Oltrarno.
Dann geht es über den Ponte Vecchio hinüber und wir sehen die ganzen Menschen, die diesen „Normalen“ Weg nehmen und wir fühlen uns irgendwie… besonders… so wie die Medici vielleicht. Man kann die Menschen beobachten, ohne selbst gesehen zu werden und hat einen ganz eigenen Blick auf den Arno.
Dann macht der sonst so gerade gang einige Kurven – wir sind am Torre dei Manelli angelangt und müssen diesen Umgehen. Danach folgen wir wieder einem geraden Gang und gelangen an ein besonders Fenster: das Fenster zur Kirche Santa Felicita. Wir schauen hinein und wieder ein Gefühl des besonderen kommt empor.
Danach sind es nur wenige Meter, bis wir wieder eine Treppe hinuntergehen – zum Ausgang im Jardini Boboli. Wir kommen neben der bedeutenden Grotte el Buontalenti heraus. An dieser Grotte haben Bernardo Buonatalenti und auch Giorgio Vasari, Vincenzo de’ Rossi und Gioambologna dgearbeitet. Die Grottendekoration sieht aus wie Stalaktiten und Stalagmiten, bilden aber auf allen 3 Seiten ein Bild. Das besondere hier: In den vier Ecken dieser Grotte könnt ihr vier der „Sklaven“ Michelangelos sehen, die ursprünglich für für das Juliusgrabmal in Rom angedacht waren. (weitere Sklaven befinden sich Im Louvre und in der Accademia von Florenz).
Wie gesagt, endet der Gang nicht im Garten, sondern geht bis ins Innere des Palazzo Pitti, aber für uns endet hier die Reise in eine andere Welt und zeit und wir verlassen den Garten.
Fazit
Wir finden, dass es ein einmaliges Erlebnis bedeuten kann einmal über den Vasarikorridor gehen und ein 2anderes“ Florenz zu sehen, auch wenn uns klar ist, dass es an sich ja nicht viel zu sehen gibt. Es ist aber ein Gefühl, als ob man in die Vergangenheit reist.
Und wer das einmal erleben will, der sollte den Vasarikorridor besuchen!
Eure
Céline & Jacqueline
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2025
Leider ohne Genehmigung der Uffizien 😉