Die Medici Kapelle
Die Medici Kapelle
Die Medici Kapellen
Gräber der Familie Medici
Bevor Michelangelo nach Rom ging, hat er bei der Gestaltung der Kapelle und der Gräber der Medici mitgewirkt.
Heute befinden sich hier ein Museum sowie die Gräber einiger Medici Familienmitglieder.
Meine Bewertung:
Positiv:
Beeindruckend sind vor allem die Architektur und die Ausstattung. Die Statuen aus Marmor und der bunte Marmor an den Wänden bringen Besucher zum Staunen.
Negativ:
Das Museum bzw. die Kapelle ist zwar nicht klein, aber aufgrund der Vielzahl an Besuchern wirkt es dennoch überfüllt.
Tipp:
Reserviere dein Ticket vorab online, um nicht in der Warteschlange zu warten. Verbinde den Besuch mit der Kirche San Lorenzo.
Zuletzt aktualisiert: 10.02.2023 | Céline & Susi
medici kapellen
Tickets
Alles wichtige
auf einen Blick
was gibt es
zu sehen?
Spricht man von den Medici Kapellen, dann meint man damit eine Krypta, die Fürstenkapelle und die sogenannte “neue Sakristei”. Obwohl die Medici Kapellen zur Kirche San Lorenzo gehören, betritt man sie nicht über den Eingang der Kirche, sondern über die Krypta, in welcher neben den Gräbern von Großherzöge aus der Toskana auch wertvolle Gegenstände aus San Lorenzo zu sehen sind.
Eine Treppe führt nach oben zur achteckigen, barocken Fürstenkapelle. (Hinweis: Menschen mit einer Gehbehinderung können den Lift nehmen). Die Fürstenkapelle ist – ihrem Namen gebührend – vollständig mit buntem Marmor und Halbedelsteinen ausgestattet: der Boden, die Wände… der Anblick ist einfach überwältigend!
Was auch sofort ins Auge fällt, ist das Wappen der Familie Medici, das über, neben oder unter jedem Grab verewigt ist. Es besteht aus 6 Kugeln im Verhältnis 1:2:2:1, wobei die oberste Kugel eigentlich blau mit weißen Lilien und die anderen 5 Kugeln rot sind.
Wenn man sich übrigens hinter den Altar wagt, kann man links und rechts in kleine Räume gehen, in welchen Gold funkelnde Grale, Bischofskleidung oder ein “Medici-Teppich” – alles gut hinter Vitrinen gesichert – ausgestellt sind.
Nach der Fürstenkapelle betritt man die “Neue Sakristei”, also die Grabstätten von den Brüdern Lorenzo il Magnifico und Giuliano. Das Highlight in diesen Räumen sind die Skulpturen der Gräber, an welchen Michelangelo gearbeitet hat. An beiden Gräbern sind es je drei Figuren – der Verstorbene ist dabei immer in der Mitte.
Zu Füßen des Giuliano liegen der Tag und die Nacht. Bei Lorenzo sind der Morgen und der Abend. Der Morgen und der Tag sind dabei jeweils als weibliche Figuren, der Abend und die Nacht als männliche dargestellt. Typisch für Michelangelo ist es, dass er die Skulpturen nicht einfach so anfertigt, sondern man ihnen, aufgrund ihrer Beschaffenheit, eine zusätzliche Bedeutung zuschreiben kann: Lorenzo ist in einer nachdenklichen Pose dargestellt, Giuliano als “handelnde Person”. Genauso, wie sie im Leben eben gewesen sind …
Im Raum ist auch die “unvollendete Madonna mit Kind” zu sehen. Wenn man sich vor diese Statue stellt und dann nochmals auf die Gräber an den Wänden blickt, merkt man, dass die Stauten von Lorenzo und Giuliano ihren Blick auf die Madonna gerichtet haben. Da fragt man sich natürlich gleich, ob das auch von Michelangelo beabsichtigt war?! 🙂
Die Medici Kapelle
Zur Geschichte
Die Familie de’ Medici war eine einflussreiche Familie in Florenz, die zuerst als Bankiers in Florenz und schließlich auch als Päpste in Rom Politik betrieben haben. In ganz Florenz trifft man auf ihre Spuren bzw. zumindest auf ihr Wappen.
Es war Papst Clemens VII. (Giulio de’ Medici), der 1520 den Bau der Medici Kapellen in Auftrag gegeben hat. Er wollte für seine Familienmitglieder einen gebührenden als Ruhestätte bauen lassen. Als Ort wurde ein Anbau an die Kirche San Lorenzo von Brunelleschis aus dem 15. Jahrhundert gewählt. Genau zu dieser Zeit arbeitete Michelangelo an der neuen Sakristei, die auch Teil des Komplexes ist. Man merkt hier schon leichte Tendenzen in Richtung Barock. Komplett abgeschlossen hat er seine Werke dort aber nicht, weil er dann wieder nach Rom ging.
Die Fürstenkapelle wurde erst im 17. Jahrhundert, zwischen 1604 und 1640 vom Architekten Matteo Nigetti errichtet. Entworfen wurde diese allerdings von Don Giovanni de’ Medici, der mit den Dekorationen und dem prunkvollen Marmor zeigen wollte, wie groß, mächtig und einflussreiche die Familie Medici damals gewesen ist.
Die Kuppel ist die zweitgrößte Kuppel in Florenz (nach der Kuppel von Santa Maria del Fiore) und so wie die Kapelle achteckig. In der Fürstenkapelle sind Cosimo I., Cosimo II., Cosimo III., Ferdinando I., Ferdinando II. und Francesco I. begraben.
Offizielle Website der Medici Kapellen (IT/EN): www.bargellomusei.beniculturali.it
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2023
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.