Schifffahrtsmuseum
Schifffahrtsmuseum
Schifffahrtmuseum
Het Scheepvaartmuseum
Das siebzehnte Jahrhundert – das Goldene Zeitalter der Niederlande – in dem Amsterdam zu einem der wichtigsten Handelszentren der Welt aufstieg, ist fest mit der Schifffahrt verbunden. In der Hauptgalerie des Schifffahrtsmuseums wird die Geschichte dieser Ära anhand prächtiger Gemälde und Originalstücke aus Schifffahrt und Handel erzählt.
Meine Bewertung:
Positiv:
Wer A, wie Amsterdam sagt muss auch B wie Boot sagen! Die Niederlande sind eine echte Schifffahrtsnation, egal wo man ist, man sieht Wasser und Boote. Nicht nur für Hobby-Segler und Schifffahrt-Enthusiasten ein Muss, auch Familien mit Kindern sowie Kunst- und Kulturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten.
Negativ:
Etwas unübersichtlich. Man muss sich erstmal zurechtfinden und ein bisschen suchen, bis man die Ausstellung und die Highlights findet. Aber deswegen bist du ja hier - wir helfen dir!
Tipp:
Vergiss ja nicht den Besuch des VOC-Segelschiffs! Absolutes Must-Do!
Zuletzt aktualisiert: 16.01.2025 | Céline & Sophie
Schifffahrtmuseum
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Das siebzehnte Jahrhundert – das Goldene Zeitalter der Niederlande – in dem Amsterdam zu einem der wichtigsten Handelszentren der Welt aufstieg, ist fest mit der Schifffahrt verbunden. In der Hauptgalerie des Schifffahrtsmuseums wird die Geschichte dieser Ära anhand prächtiger Gemälde und Originalstücke aus Schifffahrt und Handel erzählt.
Das Highlight des Besuchs aber ist für jeden schon vor Betreten des Museums sichtbar: es befindet sich nämlich außen am Anlegesteg neben der Hauptgalerie. Eine detailgetreue Nachbildung des VOC-Segelschiffs Amsterdam (Vereenigde Oostindische Compagnie = Niederländische Ostindien-Kompanie). An Bord der Amsterdam bekommt man einen Einblick in das Leben eines Seefahrers, wie er schlief, aß und arbeitete. Man fühlt sich wieder wie ein Kind und will am liebsten brüllen: Aye, aye Kapitän!!! Außerdem kann man hier durch eine Virtual Reality Brille einen Flug über den Amsterdamer Hafen des 17. Jahrhunderts machen.
Gegenüber der Amsterdam wird die Königsschaluppe ausgestellt, ein reich verziertes Ruderboot, das König Willem I. 1816 in Auftrag gab und seither von der Königsfamilie bei zahlreichen Staatsbesuchen oder anderen offiziellen Anlässen zum Einsatz kam.
Ein weiteres vielleicht unterschätztes Highlight ist die Ausstellung “Karten und Kuriosa” (Cartografie & Curiosa) im Hauptgebäude. Hier kann man viele beeindruckende Weltkarten der Amsterdamer Kartografen aus dem 17. Jahrhundert bestaunen und sehen, wie man sich die Welt in dieser Zeit vorstellte. Diese uralten Karten zeigen nicht nur interessante Details, sondern sind auch allein aufgrund ihrer Ästhetik einfach schön anzusehen. Daneben gibt es verschiedene Kunstobjekte und Mitbringsel der Seefahrer aus aller Welt zu bestaunen.
Außer der Kernsammlung findet man im Nord-, Ost, und Westflügel des Museums verschiedene Ausstellungen, die nicht nur zum Bestaunen, sondern auch zum Mitmachen einladen – ein Erlebnis für Jung und Alt!
Nicht nur echten Seebären geht das Herz auf beim Betrachten der vielen schönen und detailgetreuen Schiffsmodelle und Navigationsinstrumente. Bei einem Besuch in der gemütlichen Lounge kann man in einer großen Sammlung alter Fotoalben blättern und miterleben, welche Erinnerungen die Seefahrer zu Beginn des Zeitalters der Fotografie mit nach Hause nahmen.
Alles in allem bietet das Schifffahrtsmuseum viel zu sehen! Eine abwechslungsreiche Ausstellung über damals und heute für jedes Lebensalter!
Schifffahrtmuseum
Zur Geschichte
Nicht nur die Ausstellung ist beeindruckend. Auch das Museumsgebäude selbst ist ein echtes Monument! Es wurde 1656, im sogenannten goldenen Zeitalter, vom zum Stadtarchitekten ernannten Daniel Stalpaert entworfen und diente ursprünglich als Lagerhaus für die Admiralität von Amsterdam. Hier wurden die Schiffsausrüstung der Kriegsflotte sowie Kanonen, Segel und Flaggen gelagert. Amsterdam war zu dieser Zeit ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Handelszentrum der Welt und dementsprechend war auch der Amsterdamer Hafen der größte Hafen der Welt!
Das Museum scheint auf dem Wasser zu stehen. Tatsächlich wurde das Lagerhaus auf 2300 Pfählen erbaut, die im Laufe der Zeit durch zusätzliche Strebepfeiler und Risalite unterstützt werden mussten, um ein Absinken und gar einen Zusammensturz des Gebäudes zu verhindern.
Im Laufe der Geschichte hat das Gebäude viel erlebt. 1791 brannte es bis auf die Grundmauern ab, um dann direkt nach dem Wiederaufbau 1795 von den Franzosen besetzt zu werden. Durch diese wurden die Admiralitäten aufgelöst und eine nationale Marine gegründet. Das Lagerhaus wurde somit zum Marinelager.
1973 wurde das zum Museum umgewandelte Lagerhaus durch Königin Beatrix feierlich eröffnet.
Wegen einer wachsenden Sammlung und Besucherzahl mussten im Jahre 2007 ausgedehnte Renovierungen und Anpassungen an dem Gebäude vorgenommen werden, weswegen es für vier Jahre geschlossen wurde. Liesbeth van der Pol erhielt den Auftrag das Gebäude zu modernisieren, dabei aber die Struktur und den Charakter des historischen Lagerhauses zu bewahren.
Bei Betreten des Innenhofs fällt vor allem das beeindruckende Glasdach ins Auge, das an die Kompasslinien alter Seekarten erinnert. Es wurde von dem Architekten Laurent Ney entworfen und ist eine selbsttragende Struktur bestehend aus 1200 Glasscheiben in einem Metallrahmen. Durch die Überdachung kann der Innenhof nun als Veranstaltungsort genutzt werden. Hochzeiten, Geschäftstreffen und andere private Feierlichkeiten finden hier regelmäßig statt.
Offizielle Webseite des Schifffahrtmuseums (DE): www.hetscheepvaartmuseum.com
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021-2025
Mit Unterstützung von Sophie Mülich