Rembrandthaus
Rembrandthaus
Het Rembrandthuis
Das Rembrandthaus in Amsterdam
Das detailgetreu rekonstruierte Wohnhaus Rembrandts ist für Rembrandt-Liebhaber ein Muss! Das Gebäude hat vier Stockwerke und die Zimmer sind mit originalen Möbeln und Gegenständen des 17. Jahrhunderts ausgestattet. Im gesamten Haus sind zahlreiche Gemälde von Schülern und berühmten zeitgenössischen Künstlern wie Ferdinand Bol, Gerbrandt van den Eeckhout, Philips Koninck und Jan Lievens zu sehen. Daneben werden auch vereinzelt Werke von Rembrandt selbst ausgestellt.
Achtung: Das Rembrandthaus wird vom 1. November 2022 bis 18. März 2023 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen sein.
Meine Bewertung:
Positiv:
Bei einem Besuch im Rembrandthaus bekommt man nicht nur einen großartigen Eindruck davon, wie einer der bekanntesten Künstler der Niederlanden selbst gelebt und gearbeitet hat, sondern auch davon, wie das Leben im Amsterdam des 17. Jahrhunderts ausgesehen hat.
Negativ:
Wer viele und vor allem bekannte Werke Rembrandts erwartet, wird hier vielleicht enttäuscht. Dann sollte man doch lieber das Rijksmuseum besuchen. Die Objekte wurden nicht von ihm benutzt, sie sind lediglich aus der Epoche.
Tipp:
Online-Tickets bestellen, da das Haus recht klein ist und es in der Hauptsaison zu Wartezeiten kommt. Der Audioguide ist kostenlos und sehr interessant!
Zuletzt aktualisiert: 15.03.2024 | Céline & Sophie
Rembrandthaus
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Auf einen Blick
Was gibt es
Zu sehen?
Das detailgetreu rekonstruierte Wohnhaus Rembrandts ist für Rembrandt-Liebhaber ein Muss! Der Eingangsbereich des Museums befindet sich im 1998 angebauten neuen Flügel, in dem auch regelmäßige Ausstellungen rund um Rembrandt stattfinden. Hier sollte man sich als Erstes mit einem kostenlosen Audio-Guide ausstatten – dann kann die Tour durch das Haus und somit durch das Leben Rembrandts beginnen!
Das Gebäude hat vier Stockwerke und die Zimmer sind mit originalen Möbeln und Gegenständen des 17. Jahrhunderts ausgestattet. Die Tour beginnt dann im Erdgeschoss des historischen Gebäudes, wo man zuerst die Küche betritt. Danach gelangt man in das sogenannte Vorderhaus, eine luxuriöse Eingangshalle im ersten Stock, wo Rembrandts Besucher empfangen wurden. Die Halle ist mit Marmor ausgestattet und reich geschmückt mit allerlei Gemälden und kostbaren Möbeln.
Beim Gang durch das Museum Het Rembrandthuis sieht man dann viele weitere Räume, wie das Seitenzimmer, in dem Rembrandt seinen Kunsthandel mit Werken von niederländischen, flämischen und italienischen Künstlern betrieb. Daneben liegt seine Werkstatt mit der Rekonstruktion einer Druckerpresse. Zu bestimmten Uhrzeiten werden täglich Darbietungen gegeben, die zeigen, wie Rembrandt seine berühmten Radierungen herstellte.
Außerdem sieht man den sogenannten „Saal“, welches das schönste Zimmer im damaligen Wohnhaus gewesen sein soll und Rembrandts Kunstkabinett, wo jeder seine Sammlung an Kunstgegenständen und Kuriosa, wie antike Büsten, Muscheln, Meerestiere und Werkzeuge aus fernen Ländern bestaunen kann.
Das Highlight des Rundgangs war für mich jedoch das große Atelier. Hier entstanden viele von Rembrandts Meisterwerken und man kann noch heute den Eifer und die Inspiration spüren, die ihn zu einem der bekanntesten Künstlern seiner Zeit gemacht haben. Man sieht neben den Farben, Leinwänden, Staffeleien und anderem Malerwerkzeug auch Gegenstände, die Rembrandt und seine Schüler als Requisiten nutzten. Auch hier kann man einen Einblick in das alltägliche Herstellen von Farben aus Ölen und Pigmenten wie im 17. Jahrhundert erleben.
Im gesamten Haus sind zahlreiche Gemälde von Schülern und berühmten zeitgenössischen Künstlern wie Ferdinand Bol, Gerbrandt van den Eeckhout, Philips Koninck und Jan Lievens zu sehen. Daneben werden auch vereinzelt Werke von Rembrandt selbst ausgestellt.
Das Museum Het Rembrandthuis beherbergt mit 250 von 290 Stücken eine fast vollständige Sammlung der weltberühmten Radierungen Rembrandts. Aufgrund ihrer hohen Lichtempfindlichkeit werden diese allerdings nicht dauerhaft ausgestellt, sondern sind in Wechselausstellungen zu sehen.
Rembrandthuis
Zur Geschichte
Bei dem Museum handelt es sich um das ehemalige Wohnhaus Rembrandts. Es wurde in einem damals neuen Stadtteil Amsterdams gebaut, der ausschließlich für Häuser wohlhabender Bürger – vor allem Händler – geplant war.
Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) kaufte das Gebäude im Jahre 1639 für 13.000 Gulden, dies war für die damaligen Verhältnisse ein sehr hoher Preis. Er zahlte beim Kauf nur einen Teilbetrag und sollte die restliche Summe in Raten abbezahlen. Er bezog das Haus mit seiner Frau Saskia Uylenburgh (1612-1642). 1641 wurde hier sein Sohn Titus geboren, das vierte gemeinsame Kind und das einzige, das das Erwachsenenalter erreichen sollte.
Neben der Funktion als Privathaus befand sich hier auch seine Werkstatt, in der viele Schüler und Assistenten arbeiteten. Aber auch einige, heute berühmte Künstler, die Rembrandts Stil erlernen wollten kamen und wurden ausgebildet.
In den knapp 20 Jahren, die Rembrandt hier wohnte, entstanden viele seiner Meisterwerke: zum Beispiel das Selbstbildnis (1640), Die Nachtwache (1642), Aristoteles (1653) und Badende Frau (1654).
Rembrandt war zu seiner Zeit sehr bekannt und erfolgreich. Er verdiente viel Geld mit seiner Kunst, aber auch mit dem Unterrichten seiner Schüler. Daher hätte er wohl den Kaufpreis für das Haus, den er weiter in Raten abbezahlte, problemlos aufbringen können. Trotzdem kam er mehr und mehr in finanzielle Probleme, die dazu führten, dass er das Haus 1658 verkaufen musste.
Für die finanziellen Schwierigkeiten gab es verschiedene Gründe. Zum einen fertigte Rembrandt nach seiner Arbeit an der Nachtwache keine Portraits mehr an, diese waren jedoch eine wichtige Einnahmequelle, zudem hatte er einen sehr aufwendigen Lebensstil und gab viel Geld für seine Sammlung von Kunst und Kuriosa aus. Außerdem wird vermutet, dass er Pech mit einigen Investitionen hatte. Die finanzielle Krise war allerdings keinesfalls das Resultat einer abnehmenden Popularität.
Rembrandt zog nach dem Verkauf des Hauses in ein Mietshaus an der Rozengracht, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.
Im Zuge von Rembrandts 300. Geburtstag im Jahre 1906 kam die Idee auf, aus dem ehemaligen Wohnhaus ein Museum zu machen, es wurde von der Stadt Amsterdam gekauft und 1907 an die neugründete Stiftung Rembrandthaus weiterverkauft.
Die Eröffnung als Museum fand im Jahre 1911 statt, nach einer umfassenden Renovierung und Umgestaltung der Innenräume, um diese als Ausstellungsräume für Rembrandts Radierungen nutzen zu können. Der Architekt Karel de Bazel wurde für diese Aufgabe auserwählt.
Durch Leihgaben, Schenkungen und Ankäufe wuchs die Ausstellung stetig und auch die Besucherzahlen nahmen zu. Aus diesem Grund wurde das Museum erweitert und 1998 wurde neben dem Wohnhaus der neue Flügel mit moderner Fassade und dem Eingangsbereich eröffnet.
Durch den zusätzlichen Platz für Ausstellungen im neuen Gebäudeteil konnte das Rembrandthaus auf Basis gründlicher historischer und wissenschaftlicher Forschung rekonstruiert werden. Es dient nun nicht mehr als Museum mit Ausstellungsräumen, sondern zeigt detailgetreu, wie Rembrandt lebte und arbeitete. Es gibt uns somit die wundervolle Möglichkeit, in eine Zeit einzutauchen, in der nicht nur Amsterdam als Handelszentrum erblühte, sondern auch die Kunst um einen wichtigen Meister reicher wurde.
Offizielle Webseite des Rembrandthauses (NL, EN): www.rembrandthuis.nl
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2024
Mit Unterstützung von Sophie Mülich, meiner Schwester, die in Den Haag lebt.