Selfie Museum
Selfie Museum
Selfie Museum Florenz
Fotos für Instagram & TikTok
Mit Florenz an sich hat dieses Museum bis auf wenige Anknüpfungen eigentlich nichts zu tun. Man sieht ein paar Mal den David und dann auch noch weitere Kunstwerke, mit denen man sich ablichten kann…
Der Name sollte eigentlich Action-Foto-Museum oder Your-Best-Foto-Museum lauten, denn hier steht viel mehr als Selfies am Programm. Das Selfie-Museum in Florenz ist für alle Altersklassen geeignet und aufgrund seiner Lage perfekt, um auf diejenigen zu warten, die die Galleria dell’ Accademia besuchen. Es ist ein Museum, um sich mit seinem Handy auszutoben und Fotos für Instagram und TikTok zu machen.
Und wer mit seiner Familie unterwegs ist und den Kindern und Teens zur Belohnung einmal etwas anderes als Museen, Kirchen und „Laufen“ bieten möchte, ist hier auch richtig!
Öffnungszeiten:
Täglich geöffnet, 10.00 – 19.00 Uhr
Letzter Einlass: 18.00 Uhr
Meine Bewertung:
Positiv:
Viele Räume, viel zu erleben. Sehr gut inszeniert. Ab 2 Personen zu empfehlen.
Negativ:
Der Name ist irreführend! „Selfie“ deutet darauf hin, dass man gute Selfies machen kann - das ist in Wahrheit nicht so! Alleine hat man hier nur halb so viel Spaß! Und es gibt kein Personal, dass dir hilft, Fotos zu machen. Einige Räume sehen ein wenig „unprofessionell“ aus...
Tipp:
Sorge für ausreichend Akku und Speicherplatz! Kurz nach Öffnung ist am wenigsten los :-)
Zuletzt aktualisiert: 17.07.2024 | Céline & Susi
Selfie Museum Florenz
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu erleben?
Der Begriff Museum deutet darauf hin, dass es eine Sammlung von wertvollen Gegenständen zu sehen gibt. Das Selfie Museum ist keine Ausstellungshalle, in der du kreative Selfies bewundern oder mehr über die Geschichte der „Sefies-Foto-Welt“ entdecken kannst, nein! Im Selfie Museum wirst du zur Kunst bzw. zur Künstlerin und kannst deine Foto-Künste auf über 1000 m² unter Beweis stellen.
Die Räume und Möglichkeiten, die hier geboten werden, könnten unterschiedlicher nicht sein. Insgesamt gibt es 50 Räume, die von mehr als 400 Künstlern aus aller Welt gestaltet wurden. Jedes Zimmer ist bis ins letzte Detail dekoriert und eignet sich als kreative Fotokulisse. Selbst die Gänge zwischen den Räumen sind als einzigartiger Fotohintergrund geeignet.
Es gibt kleinere und ruhige Räume, es gibt große Zimmer mit grellem Licht und lauter Musik, es gibt welche mit Videoprojektionen an den Wänden, andere mit Spiegel, es gibt Fotoplätze im Freien, im Keller…
Das Museum erinnert an ein Labyrinth, in dem es bei jeder Abzweigung etwas Neues zu entdecken gibt. Deswegen ist das Selfie-Museum tatsächlich für jede Altersgruppe geeignet.
Es ist ein wenig eine Mischung aus dem Ikono (leider nur in Rom und Spanien) und dem Museum der Illusionen (noch nicht besucht). Hier stehen Spaß und Action an erster Stelle! Wer alleine im Selfie-Museum ist, hat leider nur halb so viel Spaß. Die Kunstinstallationen, 3D-Hintergründe und besonderen Effekte wirken viel besser, wenn eine zweite Person das Foto macht. Bei einem klassischen Selfie geht der Show-Effekt etwas unter.
Etwas unpassend war bei unserem Besuch die Mini-Ausstellung über Pinocchio, die zwar gut gemacht ist, aber nicht ins Konzept passt. Zu sehen gab es Holzpuppen, die sich bewegen und musizieren, ein Pinocchio-Spiel und eine Video-Projektion an den Wänden eines Raumes.
Richtig gut gemacht hingegen sind die verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten in den Räumen. Alles darf angefasst und benutzt werden. So kann man in ein Bällebad hüpfen, sich in einen Einkaufswagen legen, auf ein Regal klettern oder sich einfach nur sitzend oder stehend ein Foto mit genialem Hintergrundmotiv machen.
Ein nettes Detail sind außerdem die im Erdgeschoss zu sehenden originalen Deckenfresken. Ein toller Kontrast!
Im Durchschnitt bleiben die Besucher etwa eine Stunde im Museum. Die Möglichkeiten sind aber unbegrenzt und du könntest sicher den halben Tag hier bleiben. Wer will, kann ja auch ein zweites Outfit oder lustige Accessoires mitnehmen, um von den Fotomotiven noch mehr zu profitieren!
Selfie-Museum
zur Gesichte des Selfies
In Florenz gibt es das Selfie Museum seit Oktober 2021. Die Idee dazu hatte der Fotograf und Art Director Adrien Berlin, der in Los Angeles das erste Museum dieser Art im Jahr 2014 eröffnete. Er entdeckte, dass seine privaten Feste und Veranstaltungen erfolgreich waren, weil er Bühnenbilder, Elementen aus Fotosets und Filmszenen zur Verfügung gestellt hatte. Die Menschen lieb(t)en es, Fotos zu machen und sich in Szene zu setzen.
Die Fotografie hat sich seit Aufkommen des Smartphones verändert, meint Adrien Berlin. Alle haben jederzeit die Möglichkeit, Fotos zu machen und diese in Echtzeit mit ihren Liebsten zu teilen. Und daraus entstand nicht nur die Idee des Museums, sondern auch das Motto: „Glück ist nur wirklich, wenn es geteilt wird“ (Lev Tolstoy).
Durch das Selfie-Museum bekommt Kunst eine neue Dimension. Es geht um das Durchbrechen von Grenzen, um die aktive Nutzung von Kunstwerken und um die Kunstschaffung. Kunst ist kein Endprodukt mehr, sondern eine Kette aus Beiträgen und Aktionen. Kunst ist nichts mehr Einmaliges. Vorhandene Werke werden wieder genutzt bzw. für Postproduktionen wieder verwendet.
Das Wort „Selfie“ wurde in den 2000er-Jahren geprägt und steht für ein Selbstporträt, das man selbst aufnimmt. Man könnte es als „digitaler Schnappschuss von sich selbst“ bezeichnen. Für die Museumsdirektion bedeutet der Begriff „Selfie“ mehr als ein Selbstporträt. Es bedeutet, sich durch ein Bild auszudrücken und dieses und den dazugehörigen persönlichen Moment in den sozialen Medien zu teilen. Das soll durch das Selfie-Museum ermöglicht werden.
Fazit
Das Selfie Museum ist kein klassisches Museum; es ist viel eher eine Werkstatt, in der die Besucher zum Kunstobjekt oder zum Künstler werden.
Der Besuch wird zu einem einzigartigen Erlebnis, weil schließlich jeder von uns einen anderen Blickwinkel (durch die Fotolinse) hat.
Eure Susi
Offizielle Webseite des Selfie Museums (IT/EN): selfiemuseumfirenze.it/en/
Textrechte: © Céline Mülich 2023 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.