Jardin des Tuileries
Jardin des Tuileries
Ein Spaziergang durch
die Tuilerien
Der Jardin des Tuileries ist der älteste Park von Paris. Er verbindet das Musée du Louvre und den Place de la Concorde. Hier kannst du vor oder nach dem Museumsbesuch ein Päuschen einlegen, die Natur genießen und die zahlreichen Statuen bewundern.
Meine Bewertung:
Positiv:
Lust auf ein Freilichtmuseum auf historischem Grund und Boden, mit hohem Entspannungswert und Spaß für die ganze Familie? Ab in den Jardin de Tuileries!
Negativ:
Mhhhh, es ist grün, es gibt Kunst, es gibt Stühle... Vielleicht ein Problem für Allergiker ;)
Tipp:
Die köstlichen Galettes (herzhafte Variante des Crêpe) von La Terrasse de Pomone, die sich vom Louvre kommend auf der linken Seite befindet.
Zuletzt aktualisiert: 19.01.2024 | Céline & Anne
Jardin des Tuileries
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Was gibt es
zu sehen?
Der Jardin des Tuileries ist der älteste Park von Paris. Er verbindet das Musée du Louvre und den Place de la Concorde. Hier kannst du vor oder nach dem Museumsbesuch ein Päuschen einlegen, die Natur genießen und die zahlreichen Statuen bewundern.
Vom Louvre her kommend steht vor dem eigentlichen Eingang des Parks der 19 m hohe Arc de Triomphe du Carrousel, gewissermaßen der kleine Bruder des großen Triumphbogens am Ende der Champs-Élysées. Napoleon I. ließ ihn Anfang des 19. Jahrhunderts errichten, um seine siegreiche Armee zu ehren. Die Säulen aus rosafarbenem Marmor, die Quadriga auf dem Bogen und die Reliefs sind einen genaueren Blick wert.
Wer gerne verstecken spielt, findet rechts und links vom Triumphbogen Hecken in verschiedenen geometrischen Formen. Auf der Wiesenfläche dahinter sind auf jeder Seite noch einmal sechs längere Heckenstreifen angelegt. Verirren kann man sich hier zwar nicht – kleine und große Kinder werden aber definitiv Spaß haben! Für Kinder gibt es außerdem ein großes Freilufttrampolin, einen Abenteuerspielplatz und ein Karussell mit Holzpferden.
Über einige Treppenstufen gelangst du durch das große Tor in den eigentlichen Park. Der Hauptweg in der Mitte („Allée Centrale“) bildet die Achse der symmetrisch konzipierten Anlage.
Der Weg ist Teil der „Axe historique“, die vom Louvre bis zum Büroviertel La Defense reicht. Unterbrochen wird diese Ache innerhalb des Parks von einem runden und einem achteckigen Brunnen. Hier lassen sich mit Blick auf den markanten Obelisken von Luxor auf dem Place de la Concorde tolle Panoramafotos machen!
Rechts und links des Hauptwegs befinden sich weitläufige Rasenflächen, gesäumt von Blumenbeeten und Bäumen. Nach der Allée de Diane folgen dann auf jeder Seite acht Rechtecke, die jeweils von Bäumen und Hecken umgrenzt sind. In der Mitte kannst du immer etwas anderes entdecken: mal eine Wiese mit Statuen, mal einen kleinen Teich, mal eine eher natürlich belassene Fläche, die einen schönen Kontrast zur ansonsten strengen Geometrie bildet.
Im Frühling lohnt es sich, die Landschaftsgärtner der Stadt Paris beim Bepflanzen und Pflegen der wunderschönen Blumenbeete zu beobachten – und vielleicht erhaschst du sogar einen Blick auf die beiden berühmtesten „Gärtner“, die beiden Ziegenböcke Stivy und Patouche, die offiziell dafür zuständig sind, die Rasenflächen kurzzuhalten. Im Jahr 2018 war Patouche Opfer eines spektakulären Kriminalfalls! Ein Dieb entführte ihn bis in die Metro, wo er von der Polizei befreit wurde.
Zwei kleine Museen befinden sich links und rechts des „Fer a cheval“, des Wegs in Hufeisenform, der zum Ausgang des Parks am Place de la Concorde führt:
Das Musée de l‘Orangerie zeigt die Sammlung Jean Walter-Paul Guillaume. Diese umfasst die berühmten Seerosen-Gemälde von Claude Monet, außerdem Werke von Renoir, Cezanne, Picasso und Matisse. Zudem gibt es wechselnde Ausstellungen, oftmals mit zeitgenössischer Kunst.
Die Galerie du Jeu de Paume ist bis zum Frühjahr 2021 geschlossen. Danach sind dort wieder zeitgenössische Foto-, Video- und Installationskunst zu sehen.
Zum Freilichtmuseum wird der Park durch seine über 200 Statuen die nicht nur entlang des Hauptwegs stehen, sondern die Besucher auch zwischen Hecken und Bäumen überraschen. Am Westeingang befindet sich eine Replik der Skulpturengruppe „Der Ruhm reitet auf Pegasus“ von Antoine Coysevox (im Original im Louvre zu sehen). Bei der Orangerie findest du Auguste Rodins berühmte Bronzestatue „Der Kuss“. Aber auch zeitgenössische Statuen von Alberto Giacometti, Paul Belmondo oder Max Ernst sind zu sehen.
Die frische Luft hat Dich hungrig gemacht? Es gibt drei Restaurants: La Terrasse de Pomone, Café des Marroniers und Le Médicis. Die Preise entsprechen natürlich der Tatsache, dass der Park viele Touristen anzieht, wirf also einen Blick auf die Karte, bevor du bestellt. Beim achteckigen Brunnen auf dem Hauptweg gibt es das berühmte Amorino-Eis sowie eine Creperie.
Von Juni bis August findet die Fête foraine des Tuileries statt – ein Jahrmarkt an der nördlichen Längsseite parallel zur Rue de Rivoli. Neben einem 30 m hohen Riesenrad, locken Geisterbahn, Wasserrutsche und Schiffsschaukel die Besucher an. Natürlich gibt es auch die obligatorischen Stände mit Zuckerwatte und allerhand anderen Leckereien.
Die Weihnachtsversion des Jahrmarktes ist der Marché de Noël aux Tuileries (auch „Magie de Noël“ genannt) hat von Mitte November bis Mitte Januar geöffnet. Neben Delikatessen aus den französischen Regionen gibt es ein weihnachtliches Programm für Kinder. Auch das Riesenrad sowie weitere Fahrgeschäfte und Attraktionen dürfen nicht fehlen. Ein Highlight ist die Eislaufbahn mit einer Fläche von mehr als 1000 qm.
Jardin des Tuileries
Zur Geschichte
Tuile ist das französische Wort für Ziegel – seinen Namen hat der Park von den Ziegelfabriken, die sich hier einst befanden. Im 16. Jahrhundert wurde die Fläche dann als Garten für die französischen Königinnen und Könige angelegt.
Da Katharina von Medici aus Italien stammte, wurde die erste Anlage im Stil der italienischen Renaissance konzipiert. Die Königin ließ auch Weinstöcke pflanzen. Sie nutzte den Garten für festliche Empfänge, unter anderem die Hochzeit ihrer Tochter mit Heinrich IV. Dieser ließ Maulbeerbäume pflanzen, in der Hoffnung, Seidenwürmer dort anzusiedeln.
Nach seinem Tod im Jahr 1610 wurde sein Sohn, Louis XIII, im Alter von neun Jahren Besitzer des Gartens. Er nutzte natürlich die Gelegenheit, den Garten in einen gigantischen Spielplatz zu verwandeln und hielt sich gleich einen ganzen Streichelzoo. Seine Mutter Maria de Medici hielt Pferde und ließ einen Reitplatz anlegen.
Seine heutige Form erhielt der Park dann auf Geheiß von Ludwig XIV. durch den Architekten André le Nôtre, der auch die Gärten von Versailles konzipierte. Auch der Palais des Tuileries, begonnen von Katharina von Medici, wurde endlich fertiggestellt.1667 machte man den Park auf Bitten des Autors Charles Perrault der Öffentlichkeit zugänglich. Im Jahr 1783 waren die Tuilerien Schauplatz für den Start des ersten Wasserstoffballons.
Während der französischen Revolution im Jahr 1789 suchten Ludwig XVI. und Marie-Antoinette im Palast Schutz, nachdem die Revolutionäre sie aus Versailles zurückgebracht hatten. 1792 wurde er von Aufständischen gestürmt, die Garde des Königs hinaus gejagt und im Park ermordet. Die Tuilerien wurden zum Nationalgarten der neuen französischen Republik erklärt. Im Jahr 1800 zog Kaiser Napoleon I. in den Palast ein. Die nördliche Längsstraße erhielt ihren heutigen Namen „Rue de Rivoli“ um den Sieg Napoleons in der gleichnamigen italienischen Stadt zu feiern. Er nutzte den Garten hauptsächlich für militärische Prozessionen und außerdem für seine Hochzeit mit Marie-Louise von Österreich im Jahr 1810.
Die Orangerie und das Ballhaus „Jeu de Paume“ wurden Mitte des 19. Jahrhunderts von Napoleon III. gebaut.
Im Jahr 1870 brannte die Pariser Kommune den Palais des Tuileries nieder – der Versuch, auch den Louvre in Brand zu setzen, scheiterte (zum Glück!).
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Tuilerien wieder zu einem Garten des Volkes – Puppentheater, Akrobaten und Gaukler trugen zur Unterhaltung bei. Während der Olympischen Sommerspiele 1900 war der Garten Austragungsort einiger Wettkämpfe.
Im Ersten Weltkrieg landeten hier Artilleriegeschosse, die Statuen wurden daher in Sandsäcke verpackt. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte die deutsche Armee das „Jeu de Paume“ als Lagerort für konfiszierte Waren und im Jahr 1944 war der Park Schauplatz von Befreiungskämpfen zwischen der deutschen und der französischen Armee und Monets Wasserlilien-Gemälde wurden beschädigt.
Präsident François Mitterrand ließ den Park 1981 restaurieren. Sein Nachfolger Jacques Chirac fügte den antiken viele moderne und zeitgenössische Skulpturen hinzu.
Informationen über den Jardin des Tuileries auf der Webseite des Louvre (FR, EN)
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz