La Défense
La Défense
La Défense
La Grande Arche
Die Grande Arche, ein Bürogebäude mit einer spektakulären Terrasse und einem einmaligen Blick über Paris, befindet sich in einem Stadtteil von Paris, der sich La Défense nennt.
Die Defense ist ein Hochhausviertel und die größte Bürostadt Europas. Die Fußgängerzone befindet sich genau auf Axe historique zwischen Tuilierien und Grande Arche.
Leider hat die Aussichtsplattform seit Mai 2023 die Türen für Besucher wieder geschlossen…
Darüber sind wir sehr traurig. Wer sich dennoch einmal diesen „neuen Triumphbogen“ (von unten) ansehen möchte, kann natürlich diesen kleinen Ausflug machen. Aber nur, wenn ihr genügend Zeit in Paris habt!
Meine Bewertung:
Positiv:
Moderne Architektur, die größte Dachterrasse von Paris mit Ausblick über Stadt und Vorstädte, wechselnde Ausstellungen, ein Open Air Skulpturenmuseum, Shopping... Was will man mehr?
Negativ:
Wer primär wegen der Aussicht auf die Innenstadt und deren berühmte Bauwerke wie den Triumphbogen oder Eiffelturm kommt, ist sicher enttäuscht. Da gibt es in Paris bessere Orte. Deshalb einen Punkt Abzug.
Tip:
Obacht bei der Anfahrt: Wenn du die Metrolinie 1 nimmst, kannst du ein normales Ticket t+ nutzen. Wenn du aber mit dem RER A kommst, gilt dieses Ticket nicht! Denn La Defense liegt außerhalb der Kernstadt!
Zuletzt aktualisiert: 25.01.2024 | Céline & Anne
La Grande Arche
Tickets
Alles Wichtige
Auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen
Die Grande Arche ist ein Bürogebäude mit einer spektakulären Terrasse und einem einmaligen Blick über Paris. Sie befindet sich in einem Stadtteil von Paris, der sich La Défense nennt. Die Défense ist ein Hochhausviertel und die größte Bürostadt Europas – größer als Frankfurt… Schade 😉
Der Name des Viertels leitet sich von einer Skulptur ab, die sich in der Mitte eines Kreisverkehres befindet. Sie wurde von Louis-Ernest Barrias 1883 geschaffen und heißt „La Défense de Paris“. Diese Figur wurde zu Ehren der Soldaten aufgestellt, die im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 kämpften.
Das Viertel hat eine 1,2 Kilometer lange Fußgängerzone, die sich genau auf Achse der Champs-Élysées und dem Arc de Triomphe, den Tuilerien und dem Louvre ausrichtet – der Axe historique. Diese Achse kann man sehr schön von einer gewissen Aussichtsplattform sehen: dem Dach der Grande Arche, die das westliche Ende dieser historischen Achse bildet!
Die Grande Arche hat die Form eines vierdimensionalen Hyperwürfel und ist 110,9 Meter hoch, 106,9 Meter breit und 112 Meter lang. Man nennt sie auch den „neuen“ Triumphbogen oder „La Grande Arche de la Fraternité“ (Die große Arche der Bruderschaft).
Wer moderne Architektur liebt, wird im berühmten Pariser Büroviertel La Defense glücklich!
Mit einem Aufzug fährt man diese 110 Meter auf die Dachterrasse, die auch La Promenade genannt wird. Von diesen 1000 Quadratmetern aus hat man dann einen wunderbaren Blick über die Stadt!
Auch der Blick nach unten lohnt sich, denn zu Füßen der Grande Arche befindet sich das größte Open-Air-Museum Frankreichs: 69 monumentale Skulpturen schmücken die 1,2 Kilometer lange Fußgängerzone. Darunter Werke von Joan Miró, Richard Serra, Alexander Calder oder auch die Fontaine Monumentale AGAM.
Aber auch in der Défense kann man sich Kunst ansehen: das Museum für Fotojournalismus mit Arbeiten vieler bedeutender Fotografen der Welt.
Unser Besuch
Unser Erfahrungsbericht!
Wenn man sich diesem grandiosen Gebäude nähert und dann wirklich davor steht, kann man es kaum glauben – es ist einfach gigantisch!
Anne war an einem Wochentag und am Vormittag dort. Dann hat man zwar den einen oder anderen Touristen weniger, dafür tummeln sich dort aber Schulklassen und Büroangestellte, die auf den Stufen die Sonne genießen oder auf ihren Einlass warten! Man ist also drin im Alltag der Pariser!
Wenn du die Treppen erklommen hast und unter dem Bogen stehst, befindet sich links von dir ein Kassenhäuschen, wo du dein digitales Ticket in ein Papier-Ticket eintauschen musst. Der Eingang zu Museum und Dachterrasse ist dann eine unscheinbare kleine Tür auf der linken Seite des Gebäudes, direkt bei den Stufen. Hier gibt es einen kurzen Taschen-Check, dann scannst du dein Ticket, gehst durch das Drehkreuz und stehst auch schon vor den Aufzügen. Hier gibt es nur zwei Knöpfe: 3 (da bist du gerade) und 35 (da willst du hin).
Oben gelangst du – durch das Restaurant hindurch – auf die Aussichts-Terrasse.
Der Ausblick
Wenn du auf der Dachterrasse stehst, bist du wieder von der Größe eingenommen und weißt gar nicht, wohin du zuerst gehen sollst!
Auf der einen Seite der Dachterrasse wird es für Geschichtsinteressierte spannend. Denn hier siehst du die historische Achse von Paris. Es handelt sich um die ganz gerade Straße, die von La Defense über die Avenue Charles de Gaulle, die Avenue de la Grande Armée, den Arc de Triomphe, die Champs-Élysées, die Place de la Concorde, den Jardin des Tuileries, dem Louvre bzw. zur Kirche St. Germain L‘Auxerrois verläuft. Das alles sieht man von hier allerdings nicht – soweit kann noch nicht mal ein Adler schauen! Immerhin sind das 8 Kilometer: In dieser Achse liegt aber so ziemlich alles drin: Arbeit, Krieg, Muße, Kunst, Religion. 😉
Auf der anderen Seite der Terrasse kommt der zweite Pluspunkt. Du kannst dir einen guten Eindruck davon verschaffen, wie weit sich der Großraum Paris, offiziell Île-de-France genannt, die Petite Couronne (erster Vorortring) und die Grande Couronne (zweiter Vorstadtring) hinzieht. Auch hier wird es geschichtlich interessant, allerdings auf traurige Art… Auf der linken Seite siehst du in der Ferne einen grünen Hügel, den Mont-Valérien, wo die deutsche Armee zwischen 1940 und 1944 während der Besetzung von Paris tausende Gefangene hinrichten ließ. Heute befindet sich dort ein Denkmal mit ewiger Flamme, ähnlich wie beim Arc de Triomphe. Wenn du geradeaus blickst, siehst du die U-Arena, die 2017 fertiggestellt und mit einem Konzert der Rolling Stones eröffnet wurde. Mit 40.000 Plätzen ist sie die größte Arena Europas. Bei den Olympischen Spielen 2024 werden dort die Turnwettbewerbe stattfinden.
Im Großen und Ganzen ist der Ausblick auf Paris und die Sehenswürdigkeiten aber nicht so schön. Alles ist viel zu weit weg und sogar der Eiffelturm versteckt sich teilweise hinter den Büro-Riesen. Um einen schönen Blick auf die Innenstadt Paris zu bekommen, gibt es bessere Alternativen (Tour Montparnasse, Eiffelturm, Arc de Triomphe). Trotzdem solltet ihr euch auf den Weg zur Grande Arche machen! Denn wer moderne Architektur, Fotoausstellungen und die Idee eines Skulpturenparks mag, ist hier gut aufgehoben!
Die Fotografie-Ausstellungen
Wenn du den Ausblick ausreichend genossen hast, kannst du nun in das Innere der Arche gehen und dir die Ausstellungen anschauen. Neben wechselnde Ausstellungen – wie gerade „Hymne à la Beauté“ von Matthieu Ricard die noch bis zum 22. November 2022 läuft – gibt es auch die Dauerpräsentation von Fotografien zum Bau der Grande Arches zeigt.
Die Fotoausstellung „Hymne à la Beauté“ zeigt beeindruckende Bilder aus Tibet (die meisten Fotos sind den spirituellen Führern des Landes gewidmet, der Dalai Lama ist zwar der bekannteste, aber bei Weitem nicht der Einzige. Die bunten Farben stehen in einem tollen Kontrast zu den schlichten Räumen. Der andere Teil zeigt wunderschöne, wilde Landschaften aus aller Welt. Sehr sehenswert!
Die Dauerausstellung „Le Chantier/Die Baustelle“ zeigt Fotografien vom Bau der Grande Arche. Laut Fotograf soll vor allem die harte Arbeit gezeigt werden, die notwendig war, um das Gebäude über vier Jahre hinweg (1985 bis 1989) zu errichten. Außerdem zu sehen ist das Modell des dänischen Architekten Johann Otto von Spreckelsen, das sich im Wettbewerb, 1982 ausgeschrieben von Präsident Mitterand, gegen 419 andere Entwürfe durchsetzte. Der Architekt kommentiert es mit den Worten: „Ein offener Würfel, ein Fenster zur Welt und ein vorläufiger Abschluss der Avenue, mit Blick in die Zukunft. Ein moderner Arc de Triomphe, der den Triumph der Menschheit feiert.“ Die Einweihung fand am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli 1989 statt.
Der Skulpturenpark
Du bist am Ende der Ausstellung angelangt und denkst, du hast alles gesehen? Bei weitem nicht!
Wenn du den Aufzug nach unten genommen hast und wieder auf dem Vorplatz stehst, kannst du dich auf die Suche nach den Open Air-Kunstwerken machen! 69 Skulpturen sind überall zwischen den Gebäuden verteilt! Darunter die Skulpturen „Personnages Fantastiques“, von Miro und „Le Pouce“ des französischen Künstlers César Baldaccini, der hier seinen eigenen Daumen verewigt hat und übrigens auch den französischen Filmpreis – den César – gestaltete. Aber irgendwo gibt es da noch ein Fragment der Berliner Mauer, eine Sonnenuhr, verschiedene Reliefe oder eine „rote Spinne“ Alexander Calders oder ein 12 Meter hoher Block von Richard Serra!
Hier ist eine tolle Liste aller Kunstwerke!
Grande Arche
Zur Geschichte
Die Grande Arche ist auf Initiative des ehemaligen Präsidenten François Mitterand gebaut worden. Er wollte das Stadtbild von Paris mit neuen monumentalen Bauten verändern. So kam es zwischen 1984 und 1989 zum Bau der Grand Arche.
Der dänische Architekt Johan Otto von Spreckelsen und sein Partner, der französische Ingenieur Paul Andreu schufen diese wahrlich monumentale Arche! Die Eröffnung fand 200 Jahre nach der Französischen Revolution statt: am 14. Juli 1989. Auch das Datum ist also monumental!
Die Größe dieses Würfels ist immens: 110 x 106 x 112 Meter. 19 Meter breite Seitenwände, 35 Geschosse mit Büros und Konferenzräumen. Und in der Mitte befindet sich ein riesiges weißes Segel mit dem Namen „Les nuages“ (die Wolken): ein weicher Kontrast zu diesem harten Gebäude.
Das Bauwerk selbst befindet sich aber nicht ganz auf der oben beschrieben „historischen Achse“. Das hat mit der Statik des Baus zu tun: unter dem Gebäude fährt nämlich die Metro entlang. Aus Sicherheitsgründen musste es um 6,5 Grad verstellt werden.
Was findet man hier? Welche Firmen sitzen hier?
Es ist der Amtssitz des französischen Handels- und Verkehrsministeriums und der internationalen Stiftung für Menschenrechte. Daneben aber auch kleiner privater Firmen.
Offizielle Webseite der Grande Arche (FR, EN): www.lagrandearche.fr
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2019 – 2024
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz.
Statue La Défense de Paris: © CC BY-SA 3.0, Autor: Velvet, Wikipedia