Giardini Reali Venedig
Giardini Reali Venedig
Giardini Reali Venedig
Die königlichen Gärten von Venedig
Versteckt am Markusplatz, hinter dem Archäologischen Museum und der Biblioteca Nazionale Marciana, befindet sich eine kleine, grüne Oase. Sie ist nur zu erahnen, wenn man sich zur Anlegestelle Bacino di San Marco begibt, die Gondeln dann aber „links liegen“ lässt und sich nach rechts wendet. Man sieht eine kleine Holzbrücke und ein Tor zu einem … Garten.
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein ruhiger Zufluchtsort - so nah am Hauptgeschehen und doch so abseits. Genießt den Schatten und die Ruhe.
Negativ:
Eigentlich nichts, es ist aber auch keine große Sehenswürdigkeit. Und sooo „Königlich“ ist es hier auch nicht. Eben „nur“ ein Ort zum Verschnaufen.
Tipp:
Die Fähren und Wassertaxis landen genau hier am S. Marco Steg. Ihr geht dann quasi automatischen den Garten vorbei, der sich hinter all den Souvenirläden befindet, um zum Markusplatz zu gelangen.
Zuletzt aktualisiert: 09.02.2024 | Céline
Giardini Reali Venedig
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Es handelt sich hier nicht um eine Wiese, auf der sich Kinder austoben können, nein, aber diese werden trotzdem ihren Spaß hier haben. Denn auf fein angelegten Wegen kann man an verschiedenen Blumen- und Pflanzenbeeten entlangschlendern und die Flora und Fauna Venedigs erkunden.
Je nach Jahreszeit blühen hier unterschiedliche Pflanzen, man kann sich in dem schön angelegten Hochbeet im Sommer vor der Sonne schützen und im Winter einfach die Sonnenstrahlen auf einer der vielen Bänke genießen.
Der Garten ist an drei Seiten von Wasser umgeben, an der vierten Seite entlang geht es zum S. Marco Fähren Steg, mit vielen Souvenir-Shops.
Außerdem gehörte ein der Pavillon von Lorenzo Santi zu dem Park, der im Sommer als Erholungsort des Hofes und im Winter als Gewächshaus genutzt wurde. Heute ist dieser ein Informationspunkt der Touristen.
Giardini Reali
Zur Geschichte
Es war einmal wieder Napoleon, der die Geschicke lenkte – dieses Mal zwar nur die Entstehung eines Palastes und eines Gartens, aber immerhin 😉
Denn dieser bestimmte im Januar 1807, dass an in der Procuratie Nuove sein Palast entstehen sollte. (heute das Archäologische Museum).
Zu Deutsch: „Prokuratien“ ist die Bezeichnung für die seit dem Mittelalter bestehende venezianische Baubehörde. Die sogenannte Alte Prokuratie befand sich gegenüber, auf der Seite des Markusplatzes, an dem sich auch der Uhrenturm befindet.
Die neuen Prokuratien wurden 1581–1599 von Vincenzo Scamozzi begonnen und um 1640 unter Baldassare Longhena vollendet. Und diese wurden nach der Eroberung Napoleons als dessen Wohnräume eingerichtet.
Er ließ das Gebäude um verschiedene Flügel erweitern, unter anderem dem „Ala Napoleonica“. Er und sein Architekt legten außerdem fest, dass der Blick auf das San-Marco-Becken nicht verbaut werden und ein Garten entstehen solle. Dafür wurden der an diesem Ort befindliche Getreidespeicher und andere Geschäfte abgerissen.
Der gesamte Garten wurde von einer Steinbalustrade umgeben und 1816 errichtete man ein majestätisches Eisentor hin zur Piazzetta di San Marco. Der Architekt Lorenzo Santi war es auch, der 1814 die Form des Gartens, wie er heute noch erscheint, anlegte. Wege und geometrische Parterres im „italienischen Stil“ und zwei Haine im „englischen Stil“. Bäume, Blütenpflanzen und Zitrusfrüchte waren damals schon die gewählten Pflanzen. Diese geometrische Anordnung wurde Mitte des 19. Jh. zwar aus modischen Gründen mit geschwungenen Wegen und Linien verändert, 1939/40 aber wieder in die ursprüngliche geometrische Form zurückverwandelt.
Die Passage zu den Fähren wurde im Jahr 1857 von Kaiser Franz Joseph der Stadt zurückgegeben. Es war ein Versuch, die Stadt und ihre Bewohner auf seine Seite zu ziehen, nachdem diese während der Revolution von 1848 bis 49 sehr gelitten hatten. Doch unsere sonst so nette Kaiserin Sisi widerrief das bereits 1861! Warum, wieso, konnten wir hier nicht herausfinden. Aber ab 1866 wurde die Passage unter dem Geschlecht der Savoyern wieder freigegeben und ist es bis heute.
Seit 2014 kümmert sich die Venice Gardens Foundation um den Park und hat vieles restauriert und instand gesetzt.
Leider sagen diese auch, dass man keine Fotos ohne ausdrücklicher Erlaubnis veröffentlichen kann. Deswegen findet ihr hier nur wenige – und das sollte schon unter uns bleiben. 😉
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2024