white rabbit barcelona
white rabbit barcelona
Katalanische Kultur, Spaß und tolle Fotos
White Rabbit Museum Barcelona
Das White Rabbit Museum sieht auf den ersten Blick aus wie ein einfaches „Fun-Museum„, in dem man tolle Bilder machen kann. Das ist es auch, aber hinter White Rabbit steckt mehr.
Der weiße Hase ist eine Anlehnung an den Hasen von Alice im Wunderland und dieser bringt uns in ein anderes Barcelona, ein Barcelona, dass viele bei einem ersten Besuch so nicht kennen lernen werden. Denn jeder Raum wurde von einem Künstler gestaltet und zeigt eine Besonderheit Kataloniens.
Lasst euch auf diese Reise ein, lernt etwas dazu und habt einfach Spaß!
Öffnungszeiten:
Täglich, 10.00 – 20.00 Uhr
letzter Einlass 19.00 Uhr
Meine Bewertung:
Positiv:
Es hat Spaß gemacht und bei der VR-Brille hatte ich sogar Gänsehaut. Es ist eine tolle Mischung aus Mitmachen und Lernen und ist etwas für die ganze Familie!
Vor dem Einlass gibt es eine Kontrolle, so dass es in den Räumen nicht voll wird.
Negativ:
Mir fällt nichts ein.
Tipp:
Handy aufladen!
Zuletzt aktualisiert: 25.04.2025 | Céline
White Rabbit Barcelona
Tickets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Von außen sieht das Museum unscheinbar aus – wenn man sich die anderen Häuser der Passeig de Gracia einmal ansieht… Man schreitet durch einen langen Lichttunnel und muss dann erst einmal warten.
In der Zeit kann man sich ein Werk des bekannten Street-Art Künstlers TVBOY ansehen. Es ist eine Graffiti von Messi und Ronaldo, die sich küssen. Die Fußball-Erzfeinde konnte man früher schon oft in der Stadt an verschiedenen Säulen oder Stromkästen sehen, jetzt haben sie einen Platz in dem Museum!
Wenn man genau hinsieht entdeckt ihr auch ein Buch und eine Rose auf dem Bild – eine Anspielung auf den katalanischen feiertag Sant Jordi, der alljährlich am 23. April gefeiert wird. Das erstmal sah man dieses Graffitti auch an Sant Jordi auf der Passeig de Gracia.
Die Wartezeit ist übrigens sinnvoll. Denn so kontrolliert das Museum das besucheraufkommen, damit die Räume nicht zu voll werden und ihr tolle Fotos machen könnt.
Dann sind wir dran und treten durch ein Schlüsselloch in das Museum ein.
Nach einer kurzen Einführung über Kopfhörer geht es in den nächsten Künstlerraum: die japanische Künstlerin Mina Hamada schuf den Xivarri-Raum. Und hier wird es BUNT! Xivarri bedeutet im katalanischen „Lärm“ oder „Krach“. Es ist nicht laut hier, aber die Farben „schreien“uns quasi an. Der Raum, der Titel und die Farben sind eine Hommage an die Volksfesten Kataloniens. Drachen, Riesen, Burgen, Straßendekorationen, Musik, Theater, Tanz und Farben … Das alles soll als Feier des Lebens genossen werden.
Im Anschluss geht es wie in einem Hasenbau durch dunkle Gänge – wir kommen dabei an einigen riesigen Köpfen vorbei. Die Capgrossos (wörtlich „große Köpfe“) sind eine traditionelle Form von riesenhaften Puppen, die besonders in Katalonien, Spanien, verbreitet sind. Sie werden oft bei Volksfesten und Umzügen getragen und sind ein wichtiger Bestandteil der katalanischen Kultur. Testet diese doch einmal – stellt euch drunter und macht ein Foto! Hat der Künstler Carles Piera das gut gemacht?
Weiter geht es durch den Hasenbau zum goldenen „Caganer“. Die Tradition des Caganer ist fester Bestandteil Kataloniens. An Weihnachten schlägt seine Stunde. Normalerweis ist dieser mit einem weißen Hemd, schwarzer (heruntergelassener) Hose und einem roten Tuch bekleidet. Mittlerweile gibt es ihn aber in allen Formen – von der Queen, über Messi zu Freddy Mercury oder Angela Merkel. Der Name „Caganer“ kommt von dem katalanischen Verb „cagar“, was „ein Geschäft verrichten“ oder „Kacken“ bedeutet. Die Figur wird an Weihnachten in der Krippe versteckt. Er soll damit die Fruchtbarkeit, Natur und die Erneuerung des Lebens verdeutlichen. Heute ist er eine Ikone!
Hier ist der Caganer überdimensional groß und in gold zusehen. Es ist wieder der Künstler Carles Piera der dafür „verantwortlich“ ist.
Gleich im nächsten Raum gibt es noch eine einmalige katalanische Tradition: Tanzende Eier! Die „L’ou com balla“ von Enric Planas sind eigentlich nur an Fronleichnam in barcelona zufinden. Ihr habt also Glück gehabt! Hier tanzen die Eier jeden Tag des Jahres für euch! Die Eier Stehen für den Kampf ums Überleben und Durchhaltevermögen und sind an dem speziellen Feiertag in den Innenhöfen im gotischen Zentrum zu finden – vor allem beim Frederic Mares Museum.
Drei Räume will ich euch noch kurz vorstellen, aber es gibt noch viel mehr zu sehen. Und die VR-Brille ist ein Muss – denn hier werden die Traditionen der „Correfoc“ (Feuerlaufen) und der „Castells“ (Menschentürme) vorgestellt! Und danach solltet ihr unbedingt auf Toilette gehen und „nicht“ den Knopf drücken 😉
Aber was ich ganz toll fand war der Tanzsaal. Es ist eine Anlehnung an ein Konzert-Tanz-Saal: Razzmatazz. Diese haben auch die Musik kuratiert, die von Yozy, Artur M Puga und TTRRACCAA komponiert wurde. Der Clou hier ist, dass man sich Kopfhörer aufsetzt und dann tanzen kann. Nichts neues soweit… oder?
ABER: wenn ihr auf die Platform geht werdet ihr und euer Tanz auf die umliegenden Wände projiziert! Das hatte ich zumindest noch nie gesehen. Tolle Sache!
Der Raum Esclat von ONIONLAB ist ersteinmal auch nichts neues… Denn sogar die Casa Batlló nebenan hat einen solchen Cube, der oben und unten mit Spiegel bestückt ist und rundherum läuft eine digitale audiovisuelle Installation. ABER: ich finde diese hier ist der der Casa Batllo vorzuziehen. Denn hier ist die Verbindung zu Barcelona viel deutlicher gemacht!
Und am Schluss noch ein Vergleich. Der Saal F.O.C. vom Vitamin Studio. Denn dieser ist erst einmal auch nichts Neues und wir finden diesen auch im Moco Museum in Barcelona. Der verspiegelte Saal ist über und über mit Lichterketten geschmückt, die wie ein pochen an und ausgehen, heller werden, Farben wechseln … und an Feuer erinnern soll, dass altes verbrennt und Platz für Neues schafft.
Vielleicht als Anlehnung an den Feiertag Sant Juan der vom 23. auf den 24. Juni gefeiert wird. Denn hier werden auf „Scheiterhaufen“ alte Möbel verbrannt und durch den Sprung ins Meer eine neues Jahr eingeleitet. Aber das ist jetzt meine Interpretation…
Mehr über die besonderen Feiertage Kataloniens findet ihr übrigens hier. 🙂
Offizielle Webseite des White Rabbit Museums: whiterabbit-theoffmuseum.com
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2025
Mit Erlaubnis des White Rabbit Museums.