Can Framis Museum
Can Framis Museum
Can Framis Museum
Museum für zeitgenössische Malerei
Das Can Framis Museum ist Teil der Stiftung Vila Casas. Es befindet sich in einem Fabrikgebäude aus dem 18. Jahrhundert und beherbergt seit 2009 Malereien zeitgenössischer Künstler ab den 60er-Jahren.
Meine Bewertung:
Positiv:
Spannende Sammlung zeitgenössischer Kunst aus Katalonien. Das umgebaute Fabrikgebäude ist ein Hingucker und macht Kunst- und Architekturliebhaber glücklich.
Negativ:
Etwas abseits des Zentrums gelegen
Zuletzt aktualisiert: 30.01.2024 | Céline & Jacqueline
Can Framis Museum
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auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Malerei und Architektur im Doppelpack! Can Framis macht sowohl Kunstliebhaber als auch Architekturinteressierte glücklich. Hier kannst du nämlich zeitgenössische Malerei sehen, und zwar in einem umgebauten ehemaligen Fabrikgebäude.
Wir befinden uns hier im Stadtteil Poblenou (katalanisch für: neues Dorf), dem einstigen Industriequartier von Barcelona. Man taucht hier also nicht nur in die hiesige Kunstszene ein, sondern sieht den Wandel des Quartiers vom Industrie- zum Technologiehub.
Trotz seiner Größe sieht man das Gebäude kaum, denn es liegt etwas versteckt umgeben von dicht gewachsenen Bäumen. Nur der hohe Kamin lässt erraten, dass wir in der Nähe des Museums sind.
Can Framis ist eines von vier Museen der Vila Casas Stiftung. Es widmet sich ausschließlich der zeitgenössischen Malerei. Hier werden rund 250 Werke ausgestellt, die von den 60er-Jahren bis heute reichen und von mehr als 100 entweder in Katalonien geborenen oder dort ansässigen Künstlern stammen.
Antoni Tàpies, Josep Guinovart oder Modest Cuixart sind die bekannteren Namen, die du vielleicht auch schon gehört hast. Ein Besuch des Can Framis Museums bietet aber vor allem die Gelegenheit, qualitativ gute Kunst von international eher unbekannten Künstlern zu entdecken.
Während des Rundgangs kommt man auch in den Genuss der Architektur, sei es im Eingangsbereich, in den Räumen, bei der Sicht durch die Fenster auf den Hof oder in der Verbindungstreppe in den oberen Stock. Auf dem Platz steht übrigens eine Skulptur von Jaume Plensa mit dem Namen Dell’Arte (1990), eine Schenkung der Stiftung Vila Casas an die Stadt Barcelona im Jahr 2012.
Einmal im Jahr wird die Dauerausstellung neu ausgerichtet, um alle Gemälde zu zeigen, die die Stiftung regelmäßig ankauft. Es gibt also immer wieder Neues zu sehen!
Außerdem organisiert das Museum mehrere Sonderausstellungen pro Jahr. Der Eingang zu diesen ist separat, neben dem Haupteingang gelegen, also nicht verpassen! An der Kasse nachfragen, dann wird euch die Türe geöffnet.
Can Framis Museum
Zur Geschichte
Das Museum befindet sich in einer alten Textilfabrik, die auf das 18. Jahrhundert zurückgeht und sich ursprünglich im Besitz der Familie Framis befand. Sie war eine der wichtigsten Fabriken dieser Art im Stadtviertel Poblenou.
Nach deren Stilllegung verkam das Gebäude nach und nach bis es schließlich 2009 vom BAAS Arquitectes Studio rehabilitiert und in ein modernes Museum umgebaut wurde.
Dieses Projekt bestand aus der Restaurierung von zwei Fabrikhallen und dem Bau eines neuen verbindenden Gebäudes, wobei alle drei einen Hof bilden.
Die Entstehung des Viertels Poblenou ist auf die zunehmende Industrialisierung Barcelonas im 18. Jahrhundert zurückzuführen. Durch die für die Industrie vorteilhafte Lage am Meer wuchs der Stadtteil schnell heran und erreichte Ende des 19. Jahrhunderts die höchste Industriedichte ganz Spaniens. Daher wurde er im Volksmund auch El Mànchester Català (‚Das katalanische Manchester‘) genannt.
Nachdem Industriebetriebe entweder eingingen oder in den 1960er-Jahren aus der Stadt zogen, verwandelte sich das Quartier und ist heute unter dem Namen 22@ ein wichtiger Hub für Technologie und Innovation.
Can Framis ist daher nicht nur Museum, sondern auch Zeuge einer wichtigen Epoche der Stadt.
Die Fundació Vila Casas
Die Stiftung des Pharmaunternehmers Antoni Vila Casas mit ihren Museen und Ausstellungsräumen ist heute fester Bestandteil des Museumsbetriebes in Katalonien.
Die Fundació Vila Casas wurde 1986 gegründet, um die Sozial- und Gesundheitsforschung zu unterstützen. Ab 1998 wurden die Bereiche des künstlerischen und architektonischen Erbes einbezogen, die im Laufe der Jahre immer relevanter wurden.
So verfügt die Stiftung derzeit über folgende Museen und Ausstellungsräume, wovon zwei in Barcelona sind:
- Espais Volart in Barcelona für Wechselausstellungen der Sammlung zeitgenössischer Kunst, in modernistischen Gebäuden. Eröffnet 2002 und erweitert 2008. Die haben wir für euch besucht.
- Museum Can Framis für zeitgenössische Malerei, eröffnet 2009.
- Museum Palau Solterra für zeitgenössischer Fotografie in Torroella de Montgrí, in einem Gebäude des 15. Jahrhunderts. Eröffnet im Jahr 2000.
- Museum Can Mario für zeitgenössischer Skulptur in Palafrugell, in einer ehemaligen Korkfabrik, ab 2004.
Offizielle Webseite des Can Framis Museum (EN): fundaciovilacasas.com
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2013 – 2024
Mit Unterstützung von Jacqueline Glarner