Zoo von Paris
Zoo von Paris
Der Zoo von Paris
Parc zoologique de Paris
Der Zoo von Paris ist Teil des Bois de Vincennes, einer der beiden großen Stadtparks. 180 Tierarten und über 1.000 einzelne Tiere leben im Zoo, oft mehrere Arten zusammen in einem Gehege, wie es auch ihrem natürlichen Lebensraum entspricht. Der Zoo ist in fünf Weltregionen aufgeteilt: Patagonien, Afrika, Europa, das Amazonasgebiet und Madagaskar. Für jeden Bereich wurde ein komplettes Ökosystem mit Pflanzen und Tieren nachgestellt.
Öffnungszeiten:
Winter: täglich, 10.00 – 17.00 Uhr
Sommer: Montag – Freitag, 9.30 – 18 Uhr, Wochenende 9.30 – 19.30 Uhr
Meine Bewertung:
Positiv:
Eine wunderschön gestaltete Anlage mit viel Grün und großräumigen Käfigen, Gehegen und Becken für die Tiere. Wo immer es sicherheitstechnisch möglich ist, kommt man sehr nah an die Tiere heran. Ein tolles Erlebnis für Groß und Klein!
Negativ:
Die Schilder direkt im Zoo sind leider nur auf Französisch. ABER: Es gibt eine App (Zoologischer Garten Paris) die auch auf Deutsch verfügbar ist.
Tipp:
Der Zoo ist Teil des riesigen Parks „Bois des Vincennes“. Dort gibt es mehrere Seen, das Arboretum de Paris, den Parc Floral und noch viele andere sehenswerte Dinge. Plane also am besten einen ganzen Tag ein.
Zuletzt aktualisiert: 19.01.2024 | Céline & Anne
Zoo von Paris
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zu sehen?
Von der Metro- und Tramstation Porte-Dorée aus überquerst du die Brücke über die Péripherique (Stadtautobahn rund um Paris) in Richtung Zoo. Auf der rechten Seite beginnt dann schon der riesige Stadtpark Bois de Vincennes, in welchen der Zoo integriert ist. Zwischen den Bäumen siehst du bereits das Wahrzeichen des Zoos, den „Großen Felsen“ und läufst direkt auf den Eingang zu.
Der Zoo ist in fünf Weltregionen aufgeteilt: Patagonien, Afrika, Europa, das Amazonasgebiet und Madagaskar. Für jeden Bereich wurde ein komplettes Ökosystem mit Pflanzen und Tieren nachgestellt – das macht den Zoobesuch zu einem besonderen Erlebnis! Außerdem gibt es einen sechsten Bereich zum Picknicken, mit einer großen Wiese, Barfußpfad und Erlebnisspielplatz.
Insgesamt sind 180 Tierarten und über 1.000 einzelne Tiere zu sehen! Oft leben mehrere Arten zusammen in einem Gehege, wie es auch ihrem natürlichen Lebensraum entspricht. So kann man ein Zebra sehen, das zwei Nashörner bei der Siesta beäugt. Eine junge Giraffe teilt sich ihr Heu friedlich mit Herr und Frau Strauß, sehnsüchtig beobachtet von Herrn Giraffe, der „seine“ Mädels die meiste Zeit des Jahres nur vom Nachbargehege aus bewundern darf…
Zu allen Tieren und auch zu den exotischen Pflanzen sind kleine Tafeln zur Erklärung für Erwachsene und Kinder aufgestellt. In jedem Bereich findest du außerdem Pavillons mit Tafeln und einem interaktiven Screen (letzterer ist wegen Covid derzeit nicht in Betrieb) mit mehr Hintergrundinformationen – allerdings nur auf Französisch. Sehr zu empfehlen ist die App „Zoologischer Garten Paris“, die auch auf Deutsch verfügbar ist! Sie führt durch alle Bereiche und liefert viele Informationen zur jeweiligen Region, zum Klima, zur Vegetation und zu den Tieren.
Die Gehege, Käfige und Becken sind so gestaltet, dass du den Tieren so nah wie möglich kommst und viele schöne Fotos machen kannst! In der begehbaren Voliere sind unter anderem die Flamingos zu Hause. Auf einer Holzbrücke kannst du den Teich überqueren, in dem noch viele andere Wasservögel leben. Einen Abstecher in den Dschungel erlaubt das große Tropenhaus, das sich über die Bereiche Amazonas und Madagaskar erstreckt. Schlangen und Echsen leben hinter Glas, exotische Vögel fliegen jedoch frei herum und du wirst sie überall zwischen den beeindruckenden tropischen Pflanzen entdecken. Die Gehege und Käfige im Außenbereich sind teilweise recht verwinkelt, Schilder weisen aber überall auf weitere Beobachtungspunkte hin („Autre Point d‘observation“).
Während unseres Besuchs (11 bis 14 Uhr) waren die Tiere in den Bereichen Madagaskar, Amazonas, Patagonien und Afrika hervorragend zu sehen. Im Bereich Europa hatten wir weniger Glück – entsprechend den Schildern des Parks, die darauf hinweisen, dass viele Tiere sich in der Tageshitze in den Schatten zurückziehen und am besten abends oder zur kühleren Jahreszeit beobachtet werden können.
Im großen Felsen, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen des Zoos, ist das Vivarium untergebracht, das zum Bereich Europa gehört. (Hobby-)Biologen werden in der „Blob-Zone“ auf ihre Kosten kommen. Der Pariser Zoo stellt als Erstes den Einzeller Physarum polycephalum, aus, der seit einigen Jahren für Furore sorgt, da er weder Tier noch Pflanze ist, kein Gehirn hat und dennoch Nahrung erkennen, kommunizieren und sich fortbewegen kann!
Die Wege durch den Zoo sind recht verschlungen, aber mit der Karte (gibt es am Eingang auf Englisch und Französisch) oder der App sowie der Beschilderung findet man sich sehr gut zurecht. Akustische Orientierung geben die Straßen, die um den Zoo herumführen – wenn man Motorgeräusche hört weiß man, dass man auf den äußeren Spazierwegen angelangt ist 😉 Aber keine Sorge: Bäume und Hecken begrenzen das Gelände optisch und dämpfen auch die Geräusche.
An mehrere Restaurants und Kiosken auf dem Gelände kann man Hunger und Durst stillen.
Zoo von Paris
Zur Geschichte
Anlässlich der Kolonialausstellung 1931 in Paris wurde ein temporärer Zoo eröffnet. Dieser kam so gut an, dass die Stadt beschloss, einen dauerhaften Zoo einzurichten. Im März 1932 schenkte sie dem Naturkundemuseum Paris, zu dem der Zoo heute noch gehört, 14 Hektar Land im Bois de Vincennes. Daher hieß er bis 2014 auch „Zoo von Vincennes“. Mit den Bauarbeiten wurde Charles Letrosne betraut. Er sollte einen modernen Zoologischen Garten bauen, der eine natürliche Landschaft nachbildet, gemäß dem Vorbild des Hamburger Zoos, der von Carl Hagenbeck entworfen wurde. Das heutige Konzept der natürlichen Lebensräume gab es jedoch noch nicht. Der damalige Direktor der Menagerie, Professor Edouard Bourdelle entwarf eine Struktur nach damals aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, in der die Tiere nach Familien präsentiert wurden, also Primaten, Huftiere usw. Am 2. Juni 1934 wurde der Zoo offiziell eingeweiht. Im ersten Jahr kamen fünf Millionen Besucher.
Bis auf das Wahrzeichen, den großen Felsen, wurden bis Ende des Jahrtausends keine größeren Renovierungen vorgenommen. Dies führte zu einem Verfall, der die weitere Existenz des Zoos bedrohte. Daher wurde er im November 2008 geschlossen. Nur die Giraffen und Bambuslemuren blieben, alle anderen Tiere wurden auf andere Zoos in der ganzen Welt verteilt. Sechs Jahre dauerten die Arbeiten – seit 2014 ist der Zoo wieder für Besucher geöffnet.
Die Zeit bis zur Wiedereröffnung war auch deshalb so lange, weil die Frage, welche Tiere wie präsentiert werden sollten, viel Zeit in Anspruch nahm. Sie wurden unter anderem nach Attraktivität für die Besucher, aber auch nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten ausgewählt, denn der Zoo dient auch als Forschungsstätte und beheimatet gefährdete Arten, die hier teilweise nachgezüchtet werden. Die Erhaltungskriterien der IUCN (International Union for the Conversation of Nature) waren eine weitere Maßgabe. Einige Arten können aus ethischen Gründen oder Tierschutzgründen nicht präsentiert werden.
Offizielle Webseite des Zoos (FR, EN): www.parczoologiquedeparis.fr
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz