Ca Rezzonico
Ca Rezzonico
Prunkvoller venezianischer Palast
Ca Rezzonico
In der Ca Rezzonico kannst du prunkvolle Räume im venezianischen Stil, Gemälde von Canaletto, Tiepolo und Longhi, kunstvolle Möbel, Murano-Glaslüster und Alltagsszenen aus dem venezianischen Adel entdecken – ein lebendiger Einblick in das elegante Leben des 18. Jahrhunderts.
Meine Bewertung:
Positiv:
Schöner Palast mit toller Ausstattung. Deckenmalerei, Kunstwerke, darunter viel Tiepolo.
Negativ:
Irgendwie hat mir etwas gefehlt.
Tipp:
Holt euch den Audioguide! Es ist ein Tablett, das euch durch den Palast führt.
Zuletzt aktualisiert: 26.05.2025 | Céline
Ca Rezzonico
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Am Canale Grande gelegen haben wir hier einen weiteren wichtigen Palast Venedigs. Aber anders als die Ca Pesaro zum Beispiel wurde hier kein Kunstmuseum eröffnet, sondern eher ein historischer Rundgang durch die prächtigen Räume des barocken Palastes, in dem natürlich auch Kunst zu sehen ist.
Nachdem Einlass startet man die Runde mit dem tollen Tablett, indem man die große Haupttreppe hinaufgeht. Wir landen dann auch direkt im repräsentativsten Raum: dem Salon. Dieser ist riesig (im Verhältnis zum Palast) und wundervoll ausgeschmückt. Dieser Salon war der Ballsaal des Hauses, errichtet von Giorgio Massari, der das Konzept des vorherigen Architekten Longhenas veränderte. Einen solchen Saal findet man in Venedig so nicht noch einmal.
Da Tiepolo für diesen Saal nicht im Lande war, kümmerten sich die Maler Giambattista Crosato und Girolamo Mengozzi Colonna um die Deckendekoration: zusammen erschufen sie eine tolle Scheinarchitektur!
Im Saal der Hochzeitsallegorie finden wir aber ein Werk Tiepolos. Die Decke wurde nur in 12 Tagen gemalt. In Tiepolos Deckengemälde schwebt eine elegante Frau durch den Himmel – sie steht sinnbildlich für Tugend oder Ruhm. Ihr gegenüber ein junger Mann, vermutlich ein Rezzonico, als Bräutigam dargestellt. Um sie herum flattern Engelchen, Lorbeerkränze und Wolken – alles leuchtend und voller Bewegung. Das Bild feiert die Familie Rezzonico und inszeniert die Hochzeit als glanzvollen Aufstieg – fast wie ein Werbebild im Rokoko-Stil.
Weitere Räume sind der Pastellsaal, der Gobelinsaal, der Thronsaal, dessen Decke auch Tiepolo malte und es gibt sogar einen sogenannten Tiepolo-Saal in dem ihr eine weitere Decke bestaunen könnt. Es folgen noch viele weitere tolle Räume mit wunderschönen Murano-Glas-lampen, Gemälden, Skulpturen usw.
Im Zweiten Stockwerk finden wir dann doch eine kleine Kunstsammlung. Werke von Canaletto und Francesco Guardi und eine ganze Raumfolge von schwarz-weißen Fresken-Vorzeichnungen, die Tiepolo für die Villa der Familie Rezzonico in Zianigo anfertigte.
Ca Rezzonico
Zur Geschichte
An der Stelle der heutigen Ca’ Rezzonico standen ursprünglich zwei Häuser der Adelsfamilie Bon. 1649 beauftragte Filippo Bon den Barockarchitekten Baldassare Longhena mit dem Bau eines prächtigen Palastes. Longhena begann, die Gebäude zu entkernen, zu vereinen und eine neue Fassade zum Kanal zu errichten. Longhena verstarb nach vollendung der ersten Etage 1682. Der Bau wurde für lange Zeit unterbrochen, wegen dem Tod Longhenas auf der einenS eite aber auch wegen der tatsache, dass die Familie Bon aufgrund von finanziellen Problemen den Bau nicht vollenden konnten – sie hatten sich übernommen.
Erst 1750 kam wieder Schwung in die Sache: denn der Bankier und Stoffhändler Giovanni Battista Rezzonico erwarb den halbfertigen Bau. Die Wichtigkeit und der Reichtum der Familie sollte sich in dem Gebäude widerspiegeln. Deswegen ließ Rezzonico den Palast von Giorgio Massari vollenden, der sich dabei weitgehend an Longhenas Entwurf hielt. Da Teile des Baus einsturzgefährdet waren, konnten nur einige Bereiche erhalten bleiben. Massari passte die Fassade dezent an den Zeitgeschmack an: Er ersetzte schwere Säulen durch schlankere, entfernte massive Sockel und fügte ovale Fenster ein – so bekam das Gebäude einen leichteren, eleganteren Ausdruck mit einem Hauch Rokoko.
1757 waren die Innenarbeiten fast fertig, als Giovanni Battista Rezzonico starb. Sein Sohn Carlo wurde kurz darauf zum Papst Clemens XIII. gewählt – ein Glücksfall für die Familie, die den Palast nun für repräsentative Zwecke nutzte. Carlo nahm viele Kunstwerke mit nach Rom, überließ das Gebäude aber seinem Bruder Aurelio. Zur Hochzeit des Neffen Ludovico wurden die Decken von Tiepolo und anderen Künstlern ausgemalt.
Nach dem Untergang der Republik Venedig geriet die Familie Rezzonico in finanzielle Not. 1810 starb der letzte Rezzonico, danach wechselte der Palast mehrfach den Besitzer.
1906 kaufte Baron Carlo Leone Hirschel de Minerbi den Palast, ebenso wie den Palazzo Grimani. Er machte die Ca’ Rezzonico zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt mit aufwendigen Kostümbällen, Kerzendinners und Konzerten. Doch während der Weltwirtschaftskrise geriet er in finanzielle Schwierigkeiten und musste verkaufen. Ab 1931 verhandelte die Stadt Venedig über den Kauf – 1935 ging der Palast schließlich in städtischen Besitz über und wurde zum Museum des venezianischen 18. Jahrhunderts.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024 – 2025
Gleiche Pressemail wie Ca Pesaro. Da es da schon keine Antwort gab, verzichten wir bei der Ca Rezzonico auf eine Anfrage.
Same press email as Ca Pesaro. As there was already no reply, we have decided not to send an enquiry to Ca Rezzonico.