Ca Pesaro
Ca Pesaro
Eine tolle Kunstsammlung
Ca Pesaro
Meine Bewertung:
Positiv:
Eine unerwartete Überraschung. Tolle Werke, tolle Präsentation. Von Rodin bis Warhol - eine gelungene Zusammenstellung an Werken.
Negativ:
Kleiner als erwartet. Nur eine Etage, die Ausstellungsräume waren während meines Besuchs geschlossen, da gerade eine Ausstellung beendet wurde.
Tipp:
Wer sich für asiatische Kunst und Geschichte interessiert. Im Eintritt ist der Besuch des Museo d'Arte Orientale enthalten (3. Stock).
Zuletzt aktualisiert: 06.11.2024 | Céline
Ca Pesaro
Tickets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Der Palast „Ca Pesaro“ beherbergt heute die „Galleria Internazionale d’Arte Moderna“. Moderne Kunst in einem alten, ehrwürdigen venezianischen Palast – das klingt nach einer wunderbaren Kombi! Und das ist es auch.
Betritt man diesen Palast, fällt einem die große Empfangshalle im Erdgeschoss auf, rechts durch eine Tür geht es zum Mini-Mini Kassenbereich. Dafür haben sie keinen Platz verschwendet ;).
Die Sammlung betritt man dann über eine Treppe im ersten Stock. Begrüßt wird man hier von der riesigen Skulptur Rodins: „Die Bürger von Calais“, 1889. Da war es bereits um mich geschehen. Ich bin eigentlich ohne große Erwartung hier rein, und dann wird man direkt von dieser Figurengruppe begrüßt.
Die nächsten Schritte machen euren Rundgang aber entscheidend. Geht nicht rechts in den nächsten Raum, sondern links geht es weiter! Auch wenn der rechte Raum euch magisch anziehen sollte, dieser bildet mit Warhol und Lichtenstein den Abschluss des Rundgangs!
Wenn ihr stattdessen links weiterlauft, geht es chronologisch weiter mit noch einem Rodin – eine der vielen Kopien des Denkers (u.a. auch im Musée Rodin Paris zu finden) – Chagall, Nolde, Sorolla, Gustav Klimt, de Chirico, Klee, Tapies, Kandinsky und vielen anderen.
Fast am Ende des Rundgangs müsst ihr unbedingt einen kleinen versteckten Raum finden – der fast aussieht, als wäre man dort nicht richtig. Denn hier erwarten euch 3 Schmuckstücke: 2 x Anselm Kiefer („Lasst tausend blumen bluhen“ und „Brennstabe“) und einmal Marina Abramović (die gerade in aller Munde ist) mit „Balkan Baroque“. Die Werke sind vielleicht deswegen etwas versteckt, weil sie etwas düster oder verstörend wirken – vor allem Abramović! Aber diese beiden Kiefer-Werke waren mein persönlicher Höhepunkt der Sammlung und ich hoffe, dass sie immer ausgestellt sind.
Und dann kommt ihr schließlich zu Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Jime Dine.
Ca Pesaro
zur Geschichte
Der Palast
Der Palast wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von der Familie Pesaro in Auftrag gegeben. Giovanni Pesaro war zu dieser Zeit Doge (reg. 1658/59) und hat sogar im Testament seine Familie dazu verpflichtet, den Palast auf jeden Fall fertigzustellen. Er starb nmlich schon früh im Jahr 1659 . Sein Grabmal ist übrigens in der Frarikirche zu finden.
Der Architekt des Palasts war Baldassare Longhena, der auch die Basilika Santa Maria della Salute und Ca‘ Rezzonico geplant hat.
Der Palast wurde reich mit Fresken und Details verziert. Eine Decke wurde sogar von Tiepolo ausgeführt: „Zefiro und Flora“, die wir aber heute nicht mehr hier, sondern beim Nachbarn in der Ca‘ Rezzonico finden. Warum das so ist – werde ich noch für euch herausfinden!
Nach dem Tod der Familie Pesaro ging der Palast an andere Familien bis er schließlich in den Besitz von einer Felicita Bevilacqua gelangte. Die vermachte den Palast dann 1899 der Gemeinde Venedig. Die Auflage: Arbeits- und Ausstellungsmöglichkeiten für junge Künstler der Avantgarde bereitzuhalten.
Das Museum
Das Museum wurde dann am 18. Mai 1902 durch die Stadtgemeinde Venezia eröffnet. Man wollte die Eröffnung zusammen mit der zweiten Biennale verbinden. Der Palast wurde so zum permanenten Sitz der Galleria Internazionale d’Arte Moderna.
Im Laufe der Zeit wurde die Sammlung immer wieder durch Ankäufe und Schenkungen bereichert. Vor allem wurde bei den damaligen „Biennalen“ eingekauft 😉 Liegt ja irgendwie nahe. Ab den 50er Jahren wurde dann auch internationaler eingekauft. Das wurde wohl im Einklang mit der in Galleria Nazionale d’Arte Moderna in Rom.
Während sich die Sammlung im ersten Stock – dem Piano Nobile befindet, kann man heute im zweiten Stock regelmäßig Ausstellungen besuchen. Früher war hier aber noch die „Mostre Bevilacqua La Masa“ angesiedelt, die sich mehr auf die junge, zeitgenössischen Künstler konzentrierte. Im dritten Stock befindet sich schließlich das Museo d’Arte Orientale. Hier kann man Kunst und Gegenstände der asiatischen Länder betrachten – von Samurai Schwertern zu Geisha Instrumenten und Schattentheatern.
Offizielle Webseite der Ca Pesaro (auch auf DE): capesaro.visitmuve.it/de/
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Die Ca Pesaro hat nie auf meine Anfrage, nach der Verwendung der Bilder, geantwortet.