Palazzo Grimani
Palazzo Grimani
Staatliches Museum in Venedig
Der Palazzo Grimani
In diesem Palast der Familie Grimani finden wir Werke von Tintoretto, eine Kopie der Laokoon-Gruppe und einen Raum, der über und über mit antiken Göttern geschmückt ist! Einmalig.
Leider hat das Museum keine gute Webseite – ich hoffe, ich kann euch besser helfen 😉
Meine Bewertung:
Positiv:
Dieser eine Raum macht den Besuch rund. Der ganze Palast ist wunderschön, aber der Raum ist einmalig.
Negativ:
Es ist nicht unbedingt ein Must-Do in Venedig. Eher für die, die schon alles andere kennen.
Zuletzt aktualisiert: 05.11.2024 | Céline
Palazzo Grimani
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Was gibt es
zu sehen?
Der kleine Palast in der Nähe der Santa Maria Formosa und der Querini Stiftung liegt etwas versteckt; zum Glück weisen viele Schilder auf ihn hin!
Der Palast wurde 1556 von der Familie Grimani erbaut und gehörte ihr auch bis 1865. Heute ist er Teil der Staatlichen Museen Venedigs und zeigt vorwiegend die reiche Innenausstattung der Familie.
Im ersten Stockwerk findet man dekorierte Räume, die sich auch mit Schlichten abwechseln, je nachdem welche Funktion diese besaßen. Auch wenn die Räume reich dekoriert sind, wer noch mehr Prunk sehen will, der muss in die Ca Rezzonico, aber das nur nebenbei.
Zwei der Grimani-Räume haben es mir besonders angetan. Die „Sala del Doge“, die 1568 baulich abgeschlossen wurde und die „Grimani Tribuna“ – der prächtigste Raum des Gebäudes.
Die „Sala del Doge“ wurde von Giovanni Grimani als Erinnerung für Antonio Grimani errichtet, der von 1434 bis 1523 Doge war (daher der Name). Hier finden wir viele Büsten unter anderem von Cesaer und Caracalla und die Hauptfigurengruppe des Raumes: „Dionysos und ein Satyr“ aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr.
Auf dem Rundgang finden wir außerdem eine Laokoon-Gruppe in Originalgröße. Wir haben uns wohl Rom nach Hause geholt ;), sowie einen überdimensionalen Kopf der Athene.
Wer an dieser Stelle angelangt ist, dem fehlt nicht mehr viel bis zu DEM Raum, der „Grimani Tribuna“!
Dieser Raum kann nur durch eine Öffnung betreten und verlassen werden: Dem Architekten/Designer/Künstler standen also 3,5 Wände zur Verfügung. Und die hat er wahrlich genutzt!
Im 16. Jahrhundert gab es in Venedig keinen anderen Raum der mit dieser Schöpfung mithalten konnte. Früher hieß der Raum übrigens „Antiquarium“ und man sieht schnell warum. Auch hier finden wir wieder unzählige Büsten, Statuetten und Statuen aus der Antike (angeblich mehr als 130 Werke). Diese sind in unzähligen Nischen und auf Simsen aufgestellt und ragen bis unter die Decke. Das Gewölbe wiederum ist ebenfalls ein Wunderwerk: Die Kuppel mit einem Lichtzentrum wird ebenfalls dekoriert: von „Ganymed,der vom Adler entführt wird“ (Der „Schönste aller Sterblichen“). Es soll – wegen der. Öffnung – vom Pantheon inspiriert sein.
Und eine Sache sollte man auch nicht vergessen zu sehen: Im ersten Stock des Palastes findet ihr ein Werk Jacopo Tintorettos, das Giovanni Grimani zeigt! Während meines Besuchs gab es noch zwei Leihgaben: zwei weiter Porträts Giovannis von Tintoretto.
Zweiter Stock
Ausstellungsbereich?
Im zweiten Stock (und in der Haupteingangshalle des ersten Stockes) fanden wir bei unserem Besuch im September 2024 die Ausstellung von Rick Lowe vor. Wir vermuten, dass diese Räume immer im Rahmen von Ausstellungen genutzt werden.
Die Ausstellung von Rick Lowe heißt „The arch within the arc“ (Der Bogen im Bogen). Seine Arbeiten sind Gemälde, die Elemente von Collagen aufweisen. Inspiriert wurde Lowe bei seinen Arbeiten die man im zweiten Stock siht, vom Palazzo Grimani und von Venedig selbst.
Die Ausstellung kann noch bis zum 24. November 2024 besucht werden.
Palazzo Grimani
Zur Geschichte
Der Palast wurde 1556 von der Familie Grimani im 16. Jahrhundert erbaut. Bis 1865 lebten sie auch hier, danach wurde der palaast von verschiedenen Personen gekauft und verkauft, bis er schließlich – stark verfallen – 1981 von der Stadt Venedig gekauft wurde. Er wurde lange restauriert und erst 30 Jahre später für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: im Dezember 2008.
Die Grimanis waren eine venezianische Patrizierfamilie, die im 15. und 16. Jahrhundert ihre größte Macht auslebten. Sie stellten nämlich zu dieser Zeit 3 Dogen, die alle drei auch sehr lange im Amt waren. Diese waren Antonio Grimani (1434–1523), 76. Doge, Marino Grimani (1532–1605), 89. Doge, Pietro Grimani (1677–1752), 115. Doge.
Den Palast entwarf der Architekt Michele Sanmicheli. Dieser lernte in Rom bei Donato Bramante und arbeitete eine Zeit lang sogar für den Vatikan. Neben Venedig war er auch mit vielen Bauten in Verona beauftragt, ging aber auch oft für Arbeiten nach Griechenland.
Für den Palast wegweisend war Giovanni Grimani (1506 – 1593), der ja von Tintoretto porträtiert wurde. Er war in seinen 50ern, als der Palast erbaut wurde. Als Geistlicher und Teil der Oberschicht der Republik Venedig brachte er es bis zum Bischofstitel. Die Kardinalswürde erhielt er allerdings nie, da er verdächtigt wurde, mit dem Luthertum zu sympathisieren.
Offizielle Webseite des Palazzo Grimani (IT/EN): https://museiveneto.cultura.gov.it/musei/museo-di-palazzo-grimani
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Noch ohne Zustimmung des Palazzo Grimani. Wir warten auf Antwort 🙂