Riesenrad
Riesenrad
das Riesenrad
im Prater
Die Fahrt mit einer Geschwindigkeit von knapp 3 km/h in einem der 15 Waggons ist relativ langsam, sodass es mit einer wilden Achterbahnfahrt nicht vergleichbar ist und man die Aussicht über Wien in aller Ruhe genießen kann.
Meine Bewertung:
Postiv:
Unschlagbarer Blick über ganz Wien. Sicher eines der Highlights eines jeden Wien-Besuchs.
Negativ:
Das Zeitlimit. Da man nur eine Runde fährt, kann man nicht selbst bestimmen, wie lange man diesen Ausblick genießen möchte.
Tipp:
Besorge dir das Online Skip-the-line-Ticket! (Ich war an einem Mittwochvormittag während der Corona-Krise dort, dennoch war die Warteschlange für Personen ohne Skip-the-Line Ticket sehr lang! Möchte mir gar nicht vorstellen, wie hoch der Andrang normalerweise ist …)
Zuletzt aktualisiert: 31.01.2025 | Céline & Susi
Riesenrad
Tickets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Mit dem Riesenrad in Wien ist es ungefähr so wie mit dem Sagrada Familia in Barcelona oder dem Eiffelturm in Paris: Man muss es gesehen haben. Diese von Grund auf unterschiedlichen Wahrzeichen haben eines ganz sicher gemeinsam: schon alleine der Anblick bringt dich zum Staunen. Wer aber die ganze Schönheit dieser Sehenswürdigkeiten erfahren möchte, muss diese auch von innen besichtigen bzw. beim Riesenrad – eine Fahrt mit diesem machen.
Spazierst du durch das Haupteingangstor des Praters, befindet sich der Eingang zum Riesenrad auf der rechten Seite.
Ja, die Warteschlange vor Ort kann etwas abschreckend sein, aber zum Glück gibt es Skip-the-line-Tickets und man kann sich das Anstehen zumindest teilweise ersparen.
Bevor eure Fahrt beginnt, habt ihr als Besucher die Möglichkeit, acht alte Waggons in einem charmanten Ausstellungsraum zu besichtigen.
Die Fahrt mit einer Geschwindigkeit von knapp 3 km/h in einem der 15 Waggons ist relativ langsam, sodass es mit einer wilden Achterbahnfahrt wirklich nicht vergleichbar ist. Und da so sogar das Konsumieren von Speisen und Getränken möglich ist, gibt es einige Wagons, die wie ein kleines Restaurant aussehen und als Gourmet-Wagon bezeichnet werden. Um dort zu brunchen oder abendzuessen muss man allerdings online vorab reservieren.
Von circa 65 Meter Höhe kann man tatsächlich einen unfassbar schönen 360 Grad Blick über die Dächer Wiens werfen: Vom Donauturm auf der einen Seite bis zum Stephansdom auf der anderen Seite. Von hier oben merkt man auch, wie grün Wien und wie groß der Prater eigentlich ist.
Übrigens, sollte es mal zu einem Stromausfall im Riesenrad kommen, könnt ihr Ruhe bewahren. Denn Walter Basset und Harry Hitchins, die beiden englischen Konstrukteure, haben das Rad so konstruiert, dass es im Notfall auch von Hand betrieben werden kann – und das bei einem Gewicht von 430 Tonnen.
Der Prater ist in zwei Bereiche geteilt: der „Wurstelprater“ mit seinen Attraktionen wie Achterbahnen, Autodrom und Dosenschießplätzen und der „grüne Prater“, die Parkanlage, die von den Einheimischen vor allem fürs Joggen, Radfahren und für Geburtstagsfeiern genutzt wird.
Der Zutritt zum gesamten Prater ist kostenlos, für die einzelnen Attraktionen und Fahrten muss man jedoch Eintritt bezahlen. Im Prater gibt es auch noch das berühmte Planetarium und die Liliputbahn, die kleine Dampflokomotive, die seit 1928 den Prater durchquert. Und mit dem Schweizerhaus, dem Gasthaus mit den besten „Stelzen und Bier„, ist der Prater auch als kulinarisches Highlight international bekannt und auch bei den Wienern sehr beliebt.
Zum Prater zählen zudem das Messegelände, wo bereits im 19. Jahrhundert die Weltausstellung stattgefunden hat, und der moderne Campus der WU Wien, der nicht nur bei den Studierenden, sondern auch bei Architektur-Fans beliebt ist. Er wurde erst 2013 eröffnet, ist aber gar nicht mehr von der Stadt wegzudenken.
Riesenrad
Zur Geschichte
Die Geschichte des Wiener Praters beginnt im 12. Jahrhundert. 1194 schenkte Herzog Friedrich I. von Österreich einem adligen Geschlecht namens „de Prato“ Grünfläche, also Wiesen. Im 14. Jahrhundert hat sich der Name der Adelsfamilie auf „Prater“ geändert und wurde um „von Wiesen“ ergänzt. Und „Prater Wiesen“ wird die gesamte Parkanlage auch heute noch genannt. Im 18. Jahrhundert (1766) wurde der Prater der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Denn bis dahin war der Zutritt nur für Jagdzwecke der Kaiserfamilie zugänglich. Kurze Zeit nach dieser Eröffnung haben sich die ersten Vergnügungs-Attraktionen wie Karussells und Imbiss-Buden dort angesiedelt, sodass dieser Ort beim Volk an Beliebtheit gewann. Das im Prater stehende Riesenrad wurde 1897 zur Feier des bevorstehenden 50. Thronjubiläums von Kaiser Franz Josephs von zwei englischen Konstrukteuren errichtet.
Bis 1944 hat sich das Riesenrad auch gut erhalten. Durch schwere Bränden wurde es im Krieg aber nahezu vollständig zerstört – nur das Stahlgerüst blieb erhalten. Für seine Wiedereröffnung drei Jahre später wurden dann (aus Kosten- und Sicherheitsgründen) nur mehr 15, statt einst 30, Waggons ins Gerüst gehängt. Diese Kabinen wurden 2016 erneuert. Im 20. Jahrhundert war das Riesenrad gleich für drei weltberühmte Filme Drehort: „Der dritte Mann“ (1949), „James Bond 007 – Der Hauch des Todes“ (1987) und „Before Sunrise“ (1995) und hat dadurch weiters an internationalem Interesse gewonnen.
Das erste Mal seit 73 Jahren musste das Riesenrad 2020 aufgrund der Corona-Pandemie seine Fahrten einstellen. Und als sich das Riesenrad am 29.05.2020 wieder gedreht hat, wussten die Einheimischen, dass sich Wien wieder in Richtung Erholung bewegt.
Offizielle Webseite Wiener Riesenrad (DE): www.wienerriesenrad.com
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2025
Mit Unterstützung von Susanne Vukan