Leopold Museum
Leopold Museum
Jugendstil und Expressionismus
im Leopold Museum
Bekannt ist das Museum sicher für seine unglaubliche Schiele- und Klimt-Sammlung. Es befindet sich im Wiener MQ und ist ein Muss für Kunstliebhaber, und für die, die es noch werden wollen.
Meine Bewertung:
Positiv:
Da haben wir ihn wieder: Gustav Klimt! Wunderbare Werke des Jugendstil-Künstlers. Aber auch Egon Schiele ist hier extrem gut verteten!
Negativ:
Wer diese beiden Künstler nicht kennt, oder - Gott bewahre - nicht mag, ist hier vielleicht nicht so gut aufgehoben. Man könnte sich aber auf ein "Kennenlernen" der Künstler einlassen...
Tipp:
Ein Online-Ticket ist von Vorteil ;)
Zuletzt aktualisiert: 28.05.2024 | Céline
Leopold Museum
Tickets
Auf den Spuren von Klimt
5 Museen in einem Ticket
Gustav Klimt steht für Wien wie kein anderer Künstler. Deswegen gibt es viele Museen, die ihn und seine Kunst präsentieren. Und mit diesem Pass kannst du 5 Museen zu einem Preis besuchen!
Was ist dabei?
Leopold Museum
Heidi Horten Collection
Oberes Belvedere
MAK – Museum für angewandte Kunst Wien
Theatermuseum
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Betritt man das MuseumsQuartier fallen einem zwei quadratisch-praktische Gebäude auf. Der Dunklere ist das Mumok, das hellere Quadrat das Leopold Museum.
Auch wenn, der Kubus sehr kompakt wirkt, mit wenig Fenstern, betritt man im Inneren luftige und helle Räume! Und in diesen kann man sich auf die Reise durch die Kunst ab 1850 machen. Dabei wirst du nicht nur Gemälde finden, sondern auch Möbel, Plakate und Skulpturen. Ein wichtiger Fokus ist der Sprung Wiens aus der Biedermeierzeit hin zur Neuen Sachlichkeit. Die (Kunst-)Situation Wiens um 1900 wird also genau unter die Lupe genommen.
Die beiden wichtigsten Vertreter dieser Zeit sind Gustav Klimt und Egon Schiele. Beide machen den Hauptteil der Sammlung aus. Auch wenn sie – gegenübergestellt – optisch kaum etwas gemeinsam haben, gehören sie der gleichen Zeit an. Ein spannender Blick auf diese beiden Talente ist also garantiert!
Egon
Schiele
Egon Schiele (1890, Tulln an der Donau – 1918, Wien) hat in seinem kurzen und abenteuerliches Leben. Seine Kunst ist ein Ausdruck davon und macht ihn neben Klimt und Kokoschka zum wichtigsten Vertreter der Wiener Moderne.
Egon Schiele wurde schon früh von seinem Kunstlehren unterstützt und gefördert. So kam es das er bereits 1906 – mit 16 Jahren – an der Wiener Akademie der bildenden Künste angenommen wurde! Er lernte 1907 KLimt kennen, der sich ihm annahm und sein Feund und Mentor wurde.
Am Anfang war Schiele Feuer und Flamme in die Akademie aufgenommen worden zu sein, schnell war er aber gelangweilt vom Alltag und der konservativen Auffassungen der Lehrer. Also verließ er die Akademie schon nach 2 Jahren und gründete seine eigene Gruppe: die Wiener Neukunstgruppe.
Seine erste erfolgreiche Ausstellung hatte er bereits mit 19 Jahren: 1909 stellte er Werke aus, die noch sehr an den Stil Klimts erinnern. So konnte er sich aber einen Namen beim Kunstkritiker Arthur Roessler machen, der für ihn später essenziell wurde.
Aus finanziellen Gründen und weil er dem Großstadtleben „überdrüssig“ wurde, zog er 1911 erst in den Geburtsort seiner Mutter – nach Krumau und dann weiter Au am Anzbach. An beiden Orten stießen seine Kontakte zu jungen Kindern bitter auf. Er musste sogar ins Gefängnis. Ob daran etwas Wahres liegt oder nicht, weiß man bis heute nicht.
1912 kam er nach Wien zurück, sein schlechter Ruf eilte ihm voraus, doch dank Klimt konnte er wieder Fuß fassen. Von 1916 bis 1918 musste er allerdings seine Tätigkeiten als Künstler zurückschrauben, da er Militärdienst leistete. Eine Schande, denn es dauert nun nicht mehr lange bis zu seinem Tod!
Zwischen dem Dienst und seinem verfrühten und überraschenden Tod feierte er zum Glück noch einige erfolgreiche Ausstellungen: der Name Egon Schiele wurde immer bekannter und wichtiger.
Doch dann brach gegen Ende des 1. Weltkrieges, im Herbst 1918, die Spanische Grippe auch in Wien aus. Zuerst starb seine Frau Edith, die im sechsten Monat schwanger war, 28. Oktober daran. Schiele steckte sich an und starb nur 3 Tage später, am 31. Oktober 1918, an eben derselben Grippe.
Leopold Museum
zur Geschichte
Das Leopold Museum im MuseumsQuartier in Wien wurde – an diesem Ort und in diesem Gebäude – 2001 eröffnet. Die Sammlung bestand aber schon weit vorher. Denn sie geht auf das Sammler-Ehepaar Rudolf und Elisabeth Leopold zurück. Die ehem. Augenärzte sammelten in den 50er-Jahren vorwiegend Schiele und Klimt, die zu der Zeit noch unbeachtet und dadurch günstig zu erwerben waren. So kamen sie auf einen Egon Schiele Bestand von 220 Werken!
1994 verkaufte Rudolf Leopold 5200 Werke an die neu gegründete „Leopold Museums-Privatstiftung“. Diese wurden dann ab 2001 in ein öffentliches Museum im Museumsquartier eröffnet.
Das Gebäude stammt von den Architekten-Duo Laurids und Manfred Ortner. Die Brüder gestalteten nicht nur das Leopold Museum, nein das ganze Museumsquartier geht auf sie zurück – auch das Mumok Gebäude. Das Leopold Museum ist mit weißem Donaumuschelkalk verkleidet, das Mumok dagegen mit Vulkangestein.
Auf dem Dach des Leopold Museums finden wir außerdem eine Libelle – die MQ-Libelle, die ebenfalls von diesen Architekten stammt. Man kann sie sogar besuchen! Der Zugang zur Terrasse des Leopold Museums ist frei und über 2 Aufzüge an der Fassade erreichbar. Hier gibt es sogar ein Kiosk und so kann man die Libelle und die Aussicht über Wien und das MQ in Ruhe genießen!
Offizielle Webseite Leopold Museum, Wien (DE): www.leopoldmuseum.org
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Ergänzung zum Headerbild: Dauerpräsentation „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“: Hanak-Skulptur im Vordergrund, dahinter die Skulpturen von Barlach und den Egger-Lienz Werken
Mit Genehmigung des Leopold Museum, Wien.