Spanische Hofreitschule
Spanische Hofreitschule
Mehr als nur stolze Pferde
Die Spanische Hofreitschule
Besuche im Rahmen einer Führung die älteste, klassische Hofreitschule der Welt. Erlebe die wunderschönen Lipizzaner-Pferde und ihren Renaissance-„Tanz“ während des Trainings oder im Rahmen einer Aufführung und tauche ein in eine andere Welt!
Meine Bewertung:
Positiv:
Auch für Nicht-Pferdeliebhaber ein interessanter Besuch. Die Führung ist kurzweilig und stellt verschiedene Bereiche der Hofreitschule vor.
Negativ:
Man kann sich nach der Führung nicht mehr alleine umsehen und Kindern unter 3 Jahren dürfen leider nicht mitkommen. Wer einen Streichelzoo sucht, ist hier falsch.
Tipp:
Der Besuch ist nur im Rahmen einer Führung oder Aufführung möglich - buche also schon im Voraus!
Zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 | Céline
Spanische Hofreitschule
Tickets
Hofreitschule Tickets | Preise | Informationen | Ticket kaufen |
---|---|---|---|
Training |
17 € | Beobachte die Pferde beim Training, Dauer: 1 Stunde oder kürzer | Ticket kaufen |
|
Führunge23 € | Allgemeine Führung auf Deutsch | Führung buchen |
Architektur-Führung |
25 € | Architektur-Führung in der Spanischen Hofreitschule | Führung buchen |
|
Vorführung ab41,25 € | für Stehplätze. Sitzplätze für 75 Euro. Show in der Renaissancetradition der "Hohen Schule", kein Rundgang | Show buchen |
Wien Flexi Pass |
ab 49 € | Wähle zwischen 3 oder 4 Attraktionen +Skip the Line Einlass | Ticket kaufen |
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Wir haben die Spanische Hofreitschule während der Corona-Pandemie im Sommer 2020 besucht. Aufführungen gab es zu dieser Zeit nicht, deswegen haben wir uns für den allgemeinen Rundgang entschieden, was aber kein Fehler war. Wir kommen aber sicher noch einmal und werden uns dann auch die Aufführung oder das Training anschauen – versprochen!
Der Rundgang war sehr interessant (und das, obwohl wir eigentlich keine Pferde-Fans sind… hierbei ein großes Lob an der Rundgangführer)! Uns wurden die Stallungen mit den berühmten Lipizzanern gezeigt, die Winter- und Sommerhofreitschule, wir konnten uns den prächtigen barocken Reitsaal ansehen und uns wurde allerlei zum Thema Dressur, Pferderassen und Geschichte der Schule vermittelt.
Der Besuch der Spanischen Hofreitschule ist ein Muss für – wie sollte es anders sein – Pferdeliebhaber! Aber wer sich für die Geschichte Wiens interessiert, ist hier genauso gut aufgehoben: denn die Institution Hofreitschule ist sehr stark mit dem Kaisertum und Wien verknüpft. Einen solchen exquisiten Einblick in die Kunst der Pferdedressur erhält man nicht alle Tage.
Spanischen Hofreitschule
Zur Geschichte
Die Hofreitschule in Wien ist sage und schreibe die älteste aber auch die einzige Reitschule in der die klassische Reitkunst der Renaissance erlernt werden kann – und das seit 450 Jahren!
Hofreitschulen an den verschiedenen Fürsten und Königshäusern gab es schon immer. Dabei wurden auch bedeutende Pferderassen genutzt, aber erst mit Ferdinand I. (1503–1564) entwickelte sich die Spanische Reitschule, wie wir sie heute kennen. Durch ihn formte sich der Name: Er wuchs nämlich in Spanien auf und kam 1521 nach Wien zurück. Er brachte die Pferde aus Spanien mit – die „Gineten“ (Andalusier) genannt. Sie waren die Vorgänger der Lipizzaner. Er ließ in Wien und Prag Stallungen errichten und er setzte spanische Experten ein, die im Bereich der Tierzucht und mit Pferden Erfahrung hatten.
Die erste Reitschule entstand 1565 am Josefsplatz. Zwischendurch gab es Bestrebungen eine Reitschule an anderen Orten zu gründen, aber erst 1729 unter Kaiser Karl VI. fand die Spanische Hofreitschule ihren jetzigen Platz: in der Wiener Hofburg.
Eine Tafel erinnert noch an diese Zeit „zum Unterricht und zur Übung der adeligen Jugend wie auch zur Ausbildung der Pferde für Kunstritt und Krieg“. Nach wie vor wurden nur Adlige hier in der Reitkunst ausgebildet. Ein Reiterporträt des Kaisers Karl VI. ist heute noch in der prunkvollen Reithalle zu finden!
Seit 1740 fanden dann auch die ersten Feste hier statt, die auch Pferde zeigten. Maria Theresia wollte die Reitschule international bekannt machen.
Mit der Französischen Revolution und Napoleons Kaiserzeit (18. Jahrhundert) geschah etwas Interessantes für die Wiener Hofreitschule: In ganz Europa wurden alle klassischen Reitschulen geschlossen – nur die Spanische Hofreitschule in Wien blieb bestehen – deswegen hat sie bis heute diesen Alleinstellungswert.
Während des Ersten Weltkrieges kümmerten sich die Bereiter weiter um die Pferde und so kam es, dass es nach Ende des Krieges zur ersten öffentlichen Vorführung kam – Österreich war ja nun eine Republik und kein Kaiserreich mehr!
Ab 1938 übernahm Major Alois Podhajsky die Leitung der Reitschule: Er legt die bis heutigen festgelegten Standards in dem Buch ”Die klassische Reitkunst” fest. Die erste Vorführung nach dem Zweiten Weltkrieg fand 1955 statt.
Seit 2001 sind Spanische Hofreitschule und Lipizzanergestüt Piber eine Gesellschaft öffentlichen Rechts, auch wenn sie noch Eigentum des Staates sind. Statuten dieser Gesellschaft sind die Bewahrung der Hohen Schule, der klassischen Reitkunst und der traditionellen Zucht.
2007 gab es zum ersten Mal in der Geschichte der Schule eine weibliche Leitung: KR Dkfm. Elisabeth Gürtler.
2008 wurden zum ersten Mal in der Geschichte Frauen zur Bereiter-Ausbildung zugelassen.
2015 fand die 450 Jahr-Feier statt und die Reitschule wurde zum UNESCO Kulturerbe ernannt.
Lipizzaner
Hengste
Da die Einreise der Spanischen Pferde damals sehr teuer und schwierig war, schaute man sich immer wieder nach Alternativen um. 1580 wurde das Hofgestüt Lipica von Karl II. gegründet. Er kreuzte die spanischen Pferde mit arabischen und berberischen Pferden. Heraus kamen die wunderbaren weißen Lipizzaner. Lipizzaner leitet sich auf den Ort zurück. Das Dorf Lipica in Slowenien.
Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem die Pferde zur Sicherheit auf verschiedene Orte verteilt wurden, wurden die Pferde nach Piber gebracht. Hier werden dies stolzen Hengste nun bis heute gezüchtet.
Das Gestüt Piber kann ebenfalls besucht werden. Es befindet sich aber 2 Stunden 40 Minuten (235 Fahrminuten) von Wien entfernt.
Die Ausbildung der Hengste (übrigens immer nur Hengste. Die Stuten dienen der Fortpflanzung) beginnt im Alter von 4 Jahren. Zuerst lernen sie Gehorsamkeit, Geschmeidigkeit und Ruhe. Die Spanische Hofreitschule hat sich mit der klassischen Reitkunst aber zusätzlich Folgendes zum Vorbild genommen: Der natürliche Bewegungsveranlagung des Pferdes soll studiert werden.
Was heißt das? Mit systematischem Training soll damit die höchstmöglichen Eleganz der Hohen Schule und des Pferdes herausgeholt werden. Mensch und Pferd sollen zu jeder Zeit auf Augenhöhe stehen und eine Harmonie zwischen Reiter und Hengst soll dabei entstehen. Eine sehr schöne Idee. Lipizzaner sind sehr gelehrig und begabt dafür. Die Ausbildung dauert sechs Jahre und danach sind die Pferde unverkäuflich.
Die Bereiter durchlaufen eine qualitätvolle Ausbildung, bei der die klassische Lehre nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Offizielle Webseite Spanische Hofreitschule (DE): www.srs.at
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Genehmigung der Spanischen Hofreitschule.