Haus des Meeres
Haus des Meeres
Haus des Meeres
der Aqua Terra Zoo
Das 50 Meter hohe Gebäude unterteilt sich in elf Stockwerke, wovon jedes ein anderes Highlight parat hält. Es gibt über 10.000 Tiere zu sehen – darunter aber nicht nur Fische.
Meine Bewertung:
Postiv:
Es ist mehr als ein Aquarium – so gibt es unter anderem auch Reptilien, Affen oder Fledermäuse zu sehen. Und vor allem hat es eine ungewöhnliche Architektur! Man befindet sich in einem alten Verteidigungsturm.
Negativ:
Aus Platzgründen gibt es leider kaum Sitzmöglichkeiten, um sitzend den Tieren im Wasser beim Schwimmen zuzusehen.
Tipp:
Besuche unbedingt die Dachterrasse und reservieren, wenn möglich , einen Platz im Restaurant!
Zuletzt aktualisiert: 19.03.2024 | Céline & Susi
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
“Von außen pfui, von innen hui” ist in Wien wohl für kein Gebäude so treffend, wie für das Haus des Meeres. Was einst ein Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg war, ist heute ein lebhafter Aqua Terra Zoo. Beim Vorbeispazieren würde man sich wohl kaum denken, dass im Inneren ein wahres Erlebnis auf sich warten lässt. Nicht grundlos sind die Warteschlangen für die Kasse daher oft etwas länger…
Das 50 Meter hohe Gebäude unterteilt sich in elf Stockwerke, wovon jedes ein anderes Highlight parat hält. Tatsächlich gibt es sogar über 10.000 Tiere zu sehen – darunter aber nicht nur Fische. So gibt es neben den Aquarien nämlich auch ein Tropenhaus mit tropischen Vögeln und den “Krokipark” mit einem Krokodil. Auch Fledermäuse und Äffchen, die sich in ihrem Reich ganz ohne Barrieren bewegen dürfen, sind dort zu finden. Was einige Besucher durchaus zum Erschrecken bringt – schüchtern sind die Tierchen nämlich nicht 😉
Beeindruckend ist vor allem das zweistöckige Haibecken im 4. und 5. Stock des Hauses. Es hat ein Fassungsvermögen von 300.000 Liter und beherbergt neben Haien auch eine Meeresschildkröte, die liebevoll “Puppi” genannt wird. (Dass die Wiener Spitznamen lieben, merkt ihr auch im Artikel über den Stephansdom.) Trotz ihres stolzen Gewichts von 100 kg schwimmt sie so elegant, dass es richtig entspannend ist, ihr beim Schwimmen zuzusehen. Noch dazu lässt sich Puppi anscheinend gerne fotografieren, denn sie schwamm ganz nah an der Glasscheibe vorbei.
Mein persönliches Highlight waren die Quallen und die bunten, tropischen Fische, wie die Clownfische oder die Doktorfische. Diese Meerestiere strahlen neben ihrer Farbe irgendwie auch Glücksgefühle aus. Die Becken der Quallen sind sehr gut in Szene gesetzt, denn es wirkt fast so, als ob es die Quallen wären, die den Raum zum Leuchten bringen. Nichts für schwache Nerven waren dagegen die Riesenseespinnen oder die Schlangen …
Im letzten Stock des Hauses gibt es eine Dachterrasse mit einem Restaurant. Als Zoobesucher muss man nichts im Restaurant konsumieren, um die wunderschöne Aussicht über die Dächer Wiens genießen zu können. Diese Aussichtsplattformen zählt mit Sicherheit zu den Top-Locations Wiens.
Übrigens: Im 1. und 2. Stock gibt es eine Ameisenstraße mit einer Gesamtlänge von etwa 70 Meter. Obwohl sie über beide Stockwerke reicht, wird sie dennoch von einigen Besuchern übersehen.
Haus des Meeres
Kurze Geschichte
Während des 2. Weltkrieges gab es in Wien drei Bunkerpaare aus Stahlbeton, die in einem Dreieck angeordnet waren und den Wiener Stephansdom in der Mitte umschlossen. Diese Flaktürme (Verteidigungstürme) dienten zwischen 1942 und 1945 als Luftschutz- und Fliegerabwehranlagen, wurden als provisorische Krankenhäuser genutzt und boten der Bevölkerung Luftschutzräume. Heute stehen sie äußerlich quasi unverändert im Augarten, Ernapark und Esterhazypark. Letzterer wurde mittlerweile im Inneren so grandios verändert, dass er tausende Besucher jährlich begeistert. Die Rede ist von dem Haus des Meeres, dem Wiener Aqua Terra Zoo, das mit dem Zoo Schönbrunn und dem Lainzer Tiergarten einer von drei Zoos in Wien ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, hat man den Flakturm zeitweise als Hotel genutzt, bis es 1957 mit der Gründung des Vereins Gesellschaft für Meeresbiologie die Überlegung gab, den Turm anderweitig einzusetzen. Man wollte dem ersten Seewasseraquarium in Österreich einen angemessenen Platz geben. 1958 wurde das “Haus des Meeres” eröffnet und einige Jahre später (1965) wurden dann tatsächlich die ersten beiden Stöcke umgebaut und 40 Schaubecken errichtet.
Das Haus wurde und wird ständig durch Zubauten erweitert und die Stockwerke verändert.
1995, zum Beispiel, hat man mit dem Bau des Hai- und Schildkrötenbecken im 4. und 5. Stock begonnen, zwei Jahre später hat man es eröffnet. In den Jahren 1999 bis 2000 wurde das Tropenhaus errichtet, das von außen sicher die auffälligste Veränderung des Hauses ist. Seit 2019 ist die Dachterrasse der Ocean’ Sky Bar im letzten Stock für die Zoobesucher durch einen separaten Lift erreichbar, seit 2020 kann man den vergrößerten Tropenbereich begehen und für 2022 ist die Eröffnung eines Mangrovenwaldes geplant. Auch die Außenfassade soll stückweise erneuert und verschönert werden und sich von ihrem grauen Anblick trennen.
Über 5000 m2 Fläche werden seit der Eröffnung für die Tierwelt verbaut. Insgesamt haben über 11,7 Millionen Menschen das Haus des Meeres besucht. Mit seiner Vielfalt erfreut es jeder Altersklasse und wird de facto auch als Bildungseinrichtung gesehen, die biologische und ökologische Fakten sowie ethische Werte vermitteln.
Offizielle Webseite Haus des Meeres (DE): www.haus-des-meeres.at
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan