Technisches Museum Wien
Technisches Museum Wien
Technisches Museum Wien
Mensch - Technik - Umwelt
Das Technische Museum in Wien hat eine Ausstellungsfläche von etwa 22.000 m2 und bietet nicht nur einen Einblick in die Welt der Technik, sondern macht Technik für die ganze Familie erlebbar.
Meine Bewertung:
Postiv:
Man hat im Museum die Möglichkeit selbst Dinge zu testen und mit der Technik zu interagieren.
Negativ:
Die Wegführung könnte einfacher gestaltet werden bzw. könnte es mehr Übersichtspläne geben. Ich habe mich mehrmals verlaufen ;)
Tipp:
Plane unbedingt viel Zeit ein – das Museum bietet viel mehr, als man glauben mag!
Zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 | Céline & Susi
Technisches Museum
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Kurz nach dem Betreten des Museums musste ich tatsächlich kurz innehalten, durchatmen und staunen: “Wow, was es da alles zu sehen gibt, das hätte ich nicht erwartet! ” Nach dem Besuch, war ich völlig hin und weg und sogar etwas enttäuscht darüber, nicht schon früher einmal hier gewesen zu sein. Denn von außen bzw. über die Website ist das Erlebnis, dass einen hier erwartet, in keiner Form sichtbar.
Das Technische Museum hat eine Ausstellungsfläche von etwa 22.000 m2 und bietet nicht nur einen Einblick in die Welt der Technik, sondern macht Technik erlebbar. Die erste große Halle im Erdgeschoss beherbergt Objekte der Schwerindustrie. Unten reihen sich alte Eisenbahnen und große Zahnradmaschinen aus Stahl eng aneinander. Blickt man nach oben, sieht man über die verschiedenen Ebenen hinweg Gondeln, Segelflugzeuge oder Satelliten aus dem Weltall. Alles ist so groß und nah, dass man sich fast ein bisschen klein daneben fühlt.
Auf dem Weg in den 1. Stock gab es eine temporäre Sonderausstellung zum Thema “Arbeit und Produktion” und im ersten Stock eine weitere Ausstellung zum aktuellen Covid-19 Thema und dessen Auswirkungen auf die Umwelt und Ökologie. Es ist eines der Besonderheiten des Museums, gesellschaftsrelevante Themen der Gegenwart aufzugreifen und den technischen Aspekt darzulegen. Da wurde mir richtig bewusst, wie breitflächig das Thema “Technik” eigentlich ist. Dies wurde mit den nächsten Räumen und Stockwerk auch bestätigt. Die Technik ist unglaublich vielfältig: von Industrie, Natur und Erfindungen über Energie und Mobilität (Verkehr und Fahrzeuge) oder Medien und Kommunikation (Film, TV, Post, Telefon) bis hin zu Musikinstrumenten und Haushaltsgeräten.
Es ist höchst interessant zu sehen, wie rasant sich die Technik in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, und wie das unsere Arbeitswelt verändert und beeinflusst hat. Ja, das ist uns zwar generell bewusst, aber durch diverse Infotafeln, Screens oder multimediale Präsentationen in den Ausstellungsräumen wird dieses Bewusstsein eindeutig gestärkt.
Ein schönes, sehr simples, Beispiel: Der Beruf in einer Telefonvermittlung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde meist von Frauen ausgeübt. Sie sprachen mit dem Anrufer und stellten die Verbindung zur angefragten Person mechanisch her. Das gibt es heutzutage zwar nicht mehr, allerdings sind es nach wie vor Frauenstimmen, die mit uns über die Sprachassistenten unsere technischen Geräte kommunizieren – Stichwort: Siri, Alexa, Hey Google.
Gegenstände aus der Vergangenheit werden nicht nur ausgestellt, sondern es werden auch Objekte der Gegenwart (oder Zukunft) für interaktive Handlungen zur Verfügung gestellt. Das heißt, man kann zum Beispiel einen Film in einer Greenbox aufnehmen oder Special Effects von Video-Spielen testen.
Es gibt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ein Labor zum Forschen und Experimentieren und für Kleinkinder eine eigene Erlebniswelt. Ein Museumsbesuch ist wie eine Reise zurück in die Zeit, ein Ausflug in die verschiedenen Epochen der Geschichte – Von Tagen, an dem man glaubte, das Fernsehen würde keine Zukunft haben und ein Computer so groß wie ein Auto war, bis hin in die Realität, in der Fernseher in Computern integriert sind, die kleiner als eine Handfläche sind.
Etagen-
Plan
Zwischengeschoss:
Natur und Erkenntnis (Phänomene und Experimente; Konzepte und Konsequenzen)
Erdgeschoss:
Technikbilder (Modern Times), Energie (Träger, Erzeugung, Verteilung, Verbrauch) und Schwerindustrie (Rohstoffe, Erzeugung, Verarbeitung)
1. Stock:
Musikinstrumente und Musikautomaten (Herstellung und Funktion), Fertigungstechnik (Produktionsprozesse aufgrund von Formveränderungen), Verfahrenstechnik (Produktionsprozesse aufgrund von Stoffumwandlungen), Techniken zur Visualisierung des Unsichtbaren, Messen (Grundlagen, Methoden, Anwendungen)
2. Stock:
Information und Kommunikation (Nachrichten, Medien, Daten, Netzwerke), Mensch – Technik – Umwelt (Technisierung von Lebensräumen)
technisches Museum wien
Zur Geschichte
Im Zuge des 60-jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. im Jahre 1908 war es klar: Wien bekommt ein Technisches Museum. 1909 wurde dann auch der Grundstein für das „Technische Museum für Industrie und Gewerbe“ gelegt. Die Idee dazu hatte der Kaiser allerdings schon 35 Jahre früher, 1873, bei der Weltausstellung. Kaiser Franz Joseph I. hatte bereits eine eigene Sammlung an Objekten, die mit dem Bau des Museums dann einen angemessenen Ausstellungsraum bekommen sollten. In der Tat gehen die meisten ältesten Exponaten auf diese habsburgische Sammlung zurück – darunter technische Objekte, die schon 1807 Eigentum der Habsburger waren.
Das Gebäude war 1914 fertiggestellt, wurde aber aufgrund des Ersten Weltkrieges nicht eröffnet. Zweiter Eröffnungstermin sollte der 2. Dezember 1916 werden, allerdings hat es dann noch zwei weitere Jahre gedauert, bis das Museum endlich seine Tore geöffnet hat. 1918 wurde schließlich die Eröffnung des Museums gefeiert. 1922 wurde es sogar verstaatlicht.
Das Museum sollte nach ursprünglichen Plänen viel größer werden bzw. hätte es ein 2. Gebäude geben sollen. Das wäre heute durchaus praktisch, wenn man bedenkt, dass nur 5 % der Sammlungsobjekte tatsächlich im Museum ausgestellt sind. Die restlichen Objekte sind ausgelagert, also in anderen Hallen untergebracht. Die Sammlung wird und wurde laufend erweitert. Heute erfolgt dies durch Ankäufe und Schenkungen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Technische Museum Heimat für viele Gegenstände, die man den Juden gestohlen hatte. Das Museum an sich blieb in den Kriegsjahren aber so gut wie unversehrt.
1992 hat man das Technische Museum für einige Jahre zum Zwecke einer Generalsanierung geschlossen, um es dann 1999 in neuer Pracht wiederzueröffnen. Seit Anbeginn hat es das Technische Museum in Wien durchgehend auf einzigartige Weise geschafft, historische Entwicklungen mit aktuellen Trends zu verknüpfen. Und das wissen jährlich rund 390.000 Besucher zu schätzen.
Offizielle Webseite Technisches Museum (DE): www.technischesmuseum.at
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan
Mit Genehmigung des Technischen Museums Wien