Santa Maria Novella
Santa Maria Novella
Die Kirche
Santa Maria Novella
Alleine die Fassade beeindruckt sehr – das Innere der Kirche noch viel mehr!
Die Kirche Santa Maria Novella aus dem 14. Jahrhundert sollte unbedingt besucht werden. Sie ist übrigens auch der Namensgeber des Hauptbahnhofs in Florenz, der sich gegenüber befindet.
Meine Bewertung:
Positiv:
Die Kirche ist ein absolutes Highlight! Da sie nicht auf den üblichen Top 10-Listen steht, bilden sich vor ihr keine unnötig langen Warteschlangen!
Negativ:
Es gibt leider keinen Audioguide vor Ort, holt euch deswegen das Tablett mit Videoguide, wenn ihr mehr wissen wollt.
Tipp:
Besuche die Kirche gleich am Tag 1 und genieße danach einen Aperitivo am Platz davor.
Zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 | Céline & Susi
Santa Maria Novella
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Alles wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Bevor man die Kirche betritt, sollte man ganz genau die Fassade betrachten, denn alleine diese ist schon einen Besuch wert. Das Muster über dem Eingangsportal sieht auf den ersten Blick belanglos aus, tatsächlich sind es aber Schiffe, deren Segeln im Wind wehen. Sie weisen auf die Kaufmannsfamilie Rucellai hin, die den Bau der Fassade finanziert hat. Was? Keine Medicis! 😉
Selbst ihr Name ist in der Inschrift verewigt: IOHA (N) NES ORICELLARIUS PAV (LI) F (ILIUS) AN (NO) SAL (VTIS) MCCCCLXX (Giovanni Rucellai, Sohn von Paul, 1470).
Das Muster der Fassade könnte auch als Weinblätter interpretiert werden und auf die Weingärten hinweisen, die sich hier im Gebiet im 13. Jahrhundert, außerhalb der Stadtmauern, befanden.
Neben den Türen gibt es zudem links Metallringe und rechts eine Sonnenuhr. Mit den Metallringen konnten die Tage der Sonnenwende bestimmt werden. Die Sonnenuhr, die aus drei Zeigern besteht, zeigt Sonnenaufgang, Mittag und Sonnenuntergang an. In der Fassade Richtung Bahnhof (Via degli Avelli) befinden sich Gräber, die dem ganzen Komplex irgendwie noch mehr Ansehen verleihen.
Über einen kleinen, grünen Garten betritt man durch einen Seiteneingang der Kirche die Kapelle von Filippo Strozzi (Fresken von Filippino Lippo, 1489-1502). Weitere Kapellen sind die „Capella della Pura“, die „Rucellai-Kapelle“, die “Cappella Bardi” und die “Cappela Gondi”.
Das Innere mach sehr schnell und gut erkennbar, dass die Kirche – obwohl sie eine Renaissance-Kirche ist – eigentlich im gotischen Stil gebaut wurde: Spitzbögen und Kreuzrippengewölbe, wobei die Seitenschiffe durch Rundbögen vom Hauptschiff getrennt sind. Es wird einem sofort bewusst, dass die Kirche viel größer ist, als es von außen wirkt. Selbst das Mittelschiff hat eine Länge von 100 Meter
(Die Sagrada Família hat nur eine Länge von etwa 90 Metern und Notre-Dame de Paris doch schon 130 Meter).
Das Kreuz, das in der Mitte hängt, ist übrigens von Giotto aus dem 13. Jahrhundert.
Als Nächstes betritt man den ersten der drei Kreuzgänge, nämlich den “Chiostro dei morti” (Kreuzgang der Toten), der seinen Namen seiner Funktion als Friedhof verdankt. Sein heutiges Aussehen entstand im 14. Jahrhundert. Und obwohl viel durch den Bau des naheliegenden Hauptbahnhofs zerstört wurde, ist das, was noch da ist, atemberaubend schön: ein bemaltes Gewölbe, detailreiche Fresken und viele Grabsteinplatten.
Das ist aber nicht der einzige Kreuzgang der Kirche. Es gibt noch den “grünen” Kreuzgang und den “großen” Kreuzgang, die beide vor allem wegen der Fresken sehenswert sind. An den Wänden des großen Kreuzganges sind Geschichten des Heiligen Dominikus verewigt, schließlich ist die Kirche Santa Maria Novella auch eine Kirche der Dominikaner. Von Grünen Kreuzgang geht es in die “Spanische Kapelle”, in welcher die Fresken von Andrea da Bonaiuto (1368) an den Wänden bewundert werden können: “Streitende, leidende und triumphierende Kirche”.
Die Tiefen der Kirche Santa Maria Novella wirken unendlich. Von außen möge man nie glauben, wie viele Räume, Fresken und Innenhöfe (Kreuzgänge) es hier zu sehen gibt!
Bevor man die Kirche verlässt, sollte man wissen, dass der Ausgang auf der anderen Seite des Eingangs liegt und man beim Hauptbahnhof wieder rauskommt.
Kirche Santa Maria Novella
zur Geschichte
Im 13. Jahrhundert entstand hier die Kirche Santa Maria delle Vigne (Vigne ist übersetzt die Weingärten). Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut und bekam auch ihren neuen Namen. Eingeweiht wurde sie allerdings erst im 15. Jahrhundert.
Im 16. Jahrhunderts wurde die Kirche vom Architekt Giorgio Vasari umgebaut und nochmals im 19. Jahrhundert von Enrico Romoli. Die Fassade selbst wurde, obwohl schon früh damit begonnen wurde, erst 1920 fertiggestellt.
Die Fassade zeigt – für die Renaissance typisch – geometrische Formen (Rechtecke, Quadrate und Kreise) und ist die älteste ihrer Art.
Der untere Teil der Kirche geht auf eine romanische Bauart zurück.
Das Innere der Kirche zeigt offensichtlich, dass die Kirche im gotischen Stil gebaut wurde.
Somit ist die Kirche Santa Maria Novella für Florenz einzigartig.
Offizielle Website der Kirche Santa Maria Novella (IT/EN): www.smn.it
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan