Essen
wie Gott in Frankreich
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wie Gott in Frankreich
Herzhafte Genüsse
Typisches Französisches Essen
An was denkst du zuerst, wenn du “französische Küche” hörst? Froschschenkel? Muscheln? Foie Gras? Ja, das alles ist tatsächlich typisch französisch und vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache. Aber keine Sorge, die Auswahl ist so vielfältig dass du garantiert auch in einem der französischen Traditionsrestaurants etwas findest, das dir schmeckt.
Wir stellen dir hier fünf Spezialitäten der französischen Küche und Kultur vor, die du auf jeden Fall probieren musst!
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5 Tipps
Natürlich ist Frankreich (zu Recht) berühmt für seine Meeresfrüchte, Schnecken & Co. Austern im Straßenverkauf sind keine Seltenheit.
Richtig üppig wird es aber erst in französischen Traditionsrestaurants, wie zum Beispiel dem La Coupole. Es nennt sich Brasserie, ist aber vielmehr eine Pariser Institution! 1927 gegründet, gaben sich die VIPs die Klinke in die Hand. Anais Nin erwähnt es oft in ihren Tagebüchern, Hemingway, Fitzgerald und Picasso haben hier gespeist. Noch heute finden im großen Saal regelmäßig glamouröse Revuen und Tanzabende statt.
Ob du nun Hummer magst oder nicht: Ein Glas Champagner im Art Déco-Ambiente solltest du dir hier auf jeden Fall gönnen. Die Pariser Ureinwohner beim Leeren der opulent angerichteten Platten und Etageren zu beobachten ist besser als Kino!
Tipp 1
Meeresfrüchte
Du bist kein Fan von Meeresfrüchten? Dann hol dir deine Portion Eiweiß doch mit einem Omelette oder Oeufs Bénédictes!. Beides wird in Paris gerne zum Lunch oder Brunch gegessen.
Das Restaurant Eggs & Co. hat sich darauf spezialisiert. Hier kannst du dir deine Eierspeise nach Belieben aus allen erdenklichen Zutaten zusammenstellen. Das winzige Restaurant in Paris ist außerdem eine originelle Location. Die steile schmale Treppe zum Gastraum ist eine richtige „Hühnerleiter“, es gibt einen Miniatur-Hühnerstall unter der Dachschräge und witzige Dekoration an den Wänden.
Tipp 2
Omelette
Eine andere französische Delikatesse, die (zu Unrecht) ein wenig ein Schattendasein führt: die Zwiebelsuppe. Angeblich haben schon die alten Römer sie gegessen. Im 18. Jahrhundert hielt sie dann in Paris Einzug und galt zunächst als Arme Leute-Essen, da Zwiebeln günstig und leicht zu bekommen waren. Ob es damals schon die leckere, dicke Schicht Käse gab, mit der sie heute serviert wird, ist allerdings fraglich… Durch den Käse arbeitest du dich mit dem Löffel zur würzigen Suppe mit den eingeweichten Baguette-Scheiben vor.
Vor allem in der kühleren Jahreszeit ein Genuss und ein günstiges Essen, denn auch wenn sie als Vorspeise serviert wird, macht sie so satt, dass du danach gleich zum Dessert übergehen kannst. Eine gute Zwiebelsuppe bekommst du zum Beispiel in der Brasserie Flottes (2 rue Cambon), ganz in der Nähe des Louvre.
Tipp 3
Zwiebelsuppe
Auf deiner Paris-To-do-Liste sollte unbedingt auch stehen, dich durch möglichst viele französische Käsesorten zu probieren! Ein Sprichwort besagt, dass es mehr französische Käsesorten gibt, als das Jahr Tage hat, wir hoffen also, dass du nicht nur einen Wochenendtrip gebucht hast 😉
In Frankreich wird Käse traditionell vor dem Dessert gegessen, aber man kann auch zum Apéro eine Käseplatte bestellen.
In einer guten Fromagerie wird man dir immer ein Stück zum Probieren anbieten, bevor du kaufst. Nutze doch die Gelegenheit, einen der vielen Pariser Wochenmärkte zu besuchen, auf denen auch die Pariser Käsereien ihre Stände haben. Neben den Märkten, die ein- oder zweimal die Woche stattfinden, gibt es auch Markthallen wie z.B. den Marché St. Quentin nahe dem Gare de l‘Est (geöffnet Dienstag bis Samstag, 10 bis 19 Uhr, Sonntag 9 bis 13 Uhr.). Die Fromagerie Ferme St. Quentin hat ausgezeichneten Käse im Angebot! Probier unbedingt den Comté, aber Vorsicht, du wirst nie wieder Käsescheiben aus der Packung wollen!
Tipp 4
Käse
Frankreich ist nicht gerade ein Land für Vegetarier… neben Fisch spielt auch Fleisch eine wichtige Rolle. Hier ein wenig Hintergrundwissen zu den beiden wohl bekanntesten Fleischgerichten:
Wer erinnert sich noch an den Kanon “Der Hahn ist tot”, gerne auch auf Französisch gesungen, “Le Coq est mort”? In diesem Fall macht man am besten Coq au vin daraus. 😉 Seinen Ursprung hat dieses Gericht in der Bourgogne und wird dementsprechend in der klassischen Form mit Burgunder zubereitet. Mittlerweile haben aber viele Regionen ihre eigene Variante, für die durchaus auch Weißwein oder sogar Rosé verwendet wird, im Elsass gibt es zum Beispiel Coq au Riesling.
Über Nacht wird das Fleisch mit Wein mariniert, dann angebraten und mit einer lokalen Spirituose (z.B. Cognac) flambiert. Ursprünglich wurde ein ganzer Hahn verwendet, da diese aber mittlerweile schwer zu bekommen sind, weichen sogar Restaurants auf Hühnchen bzw. Schenkel oder Brust aus.
Noch ein Original aus dem Burgund, ebenfalls mit Weinmarinade: Boeuf Bourgignon. Die Region ist nämlich nicht nur bekannt für gute Weine, sondern auch für ihre Rinderzucht. Für das Fleisch wird in der Regel eine Mischung aus verschiedenen Stücken, zum Beispiel Schulter, Rippe und Hals verwendet. Nach 24 Stunden marinieren muss es dann mehrere Stunden schmoren, ist also recht zeitaufwendig. Karotten, Sellerie, Zwiebeln und Champignons gehören auch rein. Und zum Schluss gerne wieder – richtig – ein wenig Cognac…
Beide Gerichte bekommst du zum Beispiel im klassischen französischen Bistro À la biche au bois. Keine Webseite, dafür eine Empfehlung vom Guide Michelin – hier konzentriert man sich eindeutig aufs Kochen. Neben den beiden Klassikern sind auch Steaks sehr beliebt und werden oft als Pfeffersoße oder Sauce Béarnaise serviert.
Aber Achtung: Steak haché ist eine Frikadelle. Und die Franzosen bereiten ein Steak generell etwas blutiger zu, “au point” (eigentlich das Pendant zu “medium”) ist unter Umständen noch recht roh, “bien cuit” (“durchgebraten”) ist da die bessere Wahl.
Tipp 5
Fleischgerichte
Ja oder nein?
Schnecken
Celines Extra:
Schnecken sind wirklich nicht jedermanns Sache, aber man sollte es einmal versucht haben – man kann sich die Portion doch teilen ;). Meist sind es ja sowieso nur 6-9…
Dazu muss ich aber Folgendes sagen: Ich habe Schnecken in verschiedenen Restaurants in Frankreich und auch Spanien versucht, aber die besten macht noch immer meine Oma. Das findet mittlerweile auch eine meiner Zwillinge. 😉
Natürlich können jetzt nicht alle bei uns vorbeikommen und diese Schnecken essen. Deswegen muss man eben doch ins Restaurant. Während die spanischen Schnecken mir bisher noch nirgends geschmeckt haben, sind sie in französischen Restaurants meist feiner abgeschmeckt. Meine Oma macht sie mit Kräuterbutter – lecker. Der Geschmack des Knoblauchs ist natürlich in diesem Fall dominant… Aber ich habe auch schon andere Varianten gegessen – hervorragend waren auch welche, die mit einer Walnuss-Butter zubereitet wurden. Also, einmal testen und sehen, was passiert!
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2024
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz