Süße Sünden
Süßes Paris
Süße Sünden
Süßes Paris
La vie douce
Das süße Leben
Croissants, Crêpes, Macarons & Co….wie machen das die Pariserinnen nur, so zierlich zu bleiben, bei all den leckeren Sachen? Dieses Geheimnis konnten wir noch nicht lüften, aber wir stellen dir hier typischen süßen französische Genüsse (und eine salzige Variante…) vor, die du dir im Paris-Urlaub unbedingt gönnen musst. Und wir verraten dir auch, wo du sie am besten kaufst.
Außerdem haben wir einige Fakten für dich, die du garantiert noch nicht kanntest. Guten Appetit, genieße das süße Leben im süßen Paris!
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Unsere Süßen
Tipps
Tipp 1
Baguette, Croissant & Co
Wir beginnen in der Backstube. Natürlich gibt es mittlerweile auch in Frankreich große Bäckereiketten, wie z.B. Paul oder La Mie Câline und sogar die Supermarktkette Monoprix hat leckere Törtchen, Baguettes und Co. im Angebot. Aber du willst natürlich die echte französische Backkunst genießen, deshalb gehst du besser in eine der zahlreichen Boulangerien. Hier wird garantiert vor Ort selbst produziert, denn wer woanders produzierte gefrorene Teiglinge aufbackt darf sich nicht “Boulanger” nennen. Der Name kommt übrigens von den „Boules“ den kugelförmigen Brotlaiben, die in früheren Jahrhunderten der armen Bevölkerung als Grundnahrungsmittel dienten.
Wir lieben die Zitronen-Madeleines, Törtchen und Oliven-Feta-Brötchen von Bo & Mie (2x in Paris)! Generell ist eine Schlange vor dem Laden immer ein gutes Zeichen und ansonsten: folge einfach deiner Nase. 😉
Auch die Eclairs sind eine typisch französische Leckerei, die nicht gerade kalorienarm ist. Eclairs sind ein Gebäck aus Brandteig, das längs aufgeschnitten und mit einer Creme gefüllt wird. Diese Creme – oder Puddingfüllung kann aus Vanille, Schokolade, Kaffeecreme oder auch fruchtigen Varianten bestehen. Und ist seit unserer Kindheit einfach eine kleine Belohnung hier und da!
Die heute bekanntesten französischen Backwaren, Baguette und Croissant kommen beide aus Österreich und wurden von Marie-Antoinette nach ihrer Heirat mit Louis XVI. nach Frankreich importiert. Um den Ursprung des Baguettes ranken sich viele Legenden. Das Croissant stellt angeblich den türkischen Halbmond dar. Während der Belagerung Wiens durch die türkische Armee gruben die feindlichen Soldaten nachts einen Tunnel unter der Stadtmauer durch. Die Wiener Bäcker, die bereits bei der Arbeit waren, bemerkten dies jedoch und schlugen Alarm. Das „Kipferl“ wurde so zum Symbol für den Sieg über die Feinde und in Frankreich dann zum „Croissant“.
Wenn du dein Croissant ganz standesgemäß royal genießen willst, gehst du am besten zur Pâtisserie Stohrer (4x in Paris). Hierbei handelt es sich um die älteste Pâtisserie (also Konditorei) von Paris, gegründet vom Hoflieferanten von Louis XV. Auch die Queen von England kauft hier ein, wenn sie in Paris ist.
Übrigens: Auch das Pain au chocolat wird aus Croissant-Teig gemacht. Allerdings anders „geformt“ und mit Schokolade gefüllt.
Für ein besonderes Baguette empfehlen wir dir den Gewinner des Preises „Bestes Baguette von Paris 2020“, Maison Julien (13 Rue Pierre Demours). Der Wettbewerb wird jedes Jahr von der Stadt Paris ausgerichtet, der Gewinner darf dann ein Jahr lang den Élysée-Palast beliefern.
Tipp 2
Macarons & Praluline
Die Macarons (nicht zu verwechseln mit dem französischen Präsidenten Macron 😉 ) sind mittlerweile auch in Deutschland zu einer gewissen Berühmtheit gelangt. Sogar im McCafé gibt es welche! In Paris kosten sechs Stück 4,30 €, was tatsächlich gar kein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis ist. Aber du bist ja nicht zum Sparen hier, sondern zum Genießen!
Eins der bekanntesten Häuser für Macarons dürfte das Maison Ladurée sein. Unser Tipp: hol dir eine kleine Box bei Pierre Hermé (18x in Paris). Ein Macaron kostet hier 2,50 € (autsch!); aber wir versprechen dir: Das ist es wert.
Eine Empfehlung, die sich auch sehr gut als Mitbringsel für Freunde und Familie eignet: die Praluline. Es handelt sich um eine Brioche mit rosa karamellisierten Nüssen, die 1955 vom Chocolatier François Pralus erfunden wurde. Sehr, sehr süß und reichhaltig aber auch wirklich spektakulär gut! Die zum 50-jährige Jubiläum 2005 kreierte Pralusienne ist zusätzlich mit Vanillecreme gefüllt und eignet sich nicht so gut zum Transport, weswegen du dich wohl opfern und sie selbst essen musst… Beides bekommst du im Shop Pralus bzw. der Boutique Pralus (3x in Paris).
Tipp 3
Die Crêpe
Pfannkuchen, Pancakes, Palatschinken oder eben Crêpe… jedes Land hat seinen eigenen Namen für die “heiß geliebten” Scheiben aus Teig. Auch Form und Füllung sind traditionell unterschiedlich geprägt.
Aber ein Crêpe ist nur dann ein Crêpe, wenn er so dünn wie möglich ist und eine süße Füllung hat!
Das war aber nicht immer so, denn entwickelt hat sie sich aus der bretonischen Galette, die aus Buchweizenmehl gemacht wird und eine herzhafte Füllung hat. Die Galette ist auch heute noch sehr beliebt und steht in Crêperien ebenfalls auf der Karte. Du solltest sie unbedingt probieren, sie eignet sich sehr gut als Mittag- oder Abendessen!
Im 16. Jahrhundert wurde die Crêpe erschöpften Pilgern zur Stärkung serviert. Hell und rund symbolisierte sie die Sonne, das Licht. Daraus entstand der französische Feiertag Fête de la Chandeleur (Lichtmess) am 2. Februar, an dem Freunde und Familie sich zum Crêpe essen treffen. Eine besondere Variante ist die Crêpe Suzette, die mit Orangenfilets oder -marmelade gefüllt und mit Orangenlikör flambiert wird.
Wenn du dich durchprobieren willst, gehst du am besten in den unteren Teil der Rue du Montparnasse, dort haben wir sage und schreibe 11 Crêperien gezählt (und eine hervorragende Galette bei La Crêperie de Josselin gegessen), aber vielleicht findest du ja noch mehr.
Wenn du auf Manga-Style und Üppigkeit stehst, ist Princess Crêpe (3 Rue des Ecouffes) der richtige Platz für dich. Der Laden ist knallbunt, mit Mangas dekoriert, die Mitarbeiterinnen tragen eine Art japanisches Dirndl. Die Crêpe wird hier in Form einer Eiswaffel drapiert und dann wird gefüllt, was das Zeug hält und das Herz begehrt: Früchte, Eis, Soße, Streusel, Sahne…
2019 eröffnete Au P’tit Grec (2x in Paris) und hat sich schnell eine recht große Fangemeinde erworben. Griechische Crêpes? Wie das ganz genau zustande kam, wissen wir auch nicht, aber wir vermuten, dass es daran liegt, dass die Galettes fast alle Feta enthalten. 😉
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2024
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz