Fondazione Querini Stampalia
Fondazione Querini Stampalia
Historisches Gebäude mit Kunst
Fondazione Querini Stampalia
Meine Bewertung:
Positiv:
Hier werden historische Räume mit Kunst Alter Meister und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst verbunden. Toll gemacht.
Negativ:
Für Venedig-Neulinge vielleicht nicht die erste Anlaufstelle, aber für Kenner eine tolle Alternative zum Standardprogramm.
Zuletzt aktualisiert: 04.06.2025 | Céline
Fondazione Querini Stampalia
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Die Fondazione Querini Stampalia ist sehr vielfältig! Wir finden hier eine der ältesten öffentlichen Bibliotheken Venedigs, historische Räume der Familie, wichtige Kunstwerke Tiepolos, Bellinis und Canalettos aber auch regelmäßig stattfindende Ausstellungen – zeitgenössische Künstler, die im Zuge der Kunstbiennalen ausgestellt werden.
Es sollte also für jeden etwas dabei sein!
Der Rundgang beginnt im ersten Stockwerk in den Räumlichkeiten der Familie Querini Stampalia. Diese sind original eingerichtet – wie aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Wir sehen hier Möbel, Porzellan und Alltagsschätze der Familie und eine kleine, kunstvolle Hauskapelle.
Zwischen all den Möbeln finden wir unzählige Gemälde des 14. bis 20. Jahrhunderts. Darunter Alltagsszenen aus Venedig und Familienporträts, aber auch richtige Schätze wie Giovanni Bellinis „Präsentation Jesus vor dem Tempel“, Paolo Veronese, Giambattista Tiepolo und Pietro Longhis „Geographiestunde“ oder „Sumpfjagd“ und Medardo Rossos „Kopf eines Jungen“.
Im sogenannten Mythen-Raum werden auch sehr kuriose Kunstwerke gezeigt… Als Beispiel hier nur zwei küssende Frauen von Alessandro Varotari (Padovanino genannt) die „Justiz und Frieden“ darstellen sollen.
Im Zweiten Stockwerk geht der Rundgang durch die Sammlung der Familie weiter – hier gibt es einen Tintoretto Raum mit dem großformatigen Werk: „Paradiso“ Ein Entwurf für das riesige Wandfresko im Dogenpalast. Es folgt ein Tiepolo Raum, der Canaletto Raum und von hier aus geht es dann auch in die Ausstellungsräume.
Danach führt der Rundgang eine hintere Treppe bis ins Erdgeschoss. Hier kann man einen Blick in den Garten werfen und hier ging die damalige Ausstellung auch weiter.
Fondazione Querini Stampalia
Zur Geschichte
Architekt Carlo Scarpa gestaltete in den 1950er-Jahren das Erdgeschoss und den Garten neu – mit Wasserläufen, Lichtspielen und Glas
Ein Highlight für Fans moderner Architektur
Die Familie Querini
Man kann den Familienstammbaum bis ins 13. Jahrhundert zurückführen. Sie waren eine der zwölf Gründerfamilien Venedigs – eine sehr einflussreiche Familie also. Sie waren aber von der Wahl zum Dogen ausgeschlossen, da sie 1310 Teil einer Verschwörung waren. Trotzdem war die Familie sehr einflussreich.
Im 14. Jahrhundert wurde ihnen eine griechische Insel geschenkt und der Name wurde zu Querini Stampalia erweitert.
Bereits im 14. Jahrhundert besaß die Familie Querini Häuser nahe der Santa Maria Formosa. Im 16. Jahrhundert wurde das Gebäude errichtet, in dem die nachfolgenden Generationen bis ins 19. Jahrhundert lebten und heute das Museum beherbergt ist.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gründete Polo Querini (1654 – 1728) den ersten Kern der Kunstsammlung. Sein Sohn war Kardinal Angelo Maria Querini (1680 – 1755) und er bewahrte all seine Briefe mit Intellektuellen und Herrschern in ganz Europa auf, mit denen er regelmäßig schrie. Darunter Voltaire oder Friedrich II. von Preußen. Er gründete so die Biblioteca Querininiana in Brescia.
Andrea Domenico Querini (1710 – 1795) sorgte durch eine Reihe von Investitionen in Gebäude und Grundstücke für Stabilität im Familienbesitz und die Sammlung wuchs unter ihm.
Alvise Querini (1758 – 1834), der letzte Botschafter der Republik Venedig in Frankreich von 1795 bis 1797, gelang es, einen großen Teil des Familienbesitzes zu bewahren, obwohl dieser durch Teilungen und Verkäufe nach dem Ende der Republik stark reduziert worden war.
Es war Giovanni Querini, der 1869 im Testament der Stadt seine Kunstsammlung, sein Archiv und seine Familienbibliothek übermachte.
Das Museum und die Restaurierungen
Im Jahr 1872 wurden 20 Räume des Museum für einen Tag in der Woche für Besucher geöffnet, kostenfrei versteht sich. 1925 und 1934 kam es zu umstrukturierungen. Während des 2. Weltkrieges wurde das haus geschlossen un 1946 wiedereröffnet.
1948 wurde der bekannten Architekt Carlo Scarpa mit der Restaurierung des Palazzo Querini Stampalia beauftragt. Der Grund: das Erdgeschoss war wegen des immer häufiger auftretenden Hochwassers unbrauchbar geworden, so auch der Garten. Die Restaurierungen begannen erst zehn Jahre später. und dauerten bis 1963. In den folgenden Jahren arbeiteten andere Architekten an den, Treppenhäusern, der Überdachung des Innenhofs und anderen Elementen. Dadurch entstand eine tolle Kombination aus historischer und moderner Architektur!
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024 – 2025
Die Erlaubnis der Fondazione Querini Stampalia muss noch eingeholt werden…