Wiener Secession
Wiener Secession
Zentrum zeitgenössischer Kunst
Die Secession
Mitten in Wien leuchtet eine goldene Kugel auf einem weißen Ausstellungshaus im Jugendstil. Die Secession ist das Zentrum der zeitgenössischen Kunst in Wien.
Meine Bewertung:
Positiv:
Das Raum- und Klangerlebnis (Klimt und Beethoven) ist einzigartig!
Negativ:
Ohne laufende Ausstellung ist der Besuch etwas „mager“. Deswegen...
Tipp:
... vorab informieren, ob es gerade eine Ausstellung gibt, ansonsten könnte man eventuell vor Ort enttäuscht werden.
Zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 | Céline & Susi
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
“Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihrer Freiheit” steht mit goldenen Buchstaben über dem Eingang des Gebäudes, das von innen und außen nichts anderes als Kunst ist.
Seit 125 Jahren gibt es in Wien mit der Secession ein Gesamtkunstwerk zu sehen, das aus Architektur, Malerei, Plastik und Musik besteht. Gegründet wurde die Secession 1897 von der Wiener Künstlergruppe um Gustav Klimt. Im April 1898 wurde der erste Grundstein für das Gebäude gelegt, im Oktober desselben Jahres war dieses auch schon fertiggestellt. Geplant als Schlüsselwerk des Wiener Jugendstils fasziniert es heute von außen genauso wie von innen. Schon aus der Ferne zieht einen der Anblick der Fassade sowie die goldene Kuppel an, die aus 3000 eisernen Lorbeerblättern besteht.
Im Inneren gibt es verschiedenen Ausstellungsräume. Einer, der im Untergeschoss, zieht wahrscheinlich die meisten Besucher an: das Klimt-Zimmer, oder sollte man besser Beethoven-Zimmer sagen?! Was 1902 hier noch als eine Dekorationsmalerei gedacht war, und eigentlich wieder abgetragen werden sollte, ist heute die wahre Hauptattraktion: Die Rede ist von Gustav Klimts Beethovenfries. Wie der Name schon unschwer erraten lässt, wurde das Bild dem Komponisten Ludwig van Beethoven gewidmet.
Klimt malte einen Bilderzyklus, der von Richard Wagners Interpretation der 9. Symphonie von Beethoven inspiriert wurde. Zu sehen ist die “Suche der Menschheit nach dem Glück”, die der Künstler mit verschiedenen Figuren in seinem typischen Stil darstellt. Nur eine Figurengruppe scheint nicht in das Bild zu passen: Eine stehende Frau und ein kniendes Paar. Diese symbolisieren die leidende Menschheit und bitten einen “goldenen Ritter” um Hilfe, der sich schließlich auf die Suche nach dem Glück begibt und von Ehrgeiz und Mitleid begleitet wird.
Gefahren, Krankheiten und Verführungen, die auf dieser Suche in den Weg kommen, werden durch ein Ungeheuer mit braunem Fell, spitzen Zähnen und blauen Flügel dargestellt. Dieses wird von seinen drei Töchter (die drei Gorgonen), sowie weiteren Frauenköpfen (wo jeder von ihnen natürlich eine eigene Bedeutung hat und bewusst gewählt wurden) begleitet. Das Monster ist eigentlich das Erste, das man beim Betreten des Raumes wahrnimmt, so gigantisch ist diese Darstellung. Die Augen des Monsters scheinen die Besucher des Raumes anzustarren, was für eine spannende Atmosphäre sorgt.
Das Fries ist spannend und fesselt. Noch intensiver wird dieses Erlebnis durch die musikalische Begleitung! Im Raum stehen nämlich Kopfhörer zur Verfügung, aus dessen der 4. Satz der 9. Beethoven-Symphonie ertönt. Eine kunstvolle Wohltat für Augen und Ohren sozusagen! Einziger Nachteil: die Malerei ist relativ weit oben, was für den Nacken nicht so entspannend ist 😉
Je nachdem, welche Wechselausstellung sich in den oberen Räumen gerade befindet, haben die Besucher die Möglichkeit, zeitgenössische Kunst zu betrachten. (Zu meinem Besuchstermin gab es gerade keine Ausstellung.)
Fazit
Alles in allem ist die Secession einen Besuch wert! Allerdings sollte man vorab sichergehen, dass sich auch eine Wechselausstellung in den oberen Räumen des Gebäudes befindet, sodass man von der Besichtigung richtig profitiert!
Bemerkung am Rande: Die Wiener Secession und der Klimt-Fries erinnern ein wenig an die Monet-Seerosen Bilder in der Orangerie in Paris. Sie bilden den Dreh und Angelpunkt der Sammlung in 2 ovalen Räumen.
Offizielle Webseite der Wiener Secession (DE): secession.at/
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.
Mit Erlaubnis der Secession.