Food Tour
durch Venedig
Food Tour
durch Venedig
Unser Erfahrungsbericht einer
Food Tour durch Venedig
Ich liebe Food Touren…
In Barcelona habe ich bereits zwei getestet, in Rom eine und jetzt endlich auch in Venedig. Fehlen nur noch Wien, Florenz, Amsterdam und Paris. 😀 Das wird sich hoffentlich bald ändern!
In Venedig habe ich mich für die Street-Food-Tour von Raphael Tours & Events entschieden.
Sprache: Englisch
Dauer: 2,5 Stunden
Essen inklusive: 2 süße Snacks, 6 herzhafte Snacks
Getränke: nicht inklusive. Können aber in den Bars hinzubestellt werden.
Preis: 44 Euro
In diesem Erfahrungsbericht nehme ich dich jetzt mit auf die Tour und hoffe, dass ich sie dir so schmackhaft mache, dass du sie selbst ausprobieren möchtest!
Eure Céline
Street Food Tour Venedig
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Meet the Guide
Der Treffpunkt
Um kurz vor 17 Uhr trudelte ich am Treffpunkt ein – am Campo San Bortolomino, nahe der Rialtobrücke. Und kurze Zeit später war der Guide mit seinem Schild – wie in der Buchung beschrieben auch vor Ort.
Ana begrüßte uns herzlich, mit Witz und Charme – und teilte uns geistig in Gruppen ein, um den Überblick nicht zu verlieren. Ich und noch vier weitere Deutsche waren entsprechen Deutschland, es gab die Gruppe USA und Australien. An dieser Stelle möchte ich freudig bemerken, dass wir 5 Deutsche waren! Denn sonst hatte ich immer das Gefühl, dass Food Touren nur von amerikanischen oder australischen Touristen gebucht werden – so zumindest meine bisherige Erfahrung. Dieses Mal gab es also ein Team-Deutschland! Juhu!
Als die Gruppe komplett war, zogen wir erst einmal weiter an einen ruhigeren Ort – über die Rialtobrücke hinweg zum Campo San Giacomo di Rialto, wo eine der ältesten Kirchen Venedigs steht: die Chiesa di San Giacomo di Rialto.
Ana stellte sich richtig vor und stellte uns ein paar wichtige Fragen zum Thema Allergien und erklärte uns – essenziell – wo es auch einen Toilettenstopp geben wird. 😉
Und dann ging die Tour offiziell los!
1. Stopp
Die Bäckerei Mauro
Ana ließ uns zunächst an einer Bäckerei stoppen. Für mich persönlich ist es um diese Uhrzeit sehr ungewöhnlich, etwas Süßes zu essen, aber ich bin sehr froh, dass wir das gemacht haben.
Ana erklärte uns, dass es sich hier um ein traditionelles, familiengeführtes Geschäft handelt. Die Familie fängt morgens um 4/5 Uhr in der Früh an zu backen und öffnet um 8 Uhr den Laden. Bis mittags ist die Mutter auch im Laden anzutreffen, während die Töchter im hinteren Bereich backen. Am Nachmittag sind dann Angestellte vor Ort, da die Familie dann bereits einen laaangen Arbeitstag hinter sich hat.
Berühmt ist die Bäckerei Mauro für ihre süßen Sfogliatini.
Die Gruppe durfte einmal durch den kleinen Laden laufen, gegessen haben wir diese Sfogliatini dann draußen vor dem Geschäft – was auch besser ist, denn Sfogliatini sind knusprige Blätterwegstückchen, mit Zucker überzogen und einfach nur lecker. Keine Creme-Füllung nötig! Aber es krümelt entsprechend – aber da haben sich die Tauben gefreut!
Stopp 2
Alla Fonda
Lecker ging es dann weiter in der Cicchetteria Alla Fonda.
Ana erklärte uns erst einmal, was es mit einer Cicchetteria auf sich hat. Auch wenn diese bereits früh um 8 oder 9 öffnen, gibt es hier keinen Kaffee. Es ist eine typische venezianische Bar, die auch als Frühstücksbar genutzt wird, nur dass hier den ganzen Tag auch Wein serviert wird.
Die sogenannten Ombras, sind kleine Weingläser von max. 0,1 l Inhalt, wenn es weniger wird, wird die Ombra zur Ombretta. Meist wird der weiße oder rote Hauswein hieraus getrunken.
Ana meinte, dass das in der Früh oder auch während des Tages kein Problem sei – man müsse in Venedig immer so viel laufen, da „verdunstet der Wein schnell. Und hier fährt ja auch keiner Auto. Kein Problem also!
Der Name Cicchetteria wird natürlich auch vom Essen abgeleitet: Cicchettis sind die typisch venezianischen kleinen belegten Baguette-Stücke. In Spanien würden wir sie Pinxos nennen ;). Die Cicchettis sind DAS typische Essen in Venedig und es gibt sie eigentlich nur hier. Dafür könnten die Venezianer nicht so gut Pizza machen – denn da, wo keine Feueröfen erlaubt sind, lässt sich auch schlecht gute Pizza backen. Also esst hier lieber mehr Cicchettis und Pasta! Wer noch mehr Cicchetteria kennenlernen möchte, findet diese in unserem Aperitivo-Artikel!
Jedenfalls konnten wir hier drei herzhafte Snacks testen:
- ein halbes gekochtes Ei mit Anchovis
- ein halbes „Brot“, das frittiert wurde und mit Schinken und Mozzarelle gefüllt war.
- ein Tramezzini, das so stark gefüllt war, dass es gar nicht mehr wie ein Tramezzini aussah!
Es gab auch immer eine vegetarische Variante…
Alles in allem: Top. Würde ich sofort auch wieder alleine hingehen!
Stopp 3
Mercato Rialto
Leider ist der Rialto Markt Montags geschlossen. Trotzdem gingen wir dorthin, um eine Ahnung vom Leben in venedig zu erhalten. Ana erzählte uns viel über die Geschichte der Stadt, den Problemen der Jugend, aber auch Vorteilen hier zu leben.
An den anderen Tagen herrscht an diesem Ort immer Trubel. Geht also noch einmal hier vorbei, solltet ihr auch einen Montag-Abend bei der Food Tour erwischen!
Fischmarkt: Dienstag bis Samstag von 7:30 – 12:00 Uhr
Gemüse- und Obstmarkt: Montag bis Samstag von 7:30 bis spätnachmittags
Geht am besten so früh wie möglich hin, um die Einheimischen und volle Marktstände zu sehen!
Hier, am Fischmarkt, erklärte uns Ana auch, was uns am nächsten Food-Stand erwartet: Tintenfisch, bzw. genauer gesagt Sepia – in der eigenen schwarzen Tinte und mit Weißwein für 3 Stunden geschmort. 😀
Stopp 4
Acqua e Mais
Der Streetfood Laden Acqua e Mais sagt, was es gibt: Tiere aus dem Wasser (Acqua) und Mais (in Form von Polenta). Ana erklärt, dass Polenta ein leichtes Gericht ist, das einem nicht zu träge macht, wenn man durch Venedig läuft, Brücke hoch und runter…
Und diese Polenta wird frittiert und knusprig serviert und kann auf verschiedenste Art und Weise mit Toppings bestückt werden.
Zur Auswahl standen:
1. Der vorher erwähnte Tintenfisch
2. Fleischbällchen mit Tomatensoße
3. eine vegetarische Variante mit Aubergine.
Nummer 2 und 3 sahen wirklich lecker aus! Ich habe mich aber natürlich für den Tintenfisch entschieden, der vielleicht optisch nicht so ansprechend war. 😉 Aber ich bin froh, dass ich ihn getestet habe, wenn er auch nicht das Leckerste von der Tour war. Alla Fonda hat mir einfach zu sehr gefallen. 🙂
Fun Fakt hier: Wer die Netflix-Serie „Somebody feed Phil“ kennt: hier hat er auch etwas probiert!
Stopp 5
Panini e Vini da Babbo
Endlich sitzen! Wer den ganzen Tag schon auf den Beinen war, wird sich jetzt freuen: wir gehen in eine Bar mit Sitzplätzen!
Im Panini e Vini da Babbo können wir entspannen. Ana nimmt die Bestellung nun in die Hand – ohne uns zu fragen. Sie meint, sie wisse jetzt, was wem so schmeckt! Darauf lassen wir uns ein!
Wir können uns einen Wein bestellen und entspannen.
Und dann kommen richtig typische Cicchettis, wie man sie kennt: Topping auf Baguette. Der Erste ist ein Mus aus Bacalao – zu deutsch Kabeljau. Weich und sanft ist der Geschmack. Und das zweite Cicchetti eine typische italienische Salami (Name vergessen) mit Pilzen obendrauf. Zusammen mit dem Wein – einfach köstlich!
Hier machen wir ein Gruppenfoto und müssen dann nur – für den Nachtisch – eine Tür weitergehen.
Stopp 6
Gelateria il Doge
Diese Gelateria hat Susi bereits für euch getestet und in dem Artikel „Das beste Eis von Venedig“ vorgestellt. Ihr seht, wir wissen was gut ist. 😉 Die Gelateria il Doge gibt es übrigens zweimal in Venedig.
Hier durften wir uns dann eine Kugel Eis aussuchen – in einer „cialda“ oder „coppetta“.
Ana beendete an der Stelle die Tour und weil wir ganz woanders sind als dort, wo wir starteten, gibt sie noch Tipps für den Rückweg.
Die gesamte Gruppe war happy und satt!
Danke Ana!
Fazit
Ich denke, man sieht es mir auf den Bildern an: ich war happy!
Die Tour hat mir sehr gut gefallen. Ana hatte stets einen auflockernden Witz auf den Lippen und hat mit viel Wissen über Land und Leute geglänzt. Die Gruppe ist gut ins Gespräch gekommen – was sehr wichtig für die Dynamik ist.
Alle waren satt und zufrieden – was will man also mehr.
Der Preis ist mit 44 Euro für die Führung und die ganzen Snacks in meinen Augen gut. Ich habe mir zusätzlich eine Ombra für 2,50 Euro und am letzten Stopp noch ein Glas Wein für 4 Euro gegönnt. Die Extras waren also völlig im Rahmen, sodass ein Trinkgeld für Ana auf jeden Fall drin war. 😉
Ich hoffe, ich konnte euch für diese Tour begeistern! Denn ich finde, im Rahmen einer Food Tour kann man mehr über die Menschen einer Stadt lernen als bei einer historischen Tour (die aber auch sehr gut war 😉 ) oder ganz ohne Tour.
Eure Céline
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024