Die Wiener
Spezialitäten
Die Wiener
Spezialitäten
Was man in Wien
gegessen haben muss
Die österreichische Küche ist nicht nur als würzig und deftig, sondern auch aufgrund ihrer Süßspeisen bekannt. Gulasch, das Wiener Schnitzel oder der Tafelspitz (Suppen-Rindfleisch) sind genauso beliebt wie der Apfelstrudel, der Kaiserschmarrn oder die Sachertorte. Die Liste mit österreichischen Spezialitäten ist natürlich lang.
In folgendem Artikel wollen wir uns aber auf fünf Wiener Spezialitäten konzentrieren, die du während deines Wien-Aufenthaltes probieren solltest und auch bei den Wienern selbst sehr beliebt sind.
Was man unbedingt
wissen sollte!
- Auch wenn die typisch österreichischen Speisen eher fleischlastig sind, gibt es in Wien viele vegetarische und vegane Restaurants.
- Es ist weder unüblich noch unhöflich, in einem Restaurant nach einer Alufolie zu fragen, wenn die nicht aufgegessen Speise nicht wegwerfen, sondern mit nachhause nehmen möchte.
- In der Regel hinterlässt man in Restaurants etwa 5-10 Prozent Trinkgeld.
- Eine typisch Wiener Gaststätte ist das sogenannte “Beisl”. Ein Wirtshaus, das typisch Wiener Gerichte zubereitet.
- Im ersten Wiener Gemeindebezirk (Rund um den Stephansdom) sind die Preise generell etwas höher, auch was Speisen und Getränke betrifft.
- Leider sind die typischen Spezialitäten oft überteuert und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht immer.
Unsere
Top Gerichte
Tipp 1
Das Wiener Schnitzel
Das typische und “originale” Wiener Schnitzel wird mit Kalbfleisch und nicht mit Schweinefleisch zubereitet und hauchdünn, etwa vier Millimeter, mit Semmelbrösel (was eine Semmel ist, kannst du hier lesen) paniert und in Butterschmalz ausgebacken. Wer in der Wiener Innenstadt ein Kalbs-Wiener Schnitzel bestellt, darf über den Preis nicht überrascht sein. Im Durchschnitt kostet dieses zwischen 16 und 20 Euro. Wer das nicht bezahlen möchte, muss auf das Schweine-Schnitzel umsteigen.
Üblicherweise wird das Wiener Schnitzel mit Vogerl- oder Häuptelsalat (Feld- oder Kopfsalat), Erdäpfelsalat (Kartoffelsalat) oder mit Petersilerdäpfeln (Petersilienkartoffeln) serviert.
Céline hatte im Schweizer Haus, dass sich direkt auf dem Wiener Prater-Gelände befindet, dieses riesige Schnitzel. Es war lecker: Preis-Leistung hat total gestimmt! Aber: es sind nur Barzahlungen möglich. Wie gut, dass sich im Toilettenbereich ein Automat befand. 😀
Tipp 2
Der Kaiserschmarrn
Der Name des Schmarrns leitet – wenig überraschend – sich von Kaiser Franz Josef 1. ab, obwohl es 1854 eigentlich die österreichische Kaiserin Sisi war, der die Süßspeise zum ersten Mal serviert wurde. Der Teig ist eigentlich kein anderer als der eines Pfannkuchens. Dass die Süßspeise „zerrissen“ ist, war eigentlich unabsichtlich, dennoch ist es heute quasi das „Markenzeichen“ des Gerichts. Manchmal wird diese Wiener Spezialität auf auch mit Rosinen zubereitet, was die Süßspeise noch süßer machen soll. Der Kaiserschmarrn kann als Nachspeise, oder als Hauptgericht gegessen werden.
Serviert wird er traditionell mit Staubzucker, Apfelmus oder Zwetschkenröster.
Tipp 3
Sachertorte
Die Sachertorte ist eine Torte aus Schokoladenmasse, mit Marillenmarmelade (Aprikosenkonfitüre) und einer Schokoladenglasur. Das originale Rezept weiß nur die Familie Sacher selbst. Da es aber kein geschützter Markenname ist, gibt es die Sachertorte nicht nur im Café Sacher zu bestellen. Laut Sacher wird die Marmelade nicht nur unter die Glasur, sondern auch als Schichte zwischen dem Kuchenteig aufgetragen. Im Hotel Sacher kann man die Torte in verschiedenen Größen auch als Mitbringsel für Zuhause kaufen. (Meiner Meinung nach aber völlig überteuert!)
Serviert wird die Sachertorte üblicherweise mit einem “Gupf Schlagobers” (Sahnehäubchen).
Übrigens: Neben der Sachertorte gibt es auch das Sacherwürstel, das aber außer dem Namen mit der Torte nichts gemeinsam hat. Gemeint ist damit eine Brühwurst aus Schweinefleisch und Rindfleisch (also wie ein Frankfurter/Wiener Würstchen).
Was in Deutschland als Wiener Würstchen bekannt ist, hat in Österreich (und auch Spanien) den Namen “Frankfurter”.
Wer in Wien ein typisches Würstchen essen möchte, der sollte an einem Imbissstand eine “Eitrige” bestellen. Ob das eine Wurst ist? Und was für eine! Gemeint ist damit ein Käsekrainer, also eine geräucherte Brühwurst, die mit ca. 10 bis 20 % mit Käsestücken gefüllt ist. Auch wenn der Name nicht einladend klingt, die Wurst hat es in sich!
Gegessen wird sie traditionell mit Senf, Schwarzbrot oder einer Semmel.
Tipp 4
die “Eitrige”
Tipp 5
Gulasch
„Gulyás“ stammt natürlich aus Ungarn und ist dort seit dem 18. Jahrhundert das Nationalgericht. Aber auch in Deutschland und Österreich ist es sehr beliebt und in verschiedenen Formen zu bekommen.
Gerade in Österreich gehört es – besonders im Winter – zu den typischen Gerichten, denn Ungarn und Österreich waren ja nun mal einst eine gemeinsame Monarchie (1867 und 1918) – klar, dass es dort auch im Bereich des Essens Austausch gab.
Das Rindergulasch gehört wohl zu den klassischen Varianten, doch gibt es auch ein typisches Wiener Gulasch: das sogenannte Saftgulasch. Das haben wir noch nicht probiert, es besteht wohl aber aus Waldschinken und Zwiebeln.
Tipp 6
Apfelstrudel
Apfel in einem Teig eingewickelt + Eis + Vanillesoße? Was kann daran schlecht sein? Nichts natürlich. 🙂
Die Herkunft des Apfelstrudels ist aber nicht Deutschland, nicht Österreich, sondern wahrscheinlich die Türkei! Unser Apfelstrudel ist eine Weiterentwicklung des „Baklava“. Denn dieses Gericht wanderte von der Türkei über den Balkan nach Wien! Genauer gesagt ging es wieder über Ungarn nach Wien – wie schon beim Gulasch! Aber das war schon ca. 200 Jahre vor der Östereich-Ungarischen Monarchie. Die erste Erwähnung des Strudels war nämlich bereits im Jahr 1696.
Tipp 7
Die Manner Schnitten
Es mag lustig klingen, aber tatsächlich kann man in so manchen Wiener Gastbetrieben Manner Schnitten als Nachtisch und/oder zum Kaffee bestellen. Die beliebten, mit Haselnuss-Kakao-Creme bestrichenen, Manner Original Neapolitaner Schnitten gibt es seit 1898 und wurden seitdem weder in ihrer Form noch in der Grundrezeptur verändert. “Manner mag man eben” ist der Slogan der Schnitten und dem kann ich einfach nur zustimmen ;-). Die Manner Schnitten werden nach wie vor in Wien produziert. In der Produktionsstätte gibt es einen eigenen Shop, in welchem man Produkte quasi “ab Werk” kaufen kann. Allerdings gibt es auch beim Stephansdom einen eigenen Shop mit den unterschiedlichsten Schnitten-Variationen und Fan-Artikel.
In Bars oder Restaurants werden sie ganz einfach in ihrer rosa Aluminiumverpackung serviert. 😉
Fazit
Es gibt also tatsächlich für jeden Geldbeutel (also jede Preisklasse) eine Wiener Spezialität. Ob mit Silberbesteck oder eher als Streetfood, die Wiener Küche schmeckt. Und das beste: die meisten Gerichte lassen sich auch ganz einfach daheim nachkochen. In diesem Sinne: Mahlzeit (wie der Wiener sagen würde).
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2025
Mit Unterstützung von Susanne Vukan, die fleißig gegessen hat 😉
Fotocredit Sachertorte: Tim Photoguy/unsplash