Berg & Kloster Montserrat
Berg & Kloster Montserrat
Was kann man alles auf dem
Berg Montserrat erleben?
Ich habe diese Webseite vor 12 Jahren gestartet. Die erste Stadt war Barcelona. Ich war mittlerweile drei Mal auf dem Berg, der nur 1 Stunde mit dem Auto von Barcelona entfernt ist. Ich bin mit der Gondel hoch und mit dem Bus und trotzdem habe ich es bisher nicht geschafft, einen Bericht darüber zu verfassen. Unfassbar!
Nun nehme ich das aber mal in die Hand und das hängt mit meinem jüngsten Besuch vor einer Woche zusammen. Denn ich habe eine geführte und begleitete Tour getestet – hierzu wird es einen separaten Blog-Bericht geben, denn sonst würde es zu viel werden.
Ich will euch jetzt endlich erzählen, was man auf dem Berg Montserrat alles erleben kann!
Es sollte etwas für jeden dabei sein. Denn man kann sportlich sein, religiös oder kunsthistorisch, man kann einen ganzen Tag hier verbringen. Manche übernachten vor Ort oder im Dorf zu Füßen des Berges, andere, so wie ich sind nur ein paar Stunden vor Ort.
Ihr wollt mehr wissen? Dann lest weiter!
Alle Tickets im Überblick hier und im Text weiter unten.
Meine Bewertung:
Positiv:
Viel zu sehen! Kunst, Religion, Natur! Für jeden sollte hier etwas dabei sein 😃
Negativ:
Es ist eben ein Tagesausflug, den nicht jeder wahrnehmen kann. Erstbesucher von drei Tagen bleiben wohl eher in Barcelona... Wer mehr Zeit hat sollte sich das nicht entgehen lassen.
Je später der Tag, desto voller...
Tipp:
Frühaufsteher haben hier einen klaren Vorteil! Egal ob man alleine anreist oder mit einer Tour - wie ich. Mehr Infos dazu im Text!
Zuletzt aktualisiert: 07.05.2024 | Céline
Alle
tickets für kloster montserrat
Online-Ticket | Preis | Information | Ticket kaufen |
---|---|---|---|
Montserrat-Erlebnis |
18 Euro |
Museum von Montserrat Eintritt in den Audiovisuellen Raum Zugang zum Besuch der Moreneta Audioguide und Broschüre |
Ticket kaufen |
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MEINE TOUR ab39,20 Euro |
Preis ohne Wein und Essen, inklusive Transport, Kirche, Likörtest, Begleitung mit Erklärung. Dauer: 5 Stunden. Mit Essen + Weingutsbesichtigung, wie oben genannt + Weingutbesuch mit Führung, kleines Mittagessen und 3 Weine, Dauer: 7,5 Stunden. Preis: 76 Euro Achtung: Die Moreneta wird derzeit nicht mehr inklusive angeboten |
Tour buchen |
Aeri de Montserrat |
13,50 Euro | Seilbahn Montserrat: Hin- und zurück (auch einzelfahrten verfügbar) | Ticket kaufen |
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Zug Paket46,70 Euro | Zug ab Barcelona + Zahnradbahn + Moreneta-Zugang | Tour buchen |
Tot Montserrat Card |
65,50 Euro |
Hin- und Rückfahrt mit Metro + Zug auf eigene Faust ab Plaça Espanya nach Monistrol oder bis zur Seilbahn Aeri + Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn Cremallera oder Aeri de Montserrat + Unbegrenzte Nutzung der Standseilbahn Sant Joan + Santa Cova + Eintritt zur audiovisuellen Ausstellung + Eintritt in das Museum Montserrat + eine Mahlzeit Unklar ob die Madonna enthalten ist: die Bewertungen sgaen: ja! |
Ticket kaufen |
|
Tour mit Chor66 Euro |
Bus ab Barcelona + Zahnradbahn + Geführter Besuch in Montserrat (EN, ES) + Kirche +Moreneta + Choraufführung durch die Escolania |
Tour buchen |
Wander-Tour |
74 Euro |
Montserrat & malerische Berg-Wanderung: Hin + Rücktransfer von Barcelona + Reiseführer + Eintrittsgebühr für das Kloster + Ticket für die Standseilbahn + Wanderstöcke |
Tour buchen |
|
Heißluftballonflug244 Euro |
Etwas besonderes ist eine Heißluft-Ballon-Fahrt am Montserrat! Hin- und Rückfahrt Barcelona + Ballonfahrt + Versicherung + Snack und Cava + Erstflugzertifikat + Fotostory + Führung durch das Kloster (nur Montag+ Dienstag) |
Flug buchen |
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Es ist unfassbar, zwischen meinem letzten Besuch und dem aktuellen lagen 8 Jahre! 8 Jahre, in denen ich es irgendwie nicht geschafft habe einen Bericht über den Berg Montserrat und die Vielfältigkeit zu schreiben. Dabei gibt es hier wirklich viel, dass man sehen und erleben kann.
Viele Wege führen nach Montserrat
Die Anfahrt
Von Barcelona aus kann man mit 3 Fortbewegungsmitteln starten
Dem Auto:
Wer mit dem Auto nach Barcelona gekommen ist (Hut ab!) kann natürlich easy peasy auch mit diesem zum Berg Montserrat fahren. Einmal quer durch die Stadt – entweder über die Av. Diagonal raus auf die A2, über die Gran Via (C 31) und dann A2 oder von der anderen Seite von Barcelona die Gran Via Richtung C-58. Alle Wege dauern etwa 1 Stunde und 5 Minuten.
Oben am Montserrat gibt es einen Parkplatz, der je später der Tag, immer voller wird. Der Preis für „normale“ Autos (ja da gibt es Unterschiede) liegt bei 7 Euro (max. 24 Stunden). Für Kleinbusse oder Camper zahlt man 20 Euro. Im nächsten Punkt erwähne ich aber auch zwei kostenlose Parkplätze…
Dem Bus:
Die Busse benötigen die gleiche Zeit, nehmen den gleichen weg und zahlen auch vor Ort. ABER: ihr könnt euch entspannt zurücklehnen und genießen. Von welchen Bussen rede ich? Es sind keine öffentlichen Busse, es sind organisierte Touren, die euch hinbringen, vor Ort begleiten und wieder zurückbringen. Ich habe eine solche Tour erst vor ein paar Wochen getestet. Hier findet ihr meinen Erfahrungsbericht.
Dem Zug:
Dies ist der individuellste Weg. Dieser kann aber auch im Pack gebucht werden.
Man startet seine Reise im Zug von der Placa Espanya aus. Die Linie R5 bringt euch entweder in 1 Stunde zum Aeri de Montserrat (Haltestelle heißt auch so) oder eine Haltestelle weiter: in 1 Stunde und 6 Minuten nach Monistrol de Montserrat. Ein kleiner Ort am Fuße des Montserrat, der gerade bei Kletterer und Wanderern sehr beliebt ist.
Aber Achtung: in der Hochsaison und zu Stoßzeiten kann der Zug sehr voll werden und man muss stehen! Es gibt wohl eine Alternative: die R50 – das muss ich aber noch verifizieren.
Wie komme ich den Berg hoch?
Cremallera – von Monistrol aus
Von dort könnt ihr die in die sogenannte Cremallera – die Zahnradbahn – umsteigen. Diese fährt seit 2003 alle 20 Minuten und die Fahrt dauert schöne 15 Minuten. Hier gibt es übrigens einen kostenlosen Parkplatz… Man kann sein Auto also auch hier stehen lassen und dann so hochkommen.
Aeri de Montserrat – eine Haltestelle früher Aeri de Montserrat
Das habe ich vor 8 Jahren gemacht und auch wenn ich eine Skifahrerin bin, war das sehr beeindruckend!
Die Fahrt dauert nur kurze 5 Minuten und man macht in der Zeit 1,350 Höhenmeter (dafür passen weniger Menschen hinein und man muss an der Haltestelle evtl. länger warten) – Die Aussicht ist atemberaubend!
Der Aeri, der 1930 von einer duetschen Firma gebaut wurde, fährt täglich 9.30 – 19.00 Uhr alle 15 Minuten ab und eine Einzelfahrt kostet für Erwachsene 8,95 Euro (Hin-und Zurpck 13,50 Euro). Passt hier auf, dass ihr euch am Abend rechtzeitig anstellt – alle wollen dann wieder unten ankommen…
Auch hier gibt es kostenlose Parkplätze!
Zu Fuß
Da ich mich damit so gar nicht auskenne – vielleicht mache ich das irgendwann einmal, wenn die Kinder größer sind – möchte ich auf diese fünf Routen auf der Montserrat-Webseite verweisen. Hier wird genau beschrieben, wo es langgeht – aber ohne Karte und ohne Zeitangaben.
Und wie weiter?
Wenn du dann oben bist, kannst du dir all die folgenden Dinge ansehen. Hier oben findest du dann noch zwei weitere Drahtseilbahn (Funiculars). Auf diese gehe ich in dem Punkt „Wander/Klettern“ ein.
Das Kloster, die Kirche
& die Moreneta
Der gesamte Komplex geht auf eine Legende zurück, die ich euch gleich erzählen werde. Im Prinzip ist alles, was ihr hier oben an Gebäuden findet, Teil des Klosters Montserrat. Es leben derzeit 70 Mönche im Kloster. Diese betreuen eben dieses – das aber nicht besichtigt werden kann, die Kirche (Abadia de Montserrat), und eine Schule (Escolania de Montserrat – ein Jugendinternat, dass sich auf Musik und Gesang konzentriert – auch dazu später mehr). Daneben findet ihr hier ein Kunstmuseum, ein interaktives Museum, Geschäfte, Cafés und Restaurants und manchmal kommen Bürger von Monistrol hoch und bauen einen Wochenmarkt auf.
In diesem Abschnitt soll es aber nun vor allem um die Kirche und die Moreneta gehen.
Die Legende der Moreneta:
Die „Virgen de Montserrat“ (SP) oder eben auf Katalanisch die „Mare de Déu de Montserrat“ ist der Grund, dass dieser Komplex entstand. Sie wurde laut Legende um das Jahr 880 herum von Schäfern in einer Höhle auf dem Berg gefunden (die Skulptur an sich wird aber in das 12 Jh. datiert). Diese wurden zunächst von Musik und einem Licht angezogen, dass aus der Höhle kam, sie trauten sich aber nicht herein. Als sie in den nächsten Tagen wieder dort hingingen, geschah das Gleiche. Aber wieder trauten sie sich nicht. Sie entschlossen sich beim nächsten Mal einen Priester mitzunehmen. Und mit diesem zusammen wagten sie sich hinein und fanden diese Madonna mit Kind.
Zusammen mit dem Priester beschlossen sie nun, die Madonna mit in das Dorf zu nehmen. Aber die am Anfang leichte Skulptur wurde immer schwerer. So schwer, dass die Schäfer sie nicht weiter tragen konnten. Es schien, als wolle die Skulptur den Berg nicht verlassen.
An dem Ort, an dem sie gefunden wurde, entstand dann die erste Kapelle –„Santa Cova“. Es ist noch nicht die Kirche und bisher nicht der Ort, wo sich die Moreneta heute befindet. Aber diese erste kleine Kapelle, die entstand, um die Madonna vor Wind und Wetter zu schützen, wurde dann zur Pilgerstätte. Die Kapelle wurde immer weiter vergrößert, denn viele Pilgerten den Berg zu Fuß hoch um die Madonna zusehen, die Wünsche erfüllen solle und Frauen zur Schwangerschaft verhelfe.
Heute sehen wir vom Aufsichtsplatz herunter auf diese erste Kapelle, die mit einer kleinen Wanderung erreicht werden kann. Mehr dazu später.
Als die Pilger immer zahlreicher wurden, entschied man sich an anderer Stelle die heutige Kirche und das Kloster zu errichten. Die Madonna des Montserrat wurde 1881 zur Heiligen Kataloniens – deswegen gibt es hier auch sehr viele Frauen, die Montserrat heißen.
Über die Geschichte des Klosters reden wir in dem Punkt: zur Geschichte, denn jetzt wollen wir ja erst einmal hinein und die Moreneta sehen, oder?
Wie kann man die Moreneta sehen?
Die Moreneta befindet sich in einem separaten Rundgang von der Kirche. Man kann sie im Kircheninneren oben hinter dem Altar erahnen und man kann Menschen sehen, die vor ihr beten. Aber wie kommt ihr dorthin?
Nun, man benötigt ein separates Ticket dafür und man muss sich in die Schlange stellen, die rechts neben dem Kirchen-Einlass liegt, anstellen. Man wird rechts durch das Seitenschiff der Kirche geführt und gelangt über ein paar Treppen zur „Schwarzen Madonna“.
Sie ist umgeben von einer Glasscheibe und hält ehrwürdig das Jesuskind und eine Kugel in der Hand, die die Welt/den Cosmos symbolisieren soll. Der Raum ist über und über mit Gold und Silberarbeiten geschmückt. Hier wurde alles an Kunstfertigkeit und wertvollem Material verwendet, wie nur geht.
Die „schwarze“ Madonna, die nur aus Holz besteht, geht hier fast unter. Und nun stellt man sich vielleicht die Frage: warum ist die Haut der Madonna und des Kindes schwarz? Das restliche Holz ist es ja auch nicht. Manche sagen, es ist wegen zu vieler Restaurierungsversuchen, aber wäre dann eben nicht alles schwarz? Man kann es nicht 100% sagen – oder man will nicht, um die besondere Stellung nicht zu verlieren.
Aber es gibt eine weitere Schwarze Madonna: in Venedig. In der Kirche Santa Maria della Salute hängt ein Altarbild einer dunkelhäutigen Madonna – die sogenannte „Mesopanditissa“ („Madonna della Salute“). Sie trägt ein rotes Kleid und eine Krone und hält das ebenfalls dunkelhäutige Jesuskind im Arm. …
Na ja, was macht man jetzt, wenn man vor unsere Madonna steht. Man kann natürlich zu ihr beten und dabei kann man sie doch berühren! Ein klein wenig Glas ist ausgespart und lässt uns genügend Platz, um die Kugel zu berühren.
Sollte euer Wunsch, euer Gebet in Erfüllung gehen, so soll man wieder hier herreisen und sich bei der Moreneta bedanken.
Der Rundgang führt einen dann über einen Weg zurück, an dem man eine Kerze anzünden kann und in den Innenhof vor der Kirche.
Dieser und die Fassade der Kirche ist beeindruckend. Hier gibt es viele Menschen, einen tollen Blick auf blauen Himmel – man kann Teile des Berges sehen – und Jesus und seine Jünger an der Kirchenfassade.
Und dann geht man hinein. Der Innenraum ist schlichter als der Raum der Moreneta, aber dennoch schön dekoriert. Es herrscht eine andächtige Ruhe und man kann sich diveres Seitenkapellen ansehen. Und wenn man genau hinsieht erblickt man die Moreneta wieder oben – hinter dem Hauptaltar, wie sie auch auf die Menschen hier unten hinunterschaut.
Kunstfreunde aufgepasst
Das Museum
Wenn ich all die Werke des Museums besprechen würde, die wichtig sind oder mir gefallen haben, dann müsste ich fast einen eigenen Bericht darüber schreiben (vielleicht mache ich das noch 😉 ).
Für hier möchte ich nur so viel sagen: Es hat mir gefallen. Ich weiß, es ist komisch an einem solchen religiösen Ort, der so viel tolle Natur und die Aussicht zu bieten hat, in ein Museum zu gehen. Aber da ich vor 8 Jahren wandern war und NICHT im Museum, musste ich bei diesem Besuch dorthin.
Und für den ein oder anderen lohnt sich dieses wirklich! Wir finden hier große Namen wie CARAVAGGIO (!!!), El Grecco, Picasso, Dali, Le Corbusier, Monet oder Degas. Viele, viele katalanische Maler, die mehr oder weniger bekannt sind wie Casas, Sorolla oder Tapies. Es gibt hier Werke, die spezielle auf Montserrat ausgerichtet sind – so auch von Subirach, der die Passionsfassade der Sagrada Família entwarf! Man kann aber auch griechische antike Vasen oder einen Sarkophag entdecken und das neben christlichen Reliqueinbehältern.
Das Museum war größer als erwartet – man sollte sich hier mindestens eine Stunde Zeit nehmen…
Öffnungszeiten des Museum Montserrat:
täglich, 10.00 – 17.45 Uhr
Preise:
8 Euro für Erwachsene
6,50 Euro für Studenten, Rentner und Gruppen (mindestens 20 Personen)
4 Euro für Kinder zwischen 8 und 16 Jahren
Nur temporäre Ausstellungen: 3,50 Euro
freier Eintritt für Kinder unter 8 Jahren, ICOM Mitglieder, am 27. April (Festtag der Jungfrau von Montserrat)
Natur Pur!
Klettern & Wandern
Es gibt zwei Drahtseilbahn (Funiculars), die euch weiterhoch oder etwas runter transportieren.
Ich bin damals mit dem Funicular Sant Joan hoch gefahren, der 1918 in Betrieb genommen wurde. Wir können die beiden Bahnen, die sich eine Schiene teilen, vom Kirchenbereich beobachten.
Je nach Tageszeit, muss man hier etwas anstehen, denn die Bahn fährt weiter 1000 Meter hoch – und das in 7 Minuten. Die Fahrt kostet extra, aber ich kann mich leider nicht an den Preis einnern und online kann ich keine Angabne dazu finden. Es gibt aber viele Kombi-Pakete wo anfahrt, Kirche und diese Funiculare inbegriffen sind.
Kommt man oben an, ist man am sogenannten „Pla de les Taràntules“, wo man einen tollen Blick auf das Klostergelände und den Berg an sich hat. Denn man ist an dieser Stelle ganz oben.
Von hier kann man in verschiedene Richtungen weiterwandern. Ein Ziel ist die Kapelle Sant Joan. Dort kann man – als Roundtrip -in 30-45 Minuten gemütlich hinlaufen. Die Wege sind schotterwege und einfach zu bewerkstelligen.
Den Funicula runter zur Santa Cova, habe ich noch nie genutzt. Hier könnt ihr innerhalb von ca. 1 Stunde hin und zurück, zur Kapelle pilgern, die über die Höhle gebaut wurde, in der die Madonna gefunden wurde. Der Weg scheint – von oben gesehen und anhand von Google Street View – auch recht einfach und geteert.
Man kommt mit dem Funicular an einem Platz an, an dem die Skulptur eines sehr großen Rosenkranzes steht. Auf dem Weg zur Kapelle kommt man an weiteren religiösen Skulpturen von Engeln und Jesus vorbei. Man läuft direkt an den majestätischen Felsen vorbei und kann noch einmal eine ganz andere Aussicht genießen!
Die Kapelle Santa Cova ist von 10.30 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Der Funicular wurde 1929 erbaut, die ursprüngliche Bahn wurde 2000 aber durch einen Sturm beschädigt – heute fährt eine neue Bahn.
Das waren die Tipps für die „Wanderer“, die nur kurz unterwegs sind. Es gibt aber – wie Anfangs erwähnt – Wanderwege vom Fuß des Berges. Kletterer aus aller Welt sind hier auch oft zugegen (wie Jared Leto von der Musikgruppe 30 Seconds to Mars), die ihre eigenen Routen haben.
Weitere Aktivitäten
auf dem Montserrat Berg
Aber das war bislang nicht alles! Aber jetzt kommen nur noch „Kleinigkeiten“…
1. Der Knabenchor
Wie bereits erwähnt, gibt es hier ein Jungen-Internat, dass sich auf Musik spezialisiert. Die Jungs sind 8 -14 Jahre alt (und bisher nicht im Stimmbruch). Sie müssen, um aufgenommen zu werden, eine tolle Stimme haben und gutes (sehr gutes) Grundwissen in Musik. Montags-Freitags um 13 Uhr (außer in den Ferien) treten sie in der Kirche auf. Das muss ein schönes Erlebnis sein.
Alle Zeiten des Chors:
Von Montag bis Freitag: 13.00 Uhr Salve und Virolai
Von Montag bis Donnerstag: 18.45 Uhr Vesper
Sonntags und an kirchlichen Feiertagen: 12.00 Uhr Salve und Virolai + 18.45 Uhr Vesper
Preise:
Nur Kirche und Chor:
11 Euro für Erwachsene
10 Euro für Senioren
8 für Kinder zwischen 4 und 16 Jahren
Kirche + Chor + La Moreneta:
15 Euro für Erwachsene
14 Euro für Senioren
11 für Kinder zwischen 4 und 16 Jahren
2. Likör-Test
Den habe ich (natürlich) gemacht, als ich dort war. Dieser war in meiner Tour „inklusive“, würde vor Ort aber auch nur 3 Euro kosten. Es ist auch eher ein „abfertigen“ als wirklich entspanntes trinken. 4 Liköre/Schnäpse werden hier getestet, die rund um den Montserrat gebraut (sagt man das) werden. Besonders habe mir der Haselnuss-Likör und der Crema Catalana-Likor geschmeckt. Eine Flasche kostet um die 16 Euro. Es gibt aber auch den „Probier-Pack“ mit 5/6 kleinen Probier-Flaschen. Dann hat man was von jedem Likör. 🙂 Habe ich natürlich auch gekauft… 😅
Öffnungszeiten der „La Botiga“:
Montag bis Freitag: 9.00 – 18.45 Uhr
Samstag + Sonntag: 9.00 – 19.45 Uhr
3. Interaktive Ausstellung über Montserrat
Die interaktive Tour (Espai Audiovisual) habe ich auch schon einmal besucht – aber das ist noch länger her. Wo die Fotos sind? Keine Ahnung! Ich habe auch leider keine Erinnerung mehr daran. Aber diese befindet sich auch in einigen Kombi-Paketen.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9.00 – 18.45 Uhr
Wochenende: 9.00 – 19.45 Uhr
Preise:
5,50 Euro für Erwachsene
4 Euro für Rentner und Gruppen
3 Euro für Kinder zwischen von 8 und 16 Jahren
4. Ausblick von dem Buffet-Restaurant + Skulptur für Ramon Llull
Last, but not least. Wer noch mehr Ausblick haben möchte, der gehe zu dem Buffet-Restaurant (aber eher nicht zum Essen – haben nur eine Bewertung von 3,6). Hier habt ihr zum einen noch mehr Aussichten und andere Perspektiven, man kann sogar noch etwas herunterlaufen.
Außerdem befindet sich hier eine Skulpture, die dem mallorquinischen Philosophen Ramon Llull gewidmet ist. Diese sieht aus wie eine Treppe, auf die man damals auch hinaufklettern konnte – ob erlaubt oder nicht ist die Frage. Heute umgibt ein eher „hässlicher“ Bauzaun die Skulptur, um vielleicht ebendiese Klettere abzuhalten.
Die Skulptur / Die Treppe heißt „Treppe der Verständigung“ (Escalera del entendimiento) und besteht aus acht massiven Blöcken, die wie Treppenstufen übereinander gelegt wurden. Eine ungewöhnliche Skulptur mit einer tollen Aussicht, die einfach dazu einlädt, erklommen zu werden – aber das ist viel zu gefährlich! Deswegen ist der besagte Zaun wahrscheinlich wirklich nötig… (Bild unten von 2016)
Kleine Werbung
Mein Ausflug zum Montserrat 2024
Mein letzter Besuch fand im Rahmen einer Test-Führung statt. Mit dem Bus und Begleitung ging es dieses Mal zum Montserrat. Hier ist das passende 2-Minuten-Video für euch!
Wir besuchten die Moreneta und dann hatte man Freizeit und konnte das machen, wozu man Lust hatte. Ein Teil der Gruppe ist danach wieder mit dem Bus nach Barcelona gefahren, andere – darunter ich – haben noch eine Weinprobe mit Mittagessen hinzugebucht.
Mit hat das sehr gefallen! Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, dann schaut euch den Blog-Beitrag dazu an!
Eure Céline
Der Montserrat
Zur Geschichte
Ok, wir haben in dem Bericht schon sehr viel Hintergrundwissen gegeben, hier möchte ich nun nur noch auf 2 Punkte eingehen: den Berg und sein Name und die Eckpunkte zum Bau der heutigen Kirche.
Der Berg Montserrat
Montserrat heißt übersetzte: gesägter Berg. Den Namen haben ihm die Einwohner, Schäfer und Bauern der umliegenden Dörfer vor langer Zeit gegeben. Sie gaben auch den verschiedenen Felsvormationen oben auf dem Berg Namen: „Der Bischof“, das „Pferd“ und noch weiteres – damit konnten sie sich oreniren und genau sagen, wo auf dem Berg sie hingehen. Diese Namen werden heute noch von Kletteren/Wanderen genutzt.
Der Berg an sich ist in der Tat sehr ungewöhnlich „geschnitten“. Er ist 10 Kilometer lang und 5 Kilometer breit. Und seine Form hat er wohl wegen zwei geologischen Erosionsphasen, die sich – kurz und grob gesagt – in der ersten Phase erhoben (der Berg entstand) und in der zweiten Phase das Gestein so formten, wie wir es heute sehen. Dabei entstanden diese besonderen Zerklüftungen, die dann von abfließendem Wasser (Regen) durchspült wurden – das lockere Material wurde dabei weggespült.
Das Kloster
Es handelt sich hier um das Benediktinerkloster Santa Maria de Montserrat – ein Mönchskloster. Etwas tiefer am Berg finden wir außerdem das passende Nonnen-Kloster Sant Benet de Montserrat, das ebenfalls wunderschön in die Umgebung gebaut wurde.
Der Legende nach wurde die Moreneta um das Jahr 880 gefunden. Das erste Heiligtum, dass dann als kleine Kapelle entstand, wurde vom Grafen der Gegend 888 dem Kloster von Ripoll geschenkt, dass heute mit dem Auto ca. 1 Stunde entfernt liegt.
1025 hat der neue Abt von Ripoll – Oliba de Besalú- ein neues Kloster für die Einsiedelei Santa Maria de Montserrat gegründet. Es handelte sich um ein noch kleines Kloster, das aber bereits viele Pilger erwartete.
1409 wurde das Kloster von Montserrat unabhängig von Ripoll. Zwischen 1493 und 1808 durchlief das Kloster große Reformen und wurde immer wichtiger.
Das spätmittelalterliche Kloster musste aber zwischen 1809 und 1811 einen Rückschlag hinnehmen: Truppen Napoleons zerstörten den spätmittelalterlichen Bau. 1835 erfolgte die Desamortisation der spanischen Klöster. Das heißt, kirchliche Güter wurden Nationaleigentum und an Privatiers weiter versteigert.
Aber schon ab 1844 regte sich wieder monastisches Leben und die heutige Klosterkirche wurde von Leo XIII. im Jahre 1881 zur päpstlichen Basilica minor erhoben. Die Moreneta wurde zur Schutzheiligen Kataloniens.
Dann folgte der Spanische Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 und das Kloster wurde wieder vernachlässigt. Unter der Regierung Francos galt Montserrat als Rückzugsort für Gegner und Verfolgte Francos. Am 12. Dezember 1970 wurde von 300 Intellektuelle ein Manifest der Freiheit in der Abtei entwickelt, das für verurteilten Widersacher General Francos Freiheit forderte und demokratische Rechte und Selbstbestimmung für alle im spanischen Staat.
Fazit
Montserrat, das Kloster und der Berg, ist ein einmaliger Ort, den man so nicht überall findet.
Generell empfehlen wir den Besuch, weil er so viel bietet.
Aber: wer zum ersten Mal in Barcelona ist und nur 3 Tage Zeit hat, wird anderweitig beschäftigt sein.
Wer aber zum wiederholten Male hier ist oder eine Woche Zeit hat, der sollte einen Besuch von Montserrat auf jeden Fall einplanen.
Der Besuch von Montserrat nimmt auf jeden Fall einen halben bis ganzen Tag in Anspruch.
Und hier findest du noch weitere Ausflugsziele in die Umgebung von Barcelona.
Offizielle Webseite des Klosters Montserrat: www.montserratvisita.com/de
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich