Die Diokletiansthermen
Die Diokletiansthermen
Museo Nazionale Romano
Die Diokletiansthermen
Die Diokletiansthermen sind Teil der Museo Nazionale Romano: 4 Museen, die sich der Antike in Rom widmen. Die Diokletiansthermen sind ein Komplex aus antiken Thermen, einem Museum und einer Kirche, die von Michelangelo umgebaut wurde.
Meine Bewertung:
Positiv:
Dank dem großartigen Bildhauer, Maler und Baumeister Michelangelo wurden die Mauern der Diokletianstherme in den Bau der Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri integriert. Die antike Architektur bleibt somit auch noch tausend Jahre später erhalten und ist auch heute noch gut sichtbar.
Negativ:
Die Ruinen verteilen sich auf drei Spots. Das ist verwirrend. Deswegen sollte man nicht nur den frei zugänglichen Bereich, sondern auch die Kirche und das Museum von innen besuchen. Nur so bekommt man ein Gefühl für das große Ganze!
Tipp:
Besichtige vorher die Thermen von Caracalla. Die Kombination beider Eindrücke macht es möglich, das große Ganze zu verstehen.
Zuletzt aktualisiert: 28.02.2024 | Céline & Susi
Diokletiansthermen
Tickets
3 Museen Ticket
38 €Eintritt in die 3 Standorte des Nationalmuseums + Audioguide-App + Multimedia-Video
Ticket kaufenAnmerkungen:
- der 4. Standort, die Krypta Balbi, ist derzeit geschlossen.
- Auf der offiziellen Seite kostet das Ticket nur 14 Euro. (Ohne Multimedia-Video).
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Schon mal was von “kneippen” gehört? Das ist auch als Wassertreten bekannt…
So etwas Ähnliches haben schon die Römer in der Antike gemacht: Sie besuchten Badeanlagen und nutzten dort Schwimmbecken mit unterschiedlichen Wasser- und Raumtemperaturen. Eine der größten Badeanlagen dieser Art sind die Thermen von Diokletian, deren Ruinen noch heute Mitten in Rom sicht- und begehbar sind.
Das Museo Nazionale Romano bietet hier die Möglichkeit, die Grundmauern der Thermen zu betrachten. Der schöne Außenbereich ist dabei frei zugänglich. Die heutigen Diokletiansthermen setzen sich aber noch aus zwei weiteren Bereichen zusammen, in denen man noch mehr über die Thermen erfahren kann. Diese sind dann kostenpflichtig.
Ps: Es sind übrigens auch die Thermen, die dem Hauptbahnhof seinen Namen “Termini” geben. Denn dieser befindet sich direkt um die Ecke!
Die Kirche
Santa Maria degli Angeli e dei Martiri
Im Inneren des Thermenkomplexes liegt ein ganz berühmter Kreuzgang: der “Chiostro di Michelangelo” der von DEM Michelangelo entworfen wurde.
Die Santa Maria degli Angeli e dei Martiri wurde im 16. Jahrhundert nach Plänen des großartigen Michelangelo und im Auftrag von Papst Pius IV. in die antiken Mauern der Badeanlage gebaut. Das Caldarium der Therme wurde zum Eingang, das Tepidarium zur Vorhalle und das Frigidarium zum Kirchenschiff. Das hohe Gewölbe und die acht Säulen aus rotem Granit sind Originale aus dem 4. Jahrhundert.
Das Museum
der Frühgeschichte & Inschriften
Zudem gibt es ein Museum. In diesem hat man auch Zugang in die sogenannten “Grandi Aule”, den großen Aulen X, IX und VIII. In diesen kann man noch heute die großen Schwimmbecken erkennen und sehen, wo einst bunte Mosaike, imposante Skulpturen die hohen Mauern des Badekomplexes geziert haben.
Die auf zwei Stockwerken aufgeteilten Ausstellungsräume des Museums zeigen euch allerdings noch viel mehr als die Überreste der Thermen. Hier könnt ihr zum einen das Museum der Inschriften mit der riesigen Sammlung von 10.000 Inschriften finden. Und zum anderen das Museum der Frühgeschichte, das eine wunderbare Sammlung an Skulpturen und Portraits der römischen Republik und Frühkaiserzeit beherbergt.
Die Diokletiansthermen
Zur Geschichte
Die Kaiser wollten den Bürgern Beschäftigung geben, um sie einerseits vor Langeweile zu bewahren und um andererseits von ihrer Politik abzulenken. So ließen sie Theater und Stadien, wie das Kolosseum, aber und auch Bäder bauen.
In Rom gab es über 900 Badeanlagen (!). Die Thermen des Diokletian waren mit einer Größe von ca. 380 mal 360 Metern (mehr als 13 Hektar, ca. 30 Fußballfelder) eine der größten Roms. Die Anlage bot täglich für bis zu 3.000 Besuchern Platz.
Gebaut wurden der Badekomplex innerhalb von nur acht Jahren (298 bis 306 n. Chr.) mithilfe von 40.000 Sklaven. Die Diokletianstherme gehörte wie auch die Therme von Caracalla zum Bautyp der “großen kaiserlichen Thermen”. So war das Areal mit einem klassischen, Freibad-ähnlichem Schwimmbecken (Natatio), einem Tepidarium (Becken mit lauwarmen Wasser), Caldarium (Heißwasserbecken) und einem Frigidarium (Kaltwasserbecken) ausgestattet.
Direkt nach dem Eingang hat der Badebesucher wie auch bei der Caracalla Therme das Natatio vorgefunden. Anschließend folgte das Frigidarium, das mit einer Fläche von 2.450 m² riesig war. Das darauffolgende Tepidarium war mit seinen kleinen Schwimmbecken dann eher weniger beeindruckend. Durch dieses konnte man schlussendlich das rechteckige Caldarium betreten. Es gab auch zwei Sportplätze, die sich links und rechts entlang des Frigidariums befanden.
Der Badespaß hatte aber nach etwas über 200 Jahren ein Ende. Denn die Goten zerstörten im Jahr 537 die römischen Aquädukte, die man zum Betreiben der Badeanlage benötigte. In den darauf folgenden Jahren blieben auch die Diokletiansthermen nicht von Naturkatastrophen wie Erdbeben oder einem Abbau durch den Mensch (Steinbruch) verschont.
Einige der größeren Räume nutze Michelangelo dann 1560, um die Basilika Santa Maria degli Angeli e dei Martiri zu errichten. Aber auch sein eigenes Karthäuser Kloster gründete Michelangelo hier.
Das Museo Nazionale Romano, das 1889 gegründet wurde, hatte seinen ersten Sitz in diesen Bädern, bis es dann auf die anderen Häuser erweitert wurde.
Thermen
Das römische Bad
Die vier Bereiche einer römischen Badeanlage werden Tepidarium (lauwarmes Bad), Caldarium (heißes Bad), Frigidarium (kaltes Bad) und Laconium (trockene Schwitzraum) und genannt.
Der Badezyklus hat mit dem Schwitzen begonnen. So hat der Römer zu Beginn eines Badetages den Sportplatz oder eine Sauna (Laconium) aufgesucht. Nach dem Schwitzen nahm der Römer ein lauwarmes Bad in einem Raum mit trockener Luft (Tepidarium). Anschließend ging es in die “Dampfkammer”, also in das Caldarium. Ein Raum, in dem hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturen von 35 bis 50 Grad Celsius und heißes Wasser in den Becken vorzufinden war. Der Badeablauf wurde in einem kühlen Raum und in Kaltwasserbecken (Frigidarium) abgeschlossen. Es stand dem Besucher frei, den Zyklus zu unterbrechen und ins Freibad-Becken (Natatio) zu gehen, oder diesen nach einer Ruhepause zu wiederholen. Bei einer Wiederholung würde der zweiten Durchgang also wieder mit dem Tepidarium beginnen. Danach hatte man die Wahl zwischen Caldarium oder Laconium.
Offizielle Webseite des Museo Nazionale Romano (EN): museonazionaleromano.beniculturali.it
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2016 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan