öffentliche Verkehrsmittel
in Rom
öffentliche Verkehrsmittel
in Rom
wie funktioniert das
öffentliche Verkehrssystem in Rom?
Ja, man kann den Weg vom Kolosseum zum Petersdom auch zu Fuß zurücklegen.
Wem aber 45 Minuten Fußweg doch etwas zu viel wird, kann auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ans Ziel kommen. Damit deine Fahrt zu keiner Odyssee wird, soll dieser Artikel helfen.
Was man unbedingt
wissen sollte!
- Es gibt zwei U-Bahnlinien (A, rot, und B, blau), die sich nur beim Hauptbahnhof Termini kreuzen. Die dritte Linie C (grün) ist auf einer Teilstrecke in Betrieb, da sie noch nicht vollständig gebaut ist. Es gibt viele Busse, sehr wenige Straßenbahnen und ein gutes S-Bahnnetzwerk (“Trenino”).
- Es gibt keine allgemeine Übersicht aller Linien oder Abfahrtszeiten.
- U-Bahnen fahren nur tagsüber, nachts verkehren nur Busse.
- Unbedingt auf Rucksäcke und Taschen achten. Keine Handys oder Portemonnaies in den Hosentaschen oder geöffnete Jackentaschen lassen. (Wir wollen die öffentlichen Verkehrsmittel ja nicht zum Paradies für Taschendiebe machen.)
- Für Menschen in Rollstühlen steigen die Busfahrer aus und öffnen eine Rampe, die das Aus- und Einsteigen erleichtern.
Einfache Fahrt: 1,50€ (max. 100 Minuten, in eine Richtung, umsteigen möglich)
24 Stunden: 7€
48 Stunden: 12,50€
72 Stunden: 18,00€
7 Tage: 24€
Kinder bis einschließlich 10 Jahren können gratis fahren.
Gültig sind Fahrkarten in der gesamten Rom ATAC-Zone (auch für Züge bzw S-Bahnen wie nach Ostia/Lido).
Achtung! Diese Zone beinhaltet nicht den Flughafen Fiumicino.
Tour Tipp:
Wenn wir schon über Bus und Bahn sprechen:
Wer gerne mit Bussen durch Rom fährt, dem könnte eine Fahrt im Hop-on/Hop-off Bus gefallen!
Preise
und Tickets
Das Aktivieren der App würde ich für die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Rom fast als obligatorisch bezeichnen.
Wann der nächste Bus/die nächste Bahn fährt und wo die Haltestelle ist, kann dir Google-Maps mittlerweile auch relativ gut sagen. Moovit ist aber mit dem ÖPNV-Funk verbunden, teilt dir mit, wenn Linien ausfallen, es einen Streik gibt (was mindestens einmal im Monat der Fall ist) und – der größte Vorteil – Moovit zählt die Stationen während der Fahrt für dich mit und gibt Bescheid, wann du aussteigen musst. (Der Ortungsdienst muss dafür aktiviert sein).
Wer glaubt, dass das kein Muss ist, der ist in Rom noch nicht mit den Bussen gefahren, denn in diesen wird die nächste Station meist weder angesagt noch angezeigt. 🙂
Tipp 1
Die App Moovit
Kaufe das Ticket vorab in einem Kiosk, in einer Trafik (“Tabacchi” – gekennzeichnet mit einem T vor den Eingänge), an einem Ticketschalter in den Bahnhöfen oder bei Fahrkartenautomaten in den U-bahnstationen.
Beim Benutzen dieser Automaten rate ich, passendes Kleingeld zu verwenden, denn es kann durchaus passieren, dass diese kein Wechselgeld geben. Eine Kartenzahlung bei den Fahrkartenautomaten ist übrigens nicht möglich. Fahrkarten können nicht in Bussen, Straßenbahnen, S- oder U-bahnen gekauft werden und müssen vor Fahrtantritt (in Bussen oder Straßenbahn im Fahrzeug, bei S- oder U-Bahn in der Station) entwertet werden.
Wichtig! Bewahre die Fahrkarte so lange auf, bis du aus der U-Bahnstation herausgegangen bist. Denn bei einigen wenigen Stationen braucht man das Ticket auch, um die Station zu verlassen.
Tipp 2
Die Fahrkarte
U-Bahnstationen sind mit einem M (Metro) gekennzeichnet.
Bus- und Straßenbahnhaltestellen erkennst du an gelben oder grünen Schildern. Wer sich erhofft, an diesen Fahrzeiten ablesen zu können, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Hier eine kurze Erklärung, wie man diese Schilder richtig lesen kann:
U kennzeichnet Busse, die tagsüber fahren.
E steht für Busse, die nur an Feiertagen fahren.
N symbolisiert die Nachtlinien.
X sind alle Expressbusse.
An der Spitze der Tafel befindet sich der Name der Haltestelle, an der du dich gerade befindest. Diese ist im Normalfall auch beim jeweiligen Streckenverlauf der Bus-/Bahnlinie eingerahmt. Die Fahrtrichtung der Strecke ergibt sich von oben nach unten. Das heißt, die Station unter der Haltestelle, auf der du dich gerade befindest, ist die nächste und so weiter.
Tipp 3
Die Beschilderung
Es kann am Anfang vielleicht etwas irritierend sein, wenn man vor jeder Haltestelle nicht das Piepen der Haltewunschtaste hört, sondern immer wieder die gleichen italienischen Floskeln von unruhigen Römern. Die Einheimischen verspüren irgendwie die Angst, nicht aussteigen zu können. Deshalb informieren sie sich rechtzeitig darüber, wann und wo ihre Mitfahrer aussteigen.
Damit dir das Fragezeichen nicht ins Gesicht geschrieben steht, hier das wichtigste Fachvokabular und wie du es am besten einsetzt:
– “Permesso” (Aussprache so wie es sich liest) heißt soviel wie “Erlauben Sie” oder “Darf ich”. Es wird verwendet, damit andere für das bevorstehende Aussteigen Platz machen.
– “Scende/Scendi” (Aussprache: Schende, Schendi) bedeutet “Steigen Sie/Steigst du aus?” Die Italiener fragen das, wenn sie bei der nächsten Haltestelle aussteigen wollen, damit sie sich rechtzeitig (aus meiner Sicht, oft über rechtzeitig, wenn man bedenkt, dass sie sonst eher zu einem gelassenen Volk gehören) an den anderen vorbei zur Tür bewegen können. Irgendwie erwarten sie sich diese Frage auch von ihren Mitfahrern, bevor diese aussteigen wollen…
– “Si. No” (Aussprache so wie es sich liest): Um mit Ja/Nein auf die “Scende/Scendi-Frage” zu antworten.
Tipp 4
Das Fachvokabular
Im Roma Pass sind die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln inkludiert.
Bei Aktivierung des Passes aktiviert sich auch die Gültigkeit und die Dauer der Fahrkarte (also entweder 48 oder 72 Stunden). Der Roma Pass gibt also nicht nur Preisvorteile bei vielen Museen, sondern auch freie Fahrt für öffentlichen Nahverkehr, ausgenommen sie Züge von Trenitalia FL. Der große Vorteil des Roma Passes ist ganz einfach, dass man sich nicht den Kopf zerbrechen muss, welches Ticket man wo und wie kaufen muss. 🙂
Tipp 5:
Der Roma Pass
In der Ruhe
liegt die Kraft
Niemand kann den Spruch “In der Ruhe liegt die Kraft” so gut verstehen, wie jemand, der schon mal die öffentlichen Verkehrsmittel in Rom benutzt oder sich mit deren Systematik beschäftigt hat.
Das ÖPNV-System funktioniert allerdings, auch wenn man manchmal kurz vorm Verzweifeln ist. Vor allem deshalb, weil die Intervalle zwischen den einzelnen Abfahrten der Busse durchaus etwas länger sein können. Wer die Wartezeit nicht mit Ärgern verbringt, wird merken, dass dies auch Positives entfaltet. Denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Und so kann das Warten die Möglichkeit bieten, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und neue Leute kennenzulernen. Das Warten entschleunigt und gibt etwas Zeit sich vom Sightseeing auszuruhen. Man kann die Zeit aber auch wunderbar nutzen, um sich über tolle Sehenswürdigkeiten wie den Petersdom oder das Kolosseum zu informieren. 🙂
Aber meist ist es ja dann doch so: wenn man sich mehr Zeit wünscht, vergeht sie schneller als erwartet …
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Offizielle Seite des Römischen Nahverkehrs: https://www.atac.roma.it/
www.moovit.com und Moovit App
www.romapass.it