Parkanlagen
in Rom
Parkanlagen
in Rom
Grünes Rom
die schönsten Parkanlagen
Wer zum ersten mal in Rom ist, wird überrascht sein, wie grün die ewige Stadt eigentlich ist. In der ganzen Stadt gibt es große Grünflächen und Parkanlagen, die zum Verweilen einladen. Vielleicht glaubst du, diese zu besuchen wäre Zeitverschwendung, denn eigentlich will man nach Rom, um eine Reise zurück in die Antike oder die Renaissance zu machen, um gemütlich einen Cappuccino in einer kleinen Bar zu schlürfen oder um den Papst einen Besuch abzustatten.
Aber wer das echte Rom kennenlernen möchte, das Rom, das auch die Einheimischen kennen und lieben, dem sei ans Herz gelegt, mindestens einen Park zu besuchen. Denn dort siehst du, wie die Römer ihre Freizeit gestalten, wo sie joggen und wo sie Kindergeburtstage feiern.
Was man unbedingt
wissen sollte!
Nicht immer sind die großen Parkanlagen direkt mit der U-Bahn zu erreichen. Lass dich davon nicht abschrecken. Meistens fahren dorthin Busse oder man mietet mal für einen Tag eine Vespa und erkundet unkompliziert die schönsten Grünflächen in Rom. Wer dafür keine Zeit hat, der sollte zumindest die kleinen Parks besuchen, die direkt an den Hauptattraktionen liegen.
Unsere
5 Tipps
- Colle Oppio, der Oppio-Hügel, ist nur fünf Minuten vom Kolosseum entfernt. Von dort hast du nicht nur eine schöne Aussicht auf das Wahrzeichen der Stadt, sondern findest auch schattige Plätzchen zum Entspannen.
- Wenn du dem Forum Romanum oder Palatin-Hügel einen Besuch abstattest (Eintritt kostenpflichtig), dann denk daran: du kannst auch dort unter einem Olivenbaum verweilen. Wer zum Beispiel seine Mittagspause hier machen möchte, der soll nur vorab wissen, dass es vor Ort aber keine Bars oder Lokale, nur Trinkwasserbrunnen oder Snackautomaten, gibt. Also Brötchen und Getränke einpacken 🙂
- Neben dem Circo Massimo liegt der Aventin-Hügel, der mit seinem Orangengarten einen wunderschönen Ausblick über die Dächer Roms und gleichzeitig einen ruhigen Platz zum Genießen bietet. Im Orangengarten spielt meist jemand mit der Gitarre oder singt, was dem ganzen zusätzlich einen wunderbaren Flair verleiht.
- Auch zwischen Engelsburg und Piazza Cavour habt ihr die Möglichkeit, dem Großstadttrubel auf Sitzbänken zwischen grünen Bäumen oder Palmen zu entkommen.
- Und wer in Trastevere verzweifelt nach Wiesen und Sträuchern Ausschau hält, der muss einfach nur den Gianicolo-Hügel hochsteigen et voila, man wird sie dort finden.
Tipp 1
Mini-Parks bei Top-Sehenswürdigkeiten
Benannt ist die gesamte Parkanlage nach der Adelsfamilie Borghese, die hier im 17. Jahrhundert ihre Sommerresidenz hatte. Die Villa Borghese ist wahrscheinlich der Park, der am meisten “Action” und Abwechslung zur Freizeitgestaltung bietet. Er bietet so viele Möglichkeiten, dass man einen ganzen Tag dort verbringen könnte, ohne stundenlang das Gleiche zu tun. So gibt es neben der Möglichkeit Fahrräder, Segways oder Golfcarts zu mieten, sogar die Option, ein kleines Boot auszuleihen. Denn in der Villa Borghese gibt es sogar einen künstlich angelegten See.
Die gesamte Parkanlage hat eine Fläche von etwa 5 km2. Einige Einheimische nutzen die Grünflächen, um zu picknicken, andere verweilen lieber in den netten Kaffeebars vor Ort. Und manchmal kann man auch Gruppen sehen, wo der eine Teil in den Zoo geht und der andere Teil zur gleichen Zeit die Kunstgalerie besucht.
Am einfachsten erreichst du die Villa Borghese, wenn ihr mit der U-Bahnlinie A bei Flaminio aussteigt und die Stufen hinter der Piazza del Popolo hochläuft. Auch, wenn man dabei etwas zum Schwitzen kommt. Wer aber oben angekommen ist, erlebt einen Tapetenwechsel: Unten wirkt die Stadt zwischen Autos, Wohnhäusern und Kirchen eher gräulich. Oben blühen Palmen und Bäume in saftigem Grün.
Nützlicher Hinweis: die Villa Borghese ist nicht zu verwechseln mit der Galleria Borghese. Diese liegt im nördlichen Teil des Parkes und ist zu Fuß in ca. 30 Minuten vom Pincio (Aussichtspunkt direkt über Piazza del Popolo) zu erreichen.
Tipp 2
Parco Villa Borghese
Im Vergleich zur Villa Borghese bietet dieser Park zwar nicht so viel Abwechslungsreiches, kann aber dennoch mit seiner unglaublichen Schönheit punkten. Im 17. Jahrhundert wurde hier für den Fürst Camillo Pamphilj ein Landhaus gebaut. Die angrenzende Grünfläche ist der Park, den wir auch heute nutzen können. Hier ist von Straßenlärm absolut nichts mehr zu hören. Nach einiger Zeit in diesem Ort der Ruhe und Natur kann es sogar passieren, dass man vergisst, überhaupt in einer Großstadt zu sein. Für Jogger ist es fast ein Muss, hier eine Runde zu laufen. Und für alle die einfach mal Abschalten wollen: Handtuch oder Decke in den Rucksack packen, ein Buch oder Musik mitnehmen und einfach in die Wiese legen und die Sonne ins Gesicht strahlen lassen.
Es gibt auch eine kleine Bar, die für ein Päuschen mit Cappuccino oder Aperol-Spritz perfekt ist. An heißen Sommertagen profitieren die Menschen in der Villa Pamphili vor allem von der frischen Luft und den schattigen Plätzchen. Zudem verirrt sich kaum ein schnelllebiger Tourist hierher. Viel eher sieht man Familien, die Kindergeburtstage im Freien feiern.
Leider gibt es keine U-Bahnstation, die direkt an die Villa Pamphili angrenzt. Wer vom Vatikan kommt, der nimmt am besten den Bus 982 (einsteigen bei Cavalleggerie/ Stazione San Pietro und aussteigen bei Bel Respiro). Und wer aber eher in der Nähe des Kolosseum ist, der nimmt die Tram Linie 8 bei der Piazza Venezia (aussteigen bei Gianicolense/ Casaletto).
Nützlicher Hinweis: Verwechselt die Villa Pamphili nicht mit dem Palazzo Pamphili. Dieser liegt mitten in der Stadt, bei der Piazza Navona, und ist heute das Gebäude der brasilianischen Botschaft in Italien.
Tipp 3
Parco Villa Pamphili
In der Nähe der Aurelianischen Mauern, zwischen zwei wichtigen Straßen aus der Antike (der Via Latina und der Via Appia) liegt eine große Wiese: der Parco Caffarella. Der Name leitet sich von der Familie Caffarelli ab, die hier im 16. Jahrhundert Land und Gut hatte. Dieser Park ist anders, als die anderen Parkanlagen in Rom. Ja, auch hier treffen sich die Menschen zum Lernen, Fußball spielen oder Picknicken. Man hört auch hier stets jemanden auf der Gitarre spielen und man sieht Kinder, die Geburtstage feiern.
Aber er hat zwei besondere Extras: inmitten der naturalistischen Schönheit entdeckt man immer wieder alte Ruinen! So gibt es im gesamten Park archäologische Schätze wie Gräber, Villen oder Türme.
Und zweitens … es gibt Schafe! 😀
Wer dieses Natur-Ruinen-Spektakel mag, der kann sich vor Ort auch ein Fahrrad ausleihen und bis zur Appia Antica fahren. Dort stößt man auf viele weitere großartige, archäologische Überreste zwischen grünen Bäumen und breiten Wiesen.
Mit der U-Bahn kann man mit der Linie A zum Park Caffarella fahren. Ihr müsste bei Colli Albani (Ausgang Parco Appia Antica) aussteigen und dann noch ca. 5 Minuten zu Fuß laufen. Auch die Buslinien 87 fährt von der Piazza Venezia oder vom Colosseo bis zum Parco Caffarella (Haltestelle Menghini/Crivellucci).
Tipp 4
Parco Caffarella
1936 wurde ein See für das Stadtviertel EUR konzipiert, umgesetzt wurde er aber erst nach dem Krieg. Heute ist dieser künstlich angelegten See von einer wunderschönen Grünfläche umgeben, auf welcher im Frühling sogar japanischen Kirschbäume blühen. Der Park ist vergleichsweise eher klein. Er erstreckt sich über eine Fläche von 0,16 km2. Dennoch sprüht es hier vor Leben: Kinder spielen in den Wiesen, Erwachsene trinken genüsslich ihren Aperol an der Bar des Parks, Enten werden gefüttert, die Wiesen werden für Yoga-Übungen genutzt und im See werden diverse Wassersportarten ausgeübt.
Vor allem aber, hat man hier die Möglichkeit, ein ganz anderes Rom kennenzulernen. Man erkennt eigentlich sofort, dass dieser Park nicht ganz zum “klassischen” Rom passt. Blickt man in den Nordwesten des Sees, sieht man das UniCredit-Bankgebäude und im Südosten den ENI-Turm. Und so wie der Rest der Gebäude, sind diese beiden nicht antik, sondern modern. Das gesamte Stadtviertel ist relativ jung, so hebt sich auch der Park von all den anderen in Rom ab.
Wem übrigens die Warteschlangen bei der berühmten Eisdiele Giolitti in der Nähe des Pantheons zu lange sind, der hat auch hier im Park die Möglichkeit, das leckere Giolitti-Gelato zu genießen. 😉
Es ist ganz unkompliziert, mit den öffentlichen Verkehrsmittel zum Parco in EUR zu fahren. Die U-Bahnlinie B hält direkt davor (Haltestelle: EUR Palasport).
Nützlicher Hinweis: EUR ist übrigens die Abkürzung für Esposizione Universale Roma (Mussolinis geplante Weltausstellung in Rom) und nicht für Euro. Es wird auch anders ausgesprochen, nämlich [ɛ:ur].
Tipp 5:
Parco al lago dell'EUR
Prinzipiell braucht man natürlich Zeit um das grüne Rom zu entdecken. Wer sich diese aber nimmt, wird tatsächlich belohnt und kann nach dem Urlaub mal mit anderen Geschichten und Fotos aus Rom punkten. 🙂
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan