Case Romane del Celio
Case Romane del Celio
Die römischen Häuser
Case Romane del Celio
Auf dem Caelius Hügel findet man „case romane” – römischen Häuser aus der Antike! Ein unbekanntes Highligh, das großartige Einblicke in die antike Architektur und Wohnweise gibt!
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein absolut unbekanntes, zentral liegendes Highlight, das uns großartige Einblicke in die antike Architektur und Wohnweise gibt! Etwas für "Experten".
Negativ:
Nur bis 15 Uhr Einlass und zweimal die Woche geschlossen. Das heißt, man muss genau planen, wann man es besuchen möchte.
Tipp:
Man kann den Besuch wunderbar verbinden, wenn man vom Kolosseum zum Circo Massimo spaziert.
Zuletzt aktualisiert: 07.02.2023 | Céline & Susi
Case Romane del Celio
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Der Caelius Hügel ist einer der eher wenig bekannten und kaum besuchten Hügel in Rom. Er zählt wie der Palatin und Aventin zu den sieben Gründungshügel der Stadt. Ob der Name des Hügels vom lateinischen “caedere” (auf Deutsch “fällen”) stammt, da man zuerst die Eichen am Hügel fällen musste, um auf diesem zu bauen, oder ob der vom Namen Caele Vibenna, ein Verbündeter des Königs Servius Tullius (6. König Roms) abgeleitet wurde, bleibt bis heute ungeklärt.
In der Antike galt er noch als Hügel, an dem sich Wohlhabende angesiedelt haben. Dies trifft heute wohl nicht mehr zu. Allerdings können wir hier prächtige Kirchen wie die Anti Andrea e Gregorio al Monte Celio oder die Kirche der heiligen Johannes und Paulus bewundern.
Neben den Gotteshäusern sind es zudem die Gebäude aus der Antike, die einen Besuch lohnenswert machen. Diese “case romane”, die römischen Häuser, die auf dem Caelsius Hügel angesiedelt sind, würde man von außen gar nicht als solche erkennen. Sobald man sie aber betritt, steht man mitten in großen Räumen, die teilweise noch mit bunten Fresken an den Wänden dekoriert sind. Im 4. Jahrhundert nach Christus wurde dieser Ort von den Christen genutzt, um ihre Märtyrer Johannes und Paulus zu ehren. Im 5. Jahrhundert wurde über den Grundmauern, die Kirche der beiden Heiligen erbaut.
Wie Archäologen im 19. Jahrhundert festgestellt haben, handelt es sich bei diesen Räumen nicht nur um Gebetsräume. Viel eher geht man davon aus, dass hier mehrere Wohnhäuser, sogenannte Insule, gestanden haben. Diese wären im Laufe der Zeit zu einer großen Wohneinheit umgebaut worden. Insgesamt können wir heute zehn Räume in unterschiedlichen Ebenen besichtigen. Die Wohnräume haben nach wie vor Fenster, die heute zwar kein Licht mehr in den Raum lassen. Allerdings wird einem durch diese klar, wie tief das Straßenniveau in der Antike gewesen ist.
Was man hier zudem wunderbar erkennen kann, ist die Bauweise der Römer in der Antike: Die Basis wird aus dünnen Ziegelsteinen errichtet, wobei die Wände dann mit farbintensiven Fresken verschönert werden. Die Farben sind heute unfassbar gut erhalten, und das, obwohl es sich um natürlichen Farbstoffen (Pflanzen, Erde, Steine…) handelt. Bei genauer Betrachtung erkennt man nicht nur Muster, sondern auch (betende) Personen und (heilige) Tiere, exotische Vögle, Gänse und Pfaue, genauso wie Schafe oder Ziegen. Frühchristliche Symbole kann man auf dem Altar erkennen, der in einem der ersten Räume nach dem Eingang steht: die Buchstaben Χ und ρ des griechischen Wortes Χριστός (Christós).
Genaues Hinsehen wird übrigens während des ganzen Aufenthalts belohnt, und das nicht nur bei den Fresken. Am Boden kann man immer wieder noch alte Mosaiksteine erkennen.
Im hinteren Bereich der Ausgrabungsstätte befindet sich ein Ausstellungsraum, in dem Amphoren, Schriftplatten, Statuen und Fresken ausgestellt sind. Es ist jedes Mal aufs Neue faszinierend, wie begabt die Römer schon vor 1500 Jahren gewesen sind. Ohne moderne Technik haben sie stabil gebaut, hygienisch gelebt und langfristig gedacht.
Fazit
Besuchen kann man die “case romane” sowohl als “Rom-Neuling”, als auch als Experte, denn man wird immer fasziniert davon sein!
Eure Susi
Offizielle Webseite der Case Romane (IT/EN): www.caseromanedelcelio.it
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2022 – 2023
Mit Unterstützung von Susanne Vukan