Quartiere Coppedè
Quartiere Coppedè
Quartiere Coppedè
das Jugendstilviertel in Rom
Das Quartiere Coppedè ist eigentlich kein eigener römischer Stadtteil, sondern ein Viertel, in dem Plätze, Wohnhäuser und Villen im Jugendstil errichtet wurden. Es gibt hier nichts, das an die typischen römischen Straßen erinnert.
Meine Bewertung:
Positiv:
Dieses "Jugendstil-Freiluftmuseum" zeigt selbst Rom-Experten, dass die Stadt immer wieder für neue Überraschungen sorgt.
Negativ:
Es liegt "etwas außerhalb" vom Centro Storico.
Tipp:
Den Besuch kann man relativ gut mit einem Besuch der Galleria Borghese und dem Marco Museum (Museo d’Arte Contemporanea di Roma) verbinden.
Zuletzt aktualisiert: 12.03.2024 | Céline & Susi
Quartiere Coppedè
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Wer mit den Straßenbahnlinien 2, 3, 19 oder den Bussen 63, 83, 92 bis zur Haltestelle „Buenos Aires“ fährt, der kann in eine Welt eintauchen, die vielen völlig unbekannt ist: das Quartiere Coppedè, das auch das Jugendstil-Viertel bekannt ist.
Das Quartiere Coppedè ist eigentlich kein eigener römischer Stadtteil, sondern ein Viertel, in dem Plätze, Wohnhäuser und Villen im Jugendstil errichtet wurden. Benannt ist das Quartiere nach dem Architekten Gino Coppedè, der dieses „Werk“ zwischen 1915 und 1926 auf 31.000 Quadratmetern realisiert hat. 1927 starb Gino Coppedè, woraufhin Paolo Emilio Andrè die Fertigstellung übernahm.
Wenn man die Straßen des Quartiere Coppedè entlang spaziert, erkennt man sofort, dass dies alles nicht durch Zufall entstanden ist, sondern eine tolle künstlerische Leistung ist. Zwischen den Straßen Via Tagliamento, Via Arno und Via Clitunno (die Straßen, die das Viertel eingrenzen) reihen sich Gebäude, die aus architektonischer Sicht ein Potpourri aus Jugendstil, Barock und Mittelalter sind.
Es gibt hier keine Souvenir-Shops, keine Cafés oder Eisdielen. Keine „alten Steine“, keine Tempel oder Foren. Nichts, was sonst an die römischen Straßen erinnert.
Das Quartiere Coppedè ist ein Wohnviertel für wohlhabende Menschen und ein Ort, der viele Botschaften beherbergt. Man hat fast ein schlechtes Gewissen, wenn man die privaten Wohnhäuser bestaunt und fotografiert.
Informiert man sich in Reiseführern oder online über Roms Jugendstil-Stadtviertel, stößt man dabei unverzüglich auf drei Highlights:
- Die Piazza Mincio, die mit dem Frösche-Brunnen (Fontana delle Rane) als Zentrums des Viertels bekannt ist.
- Der Spinnen-Palast (Palazzina del Ragno), den in assyrisch-babylonischen Stil gold-schimmerte Muster und Löwenköpfe zieren.
- Die Feen-Villa (Villino delle Fate), die aufgrund ihrer unterschiedlichen Materialien wie Ziegelstein, Marmor oder Terrakotta und ihrem auffällig gestalteten Turm der Hingucker schlechthin ist.
Allerdings gibt es noch zahlreiche weitere Gebäude, die durch ihre Einzigartigkeit genau und nur in dieses Stadtviertel passen: Asymmetrische Gebäude mit Türmchen und Mustern, umgeben von Bäumen an Straßen, die kaum befahren sind.
Bei genauerem Betrachten und vermehrtem Hinsehen erkennt man jedes Mal neue Elemente an den Gebäuden – wie zum Beispiel die Sonnenuhr, die auf der Hinterseite der Feen-Villa aufgezeichnet ist. Es sind die zahlreichen Details, Tiere und Muster, die vermehrt und verschiedenen Kritikern über deren tiefere Bedeutung spekulieren lässt. Teilweise werden sie sogar als Freimaurer-Symbole oder als „Liberty“ und „Art Déco“ Stil beschrieben.
Dabei ist Coppedés Stil einfach nur einzigartig und eigenständig. Es ist ein Unikat, dessen Reichtum man nur erkennt und spürt, wenn man dort ist.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.