Bioparco Rom
Bioparco Rom
Bioparco Rom
der Zoo in Rom
Der Zoo wurde mit seinen 12 Hektar im Januar 1911 eingeweiht und war aufgrund seiner Bauweise und Architektur einer der wichtigsten in Europa. Was wir heute sehen ist also wie fast alles in Rom, alt, wurde aber mehrmals umgebaut 😉 …
Meine Bewertung:
Positiv:
Für Kinder kann der Zoo ein Alternativprogramm neben der vielen Kunst und Kultur in Rom sein.
Negativ:
Im Vergleich zu anderen europäischen Zoos haben die Tiere wenig Platz und kaum Möglichkeit sich vor den Besuchern zu "verstecken".
Tipp:
Wir würden euch andere Kinder-Alternativen empfehlen.
Zuletzt aktualisiert: 13.03.2024 | Céline & Susi
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Wer Kindern eine Abwechslung zum Kulturprogramm in Rom bieten möchte, dem kann man wärmstens den Villa Borghese Park empfehlen. So hat man dort neben der Möglichkeit ein Picknick zu machen, Fahrräder, Golfcarts oder Ruderboote zu mieten, auch die Option einen Zoo zu besuchen. Denn im Norden des Parks liegt der Bioparco di Roma, der Zoo von Rom. Mit 49 Tiergehegen beherbergt er ca. 200 Tierarten aus fünf Kontinenten.
Wer den Zoo von Rom betritt, wird zuallererst auf wunderschöne Giraffen treffen, dann vorbei an Nashörnern und Affen hin zu den Kängurus und Tigern spazieren. Im Vergleich zu anderen Zoos und Tierparks haben die Tiere in den Gehegen aber wenig Platz und es wirkt oft so, als hätte sie kaum eine Möglichkeit, sich nicht der Öffentlichkeit zu zeigen. (Wenn man in Wien in den Zoo geht, kann es sogar passieren, nicht alle Tiere zu sehen. So können diese selbst entscheiden, wann sie sich den Gästen zeigen wollen.) Leider muss man auch sagen, dass die Gesichter der Tiere nicht sehr glücklich wirken. Wer ein Herz für Tiere oder sensible Kinder hat, der sollte den Besuch des Bioparks in Rom daher eher meiden.
Aber ja, es kann auch schön sein, die Vielfalt der Tierwelt zu betrachten. Für viele Kinder ist die Gelegenheit Zebras, Löwen oder Elefanten so nah zu sein, schließlich nicht selbstverständlich. Selbst Pinguinen und Robben kann man beim Schwimmen zusehen. Aber leider erinnert die Gehege fast an die Antike, als die Wildtiere auch in Zoos und Käfige untergebracht wurden, bevor sie zur Show ins Kolosseum gebracht wurden. Es hat die Menschen ja schon immer begeistert, Tiergattungen fremder Kontinente zu bewundern. Damals vielleicht sogar noch mehr, als heute; denn wer heute nicht die Möglichkeit hat, in einen Zoo zu gehen, hat die Tiere zumindest schon in Büchern und Filmen gesehen.
Mit gemischten Gefühlen spaziert man also durch die Wege, bestaunt die Tiere oder genießt seinen Kaffee auf einer Bank während die Kinder am Spielplatz spielen (der übrigens auch nicht so einladend aussieht). Der Zoo in Rom gehört sicher nicht auf die Must-Do-Liste, wenn man das 1. Mal in Rom Urlaub macht. Wenn man aber einen Nachmittag/Tag in der Villa Borghese verbringt, dann kann es durchaus auch ein nettes Erlebnis sein, mit Raubtieren, Reptilien und Vögel Bekanntschaft zu machen. 🙂
PS: Wer zum ersten Mal in der Villa Borghese ist, der sollte etwas Zeit einplanen: vom Aussichtspunkt Pincio (Höhe Piazza del Popolo) bis zum Zoo liegt etwa eine halbe Stunde Fußweg.
Bioparco Roma
zur Geschichte
1908 entschloss sich eine Gruppe von Finanziers in einen Ort zu investieren, der Menschen anzieht und sie begeistert. So entstand die Idee einen Zoo zu erbauen, dessen Hauptziel es war, seltene und besondere Tiere zu zeigen. Der Zoo wurde mit seinen 12 Hektar im Januar 1911 eingeweiht und war aufgrund seiner Bauweise und Architektur eine der wichtigsten in Europa. So gab es im Gegensatz zu anderen Tierparks keine Zäune und Gitter, sondern Wassergräben, die die einzelnen Bereiche abgrenzten. Diese Technik verlor aber an Bedeutung, da man mehr und größere Tiere in den Zoo bringen wollte und auf Gitterstäbe, Zäune und Glas zurückgriff. Das Gehege hat sich im Laufe der Jahre vergrößert und verändert und wurde auch infolge der Kriegsereignisse umstrukturiert und neu aufgebaut.
Was wir heute sehen, ist also wie fast alles in Rom, alt, wurde aber mehrmals umgebaut. 😉 Die Grundidee, Menschen zu begeistern, ist zwar geblieben, aber von den Elementen aus der Vergangenheit ist heute nur mehr die Struktur erhalten.
Anmerkungen
zur Zooverwaltung
2023, also 3 Jahre nach der Erstellung dieses Berichtes, beschwerte sich der Zoo bei der Ticketagentur über unsere Bewertung. Es wurde sogar erwähnt, den Artikel zu löschen…
Wir haben dann die Links zum Zoo und das Ticket von der Seite genommen. Und die Bewertung von 2,5 auf 1,5 heruntergestuft.
- Wir teilen hier unsere ehrliche Meinung und sind unabhängig von den „Wünschen“ der Zoos oder Museen. Den Artikel zu löschen, können sie gar nicht verlangen.
- Gerne haben wir den Link zum Zoo heruntergenommen – den das stärkt ohnehin nur ihre Seite (SEO)
- Und da wir die Location sowieso nicht empfehlen können, haben wir auch gerne den Link zur Ticketseite heruntergenommen.
„Unfortunately, they are not amused with the way their venue is being discussed on this website…“
In dem Zuge haben wir uns trotzdem kurz gefragt, ob wir zu hart zu dem Zoo waren und haben uns die Google Bewertungen noch einmal angesehen… Insgesamt hat der Zoo zwar 4,3 Sterne (bei über 20.000 Bewertungen) mit teilweise sehr positiven Kommentaren. Vielleicht hat sich seit unserem Besuch etwas getan. Aber viele Kommentare – auch neuere – sprechen unsere Sprache.
Also, anstatt sich hier über meinen Bericht aufzuregen, könnte man die Zeit und den Elan in das Wohl der Tiere investieren.
Google Beispiele:
Vor einem Jahr, 2 Sterne: „Ehrlich gesagt, für das, was er kostet, sollte der Zustand des Zoos besser sein.
Zunächst einmal sehen die Gemeinschaftsbereiche verlassen und super traurig aus. Die Sauberkeit lässt sehr zu wünschen übrig. Was die Tiere angeht, so gibt es eine große Vielfalt, aber sie sehen vernachlässigt aus, vor allem die Tiere, die in Becken sind, wie Robben, Seelöwen,… das Wasser ist erbärmlich. Außerdem sehen die Löwen, Füchse usw. verlassen und sehr nervös aus. Es ist eine Schande, die Tiere an so kleinen und schlecht gepflegten Orten zu sehen…“
Vor 8 Monaten, 1 Stern: „Gestern wurde ich Zeuge einer absoluten Traurigkeit. Der Zoo, der für Kinder ein schöner Moment sein kann, um Tiere zu sehen, war meiner Meinung nach das Gegenteil. Es ist kein Biopark, es ist ein Zoo und schlecht behandelt. Die Tiere haben nicht den Platz, den sie haben sollten, sie sehen schlecht aus, besonders die Affen und der Tiger auf kleinstem Raum. Die Wahrheit ist, dass es traurig ist, die armen Tiere auf diese Weise leiden zu sehen. Ich bereue es sehr, ein Ticket für diesen Ort gekauft zu haben.“
vor 8 Monaten, 2 Sterne: „Mitleid und Trauer sind die Gefühle, welche ich am stärksten nach dem Besuch hatte. Die Gehege sind oft viel zu klein, kahle Betonlandschaften und veraltet. Der Zoo wirbt mit einer extra Sektion über Tierschutz. Jedoch scheint es als ob gerade bedrohte Tierarten gehalten werden. Oft nur mit zwei Exemplaren oder sogar nur einem, wie dem Uran Utan, dessen Gehege sogar nach ihm benannt ist. Die Italiener klopfen dauernd gegen Scheiben und versuchen die Tiere zu animieren.
Wer Wölfe, weiße Tiger und Rhinos oder Afrikanische Elefanten, welche normalerweise ein mehrere Quadratkilometer großes Revier leben einpfercht, engagiert sich nicht für Tierschutz, sondern ist der Grund, warum diese Arten in freier Wildbahn aussterben oder wie im Fall des Weißen Rhino bereits ausgestorben sind.“
Man könnte jetzt sagen, das ist ein generelles Problem bei Zoos: Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung herausnehmen und einsperren. Das stimmt auch, aber viele andere Zoos geben sich wenigstens Mühe, den Tieren ein artgerechteres Leben zu ermöglichen.
Wenn man sich außerdem die 1-Sterne-Bewertungen beim Bioparco im Vergleich zum Tiergarten Schönbrunn (4,7 insgesamt mit über 50.000 Bewertungen auf Google) ansieht, dann bemerkt man Folgendes:
In Rom leiden alle mit den Tieren und sprechen die Zustände der Gehege an. In Schönbrunn beschweren sich die meisten über die Restaurants, die Parkplätze und darüber, dass man 30 Minuten vor Schließung bereits zum Ausgang gebeten wird… Auch hier gibt es zwar ein, zwei Kommentare zum Thema Tierwohl, aber im Vergeblich zu Rom verschwindend gering.
By the way: Der Pariser Zoo hat nur 4,2 Sterne (bei 15.000 Bewertungen). Es wird sich hauptsächlich darüber beschwert, dass man die Tiere kaum oder gar nicht sieht. Das ist für mich aber ein Zeichen, dass die Tiere genügend Rückzugsmöglichkeiten haben … Der Zoo antwortet genau das, auf diese Beschwerden. Er antwortet übrigens auf alle negativen Kommentare. Während Rom… gar nichts macht: keine einzige Bewertung wird kommentiert.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan