Il Gesù
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il Gesù
Jesuitenkirche in Rom
„Il Gesù“ ist nicht nur die erste Jesuitenkirche Roms, sondern auch eine der ersten Kirchen, die im Stil der sogenannten Gegenreformation gebaut wurde. Sie gilt als der Prototyp barocker Kirchen und wird somit in vielen Fachbüchern für Kunst und Architektur erwähnt.
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein Ort der Ruhe. Im Inneren der Kirche kann man die Schönheit und Kunst ohne Hektik, Lärm und Menschenmassen auf sich wirken lassen. Die Kirche ist aber kein Must-Do für einen ersten Rombesuch. Sie ist eher für Wiederholungstäter geeignet.
Negativ:
Die Öffnungszeiten des Museums und der Kirche weichen sehr stark ab. Wer das nicht im Vorfeld weiß, ärgert sich vielleicht vor Ort. So wie wir ;)
Tipp:
Wenn du vorhast, auch die andere Jesuitenkirche Sant'Ignazio zu besichtigen, dann mach das im Anschluss. Die Kirchen sind nicht weit voneinander entfernt. Der Vergleich beider Kirchen macht einiges verständlicher.
Zuletzt aktualisiert: 29.02.2024 | Céline & Susi
Il Gesù
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zu sehen?
Betrachtet man die Kirche “Il Gesù” von außen hat man den Eindruck, auf nichts Besonderes zu stoßen. Die Außenfassade kommt einem irgendwie bekannt vor. Das hat wahrscheinlich den Grund, dass die Kirche eigentlich der Vorgängerbau vieler anderer Barockkirchen und vor allem für Jesuitenkirchen ist.
Was beim Betrachten der Kirchenfassade als Erstes ins Auge fällt, ist das imposante Wappen mit der Inschrift IHS; links und rechts davon zwei Statuen: Die eine zeigt Ignatius von Loyola und die andere den Heiligen Franz Xaver, beides Mitbegründer der Gesellschaft Jesu. Die breiten Treppen zum Eingang der Kirche werden gerne von Touristen und Einheimischen genutzt, um ein kleines Päuschen im Sonnenlicht zu machen.
Steigt man diese Treppen aber hoch und betritt dann die Kirche, strahlt das Sonnenlicht (gerade am Nachmittag) göttlich durch die Fensterscheiben ins Innere. Das Licht, das Gold, der Glanz – verbunden mit der Ruhe – gestalten diesen Ort magisch. Das allein macht den Besuch schon lohnenswert.
Durch den typischen Baustil der Kirche, mit ihrer geringen Länge und weiten Breite, hat man schon während des Betretens einen wunderbaren Blick auf die lichtdurchflutete Vierung und den prunkvollen Hauptaltar. Die gesamte Raumwirkung ist angenehm und ruhig.
Wer nach oben auf die Decke blickt, kann das großartige Deckenfresko „Triumph des Namens Jesu“ von Giovanni Battista Gaulli, bekannt als Baciccia (1639-1709), bewundern. Gemalt hat er dieses zwischen 1668 und 1683. Es wirkt nahezu so, als würde man tatsächlich ins Licht des Himmels blicken.
Der Clou: Ein Spiegel hilft die Details des Kunstwerks besser wahrzunehmen, ohne sich den Hals zu verrenken. Und wer ganz genau schaut, kann im hellsten Fleck des Bildes sogar die Inschrift IHS erkennen.
Im linken Querschiff befindet sich die Kapelle des heiligen Ignatius. Seine Gebeine liegen nach wie vor dort vergraben. Gestaltet wurde die Kapelle übrigens von Andrea Pozzo, dessen genialste Meisterleistung es in der zweiten Jesuitenkirchen Sant’Ignazio zu bestaunen gilt.
Übrigens: Für Bernini-Fans gibt es auch hier eine kleine Überraschung. Links neben dem Hauptaltar ist die Marmorbüste des Heiligen Roberto Bellarmino zu sehen.
Il Gesu
zur Geschichte
Der Jesuitenorden wurde 1540 von Papst Paul III. offiziell anerkannt. Sein Enkel Alessandro Farnese, der den Jesuiten sehr Nahe stand, war es auch der den Architekten Vignola zum (Um-)bau der Kirche beauftragt und diesen teilweise auch finanziert hat. Und damit das niemand vergisst, können wir heute noch in riesigen Buchstaben FARNESIVS an der Fassade der Kirche lesen.
“Il Gesù” ist nicht nur die erste Jesuitenkirche Roms, sondern auch eine der ersten Kirchen, die im Stil der sogenannten Gegenreformation gebaut wurde. Sie gilt als der Prototyp barocker Kirchen und wird somit in vielen Fachbüchern für Kunst und Architektur erwähnt. Schon der berühmte Michelangelo hat Mitte des 16. Jahrhunderts den Entwurf des Kirchenbaus skizziert. Trotzdem war es der Architekt Giacomo Barozzi da Vignola, der um 1568 mit dem Bau begonnen hat. Giacomo della Porta hat fünf Jahre später den Bau übernommen und mit Renaissance-, sowie Barockelemente erweitert. 1584 wurde unter ihm auch die Kirche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Iota, Eta, Sigma, kurz IHS, das Emblem des Jesuitenordens, ist sowohl im Außen- als auch im Innenbereich der Kirche immer wieder zu sehen. IHS sind die ersten drei Buchstaben des Namens Jesu. (In griechischer eigentlich ΙΗΣ, gesamt ΙΗΣΟΥΣ. Das Sigma wurde durch das lateinische S ersetzt). Für die Jesuiten sind diese drei Buchstaben das Erkennungszeichen, quasi deren Logo. Von einigen Anhängern werden diese drei Buchstaben auch als Abkürzung für Iesum Habemus Socium („Wir haben Jesus als Gefährten“) oder Iesus hominum Salvator (“Jesus, der Erlöser der Menschen”) interpretiert.
Offizielle Webseite der Chiesa del Gesù (IT): chiesadelgesu.org
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.