Largo di Torre Argentina
Largo di Torre Argentina
Julius Cäsar wurde hier ermordet
Largo di Torre Argentina
Hier wurde Julius Cäsar 44. v. Chr. von einer Gruppe von Senatoren ermordet. Heute können wir hier vier verschiedene Tempelbauten besichtigen – seit 2024 sogar aus nächster Nähe!
Meine Bewertung:
Positiv:
Gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Keine Menschenmassen.
Negativ:
Leider kann man die Tempel nicht betreten.
Tipps:
Ein Must-see für alle Julius Cäsar Fans!
Zuletzt aktualisiert: 17.07.2024 | Céline & Susi
Largo di Torre Argentina
Tickets
Online Ticket
15 €Eintritt Largo di Torre Argentina + 30-minütiges Multimedia-Video über das alte Rom + Audioguide-App für Rom
Ticket kaufenAnmerkung: Das Ticket vor Ort kostet nur 5 Euro.
In dem Ticket von Tiqets sind eine 30-Minütige Show über das alte Rom enthalten. Diese Show findet an einem anderen Ort statt und ist ebenfalls Teil des Vittoriano-Tickets, des Trajansmarkt-Ticket und bei manchen Kolosseums-Tickets. Also Achtung, nicht 2x die Show buchen.
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Bis vor wenigen Monaten konnte man die gut erhaltenen Überreste der antiken Tempel nur von oben erkunden.
Seit Sommer 2024 ist es auch möglich, die Ausgrabungsstätte zu betreten.
Das Besondere ist, dass man hier die Möglichkeit hat, verschiedene Bautypen auf kompakte Weise kennenzulernen. Anders als im Forum Romanum, wo auch viele Tempel zu sehen sind, gibt es hier keine Basiliken oder andere Bauten, sondern ausschließlich vier Tempelbauten, die dicht nebeneinander stehen und sich alle voneinander unterscheiden. Diese Tempel sind als Tempel A, B, C und D bezeichnet (ja, tatsächlich nicht wirklich kreativ …) und stammen aus einer Zeit von 4. bis 1. Jahrhundert v. Chr.
Sie waren vor allem Göttinnen (!) gewidmet, die Kämpfe und Kriege gewinnen ließen. Bis heute ist man sich darüber noch nicht ganz sicher, deshalb behalten sie die Namen A, B, C und D.
Durch den großen Stadtbrand im Jahr 80 haben alle Tempel große Schäden davon getragen und mussten neu aufgebaut werden. Zwischen ihnen (und im Laufe der Zeit auch über sie) wurden andere Gebäude gebaut, wie zum Beispiel eine Verwaltung eines Aquädukts.
Außer den Tempeln gibt es auch eine kleine Ausstellung von Funden, die Details sichtbar machen. Erklärungstafeln mit Bildern machen alles anschaulicher und verständlicher. Es ist nicht viel, aber vielleicht ist es gerade deshalb interessant. Man bekommt einen kleinen Einblick in die Geschichte, wird aber nicht überladen.
Kurzer geschichtlicher
Ausflug
Im gleichen Areal wie die Tempel (Teil des ehemaligen Marsfeld) war auch das Theater des Pompeius. Pompeius Magnus war ein römischer Politiker, der gemeinsam mit Gaius Julius Caesar, Marcus Licinius Crassus das erste Triumvirat (ein politisches Bündnis dreier Männer) gründete.
Als Crassus 53 v. Chr. starb, kam zu einem Machtkonflikt zwischen Cäsar und Pompeius, den Cäsar gewann. Cäsar wurde übermütig und sprach sich zum Alleinherrscher, zum Diktator aus. Am 15. März 44. v. Chr. gab es eine Senatssitzung im Theater des Pompeius, bei dieser Cäsar von Mitgliedern des Senats durch Dolchstiche grausam ermordet wurde.#
Der Platz ist übrigens nach dem Torre Argentina, oder „Straßburger Turm“ aus dem 16. Jahrhundert benannt. Diesen kann man aber nicht besichtigen. Seit 1994 gibt es im Largo di Torre Argentina (also Platz des Argentina Turms) auch eine “Katzenstation”, wo Straßenkatzen Pflege bekommen – deshalb sind hier so viele Katzen zu sehen.
Kurz etwas
zu den Tempeln
Der Tempel A, ein rechteckiger Bau mit noch gut erhaltenen Säulen, wurde wohl Mitte des 3. Jhd. v. Chr. gebaut und der römischen Göttin Iuturna, eine Quellnymphe und Schutzpatronin aller mit Wasser arbeitenden Handwerker, geweiht.
Direkt daneben steht Tempel B, ein runder Tempel (übrigens der einzige unter den Vieren), der wohl mehrmals umgebaut und restauriert wurde. Auch dieser Tempel wurde zu Ehren einer Göttin gebaut. Und zwar Fortuna Huiusce Diei, die half 101 v. Chr. den Krieg gegen die Cimbri zu beenden. Überreste einer kolossalen Statue wären hierfür der Beweis.
Tempel C, wahrscheinlich der älteste unter den Vieren, wurde der Göttin Feronia gewidmet. Sie war die Göttin der Wälder, Heilquellen und Heilkräuter, sabinischen Ursprungs und steht für neue Fruchtbarkeit. Von diesem Tempel ist allerdings nicht mehr viel erhalten.
Noch weniger erhalten ist vom Tempel D, der eigentlich nur erkennbar ist, wenn man die Ausgrabungsstätte betritt. Er war den Lares Permarini, also jenen Schutzgöttern gewidmet, die die Seeleute beschützten, und wurde im frühen 2. Jahrhundert v. Chr. errichtet.
Fazit
Ein faszinierender Kontrast zwischen Antike und 21. Jahrhundert wird sichtbar, wenn du mitten zwischen den Ruinen stehst. Die Ausgrabungsstätte ist nicht groß, aber macht trotzdem Großes sichtbar.
Eure Susi
Offizielle Webseite des Largo di Torre Argentina (IT): https://sovraintendenzaroma.it/
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.