leonardo da vinci museum
in Rom
leonardo da vinci museum
in Rom
Leonardo Da Vinci Experience
Ein vergleich der drei Standorte!
Rom hat sage und schreibe drei Leonardo Da Vinci Museen/Experiences. Ja, drei! Man kann es auch übertreiben, oder? Der Knackpunkt ist, dass es sich auch um drei verschiedene Betreiber handelt.
Damit ihr euch nicht den Kopf darüber zerbrechen müsst, welches davon sehenswert ist und welches ein Flop, haben wir uns dem angenommen.
Susi hat nach diesen drei Besuchen der Kopf geschwirrt: Die Ausstellungsstücke wiederholen sich und trotzdem gibt es Unterschiede!
Hier ist unser Vergleich mit Punktvergabe und Hintergrundinformationen!
Viel Spaß beim Lesen!
Die drei
Standorte
Leonardo da Vinci
Palazzo della Cancelleria
Meine Bewertung:
Positiv:
Große, helle und informative Ausstellung. Videoinstallationen mit Audioerklärungen und Hologramme sind wunderbar und ausreichend...
Negativ:
... spar dir deswegen das Geld für den Audioguide und kauf danach ein Eis!
Tipp:
Reserviere rechtzeitig online! Das Museum ist beliebt!
Zuletzt aktualisiert: 13.01.2025 | Céline & Susi
Tickets für Leonardo
Palazzo della Cancelleria
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Auf 1.000 m2 Fläche, verteilt auf sieben Räume, gibt es über 65 Holzkonstruktionen, verschiedene Hologramme und ein unterirdisches Wasserbecken (Grab von Aulo Irzio) aus dem Jahr 43 v. Chr. Es ist eine interaktive Ausstellung, die Lust macht, Leonardos Erfindungen auszuprobieren und zu verstehen.
Schön ist nicht nur die Inszenierung und die Raumaufteilung, sondern auch, dass der Museumsbesuch mit einer klassischen Musik begleitet wird. Das versetzt einen beinahe in die Zeit des 15. Jahrhunderts … Videoinstallationen mit Audioerklärungen und Hologramme (vor allem der Flugobjekte) veranschaulichen wunderbar die Überlegung da Vincis, die hinter der jeweiligen Erfindung steckt. Obwohl es in den Sälen keine Fenster nach draußen gibt, sind die Räume wunderbar beleuchtet, was für eine angenehme Atmosphäre sorgt.
Vorbei an Skizzen und Zeichnungen des grandiosen Künstlers geht es auf einer Treppe nach unten, wo es sogleich in Raum mit verschiedenen Maschinen führt, die mit der eigenen Kraft getestete werden können. Neben jeder dieser Erfindungen ist eine Erklärung (sogar auf Deutsch!) auf einer Informationstafel angebracht. (Daher würde ich sogar empfehlen, sich das Geld für den Audioguide zu sparen und später für ein Eis auszugeben …)
Die Räume sind in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, so gibt es neben dem „Raum der Maschinen oder Flugobjekten“, auch einen „Raum des Feuers“, „des Wassers“ und „der Erde“. Diese Einteilung macht es für den Besucher einfach zu verstehen, wie vielfältig und breit gefächert Leonardo da Vincis experimentellen Überlegungen und wissenschaftlichen Theorien waren.
Bis vor dem Besuch war es mir offen gesagt auch nicht klar, dass er auch Kriegsmaschinen entworfen hat. In Mailand arbeitete er aber für den Herzog Ludovico Sforza, der in einige Kriege verwickelt war. Der Panzerwagen zum Beispiel war eine Konstruktion von da Vinci. Es ist ein Fahrzeug, das durch seine runde Plattform eine 360 Grad Schussreichweite ermöglicht und durch die Kraft von acht Männern, die im Inneren des Panzers Handkurbeln steuern, betrieben wird.
Leonardo da Vinci hat auch einen Taucheranzug für die marine Kriegsführung entworfen: ein Ganzkörperanzug aus Leder mit zwei gläsernen Öffnungen für die Augen. Gewichte sollten den Taucher nach unten drücken und ein Schlauch nach oben sollte ihn mit Atemluft versorgen. Diese Konstruktion schränkt aber die Bewegungsfreiheit unter Wasser enorm ein. Hergestellt wurde der Anzug allerdings nie, da sein Dienstherr, der Herzog aus Mailand, keinen direkten Zugang zum Meer hatte und es so gar keinen Bedarf gegeben hat.
Zu sehen ist der Taucheranzug, so wie ein Schwimmer mit Flossen und Schwimmreifen in einem Saal aus 43 v. Chr., dem Grab von Konsul Aulus Irzio. Das Grab bestand aus Tuff und Travertin und war genau im antiken Bereich vom Campo Marzio (Marsfeld). Auch wenn das Wasser im Becken sehr verschmutzt war, war es dennoch interessant auf zwei Zeitepochen zu stoßen.
Bevor es wieder zurück nach oben und in das 21. Jahrhundert geht, gelangt man durch einen Saal, in dem Leonardos Flugobjekte und Flugversuche veranschaulicht werden. Auch wenn seine Flugversuche nicht wirklich glückten, gilt der 1485 von ihm entworfenen Fallschirm eine historisch wertvolle und visionäre Idee. Selbst getestet hat er den Fallschirm wohl nie. Ob er wirklich funktioniert hätte, ist zweifelhaft, so war die Konstruktion viel zu schwer und hätte einen 1,70m großen Mann wohl kaum gleitend auf der Erde ankommen lassen.
Über seine Kunstwerke und Gemälde wird wenig berichtet und es werden nur wenige Kopien ausgestellt, was ich persönlich auch in Ordnung fand. Diese kann man ja auch im Original in verschiedenen Kunstgalerien (wie zum Beispiel im Louvre in Paris) bewundern.
Fazit
Cancelleria
Ein Must-Do, wenn man Leonardo da Vincis Erfindungen entdecken möchte! Kunst-Fans werden hier wohl eher enttäuscht werden, aber darum geht es in diesen Museen auch nicht. Der Besuch im Leonardo da Vinci Museum im Palazzo della Cancelleria ist für Kinder und Erwachsene lehrreich und spannend. Man kann Konstruktionen nachbauen und ausprobieren. Dank der vielen Multimedia-Installationen wird vielen noch besser veranschaulicht!
Top-Ausstellung!
Eure Susi
Leonardo da Vinci
in der Via della Conciliazione
Meine Bewertung:
Positiv:
Kompakte Übersicht, die einen guten Einblick gibt. Super Lage zwischen Petersdom und Engelsburg!
Negativ:
Etwas dunkel und eng.
Tipp:
Ticket online und gleich zur Öffnungszeit reservieren, dann sind noch weniger andere Besucher im Raum.
Zuletzt aktualisiert: 13.01.2025 | Céline & Susi
Tickets für Leonardo
Via Conciliazione
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Diese Leonardo Ausstellung liegt praktisch zwischen Petersdom und Engelsburg. Wer sich oder den Kleinen der Familie nach einem Besuch im Petersdom etwas anderes gönnen möchte, hat hier gleich etwas an der Hand!
Man betritt das Museum über den kleinen Shop, dessen Objekte aber eher nach dem Besuch interessant sind. Also, nachdem man etwas über sie gelernt hat… 😉
An der Kasse tauscht man nicht nur sein Onlineticket, sondern man bekommt hier auch den Audioguide, den ich unbedingt empfehle.
Und dann kommt eine Überraschung: Denn, dass der folgende Raum so groß und beeindruckend sein wird, hätte ich von alleinigem Vorbeigehen am Museum nicht gedacht. Hereingehen lohnt sich also. 🙂
In einem relativ großen Raum (der leider keine Fenster hat und entsprechend dunkel ist) ist linker Hand eine Kopie von “das letzte Abendmahl” zu sehen.
Rundherum sind Erfindungen da Vincis ausgestellt und man weiß gar nicht, welchem man zuerst die Aufmerksamkeit schenken soll. Wir beginnen also mit dem Fresko (bzw. mit dem Abbild davon). Durch die symmetrische Anordnung der Personen und Objekte und durch die zentrale Position von Jesus wirkt da Bild so, als wäre es ein Abbild der Wirklichkeit. Jesus’ rechtes Auge ist der absolute Bildmittelpunkt, der Fluchtpunkt.
Jesus ist ruhig, die Apostel rundherum gestikulieren und wirken aufgebracht. Je länger man das Bild betrachtet, desto mehr mathematische Berechnungen bzw. Details werden einem bewusst: So kann die Haltung Jesus’ in ein gleichseitiges Dreieck gerahmt werden, was das Bild auch so viel Ausdruck und Stabilität gibt.
Die Farbe seiner Kleidung ist rein, eine Seite rot, die andere blau. Im Gegensatz haben die Jünger um ihn herum verschieden Farbmischungen in ihren Gewändern. Auch das zieht die Aufmerksamkeit auf die Bildmitte.
Und bevor ich nun weiter schreibe, muss ich genau auf das “Problem” des Künstlers aufmerksam machen. Leonardo und seine Werke sind so faszinierend, dass man fast über jedes einzelnen tausenden Wörter schreiben kann. Da das hier wohl den Rahmen sprengen würde, geht es weiter zu ausgewählten Erfindungen, die im Museum zu finden sind, obwohl es noch viel mehr über das “letzte Abendmal” zu sagen gäbe.
Die Luftschraube zieht durch ihre Größe und zentrale Position im Raum viel Aufmerksamkeit an sich. Um 1487 bis 1490 beschäftigte sich da Vinci mit Prinzip des Auftriebs in Wendelform und skizzierte seine Erfindung namens „Helix Pteron“. Vier Personen sollen die Schraube bzw. das Wendel aus Leinentuch drehen, sodass das Gestell nach oben fliegt. Auch wenn seine Erfindung per se nicht umgesetzt werden konnte, wurde 450 Jahre später darauf aufbauend der Hubschrauber entwickelt.
Vorbei an einer Vitrine mit Miniaturen seiner Erfindungen, Büchern und Experimentiermaterial geht es in den Keller des Museums, in dem man die Möglichkeit hat, Leonardos Brückenkonstruktion in einfachen Schritten nachzubauen. Die Stabilität der Brücke entsteht durch das Flechtprinzip, sodass Nägel, Schrauben oder Seile zum Fixieren der einzelnen Teile nicht nötig sind.
Zehn Schritte entfernt kann man noch etwas testen, und zwar das Spiegelkabinett. Mithilfe von acht Spiegeln, meinte Leonardo a da Vinci, könnte man Objekte aus allen Perspektiven betrachten, ohne sich bewegen zu müssen. Eine Mehrfachspiegelung gibt Auskunft über die Wechselwirkung von Licht und Schatten. Seiner Meinung nach waren Spiegel nämlich die wahren Lehrmeister der Künstler.
Durch einen langen Saal, in dem unter anderem Erfindungen wie das Fahrrad oder der Kurbelwagen ausgestellt sind, geht es weiter in die Kunstausstellung.
Der Kurbelwagen kann als Vorgänger des Autos gesehen. Im Fokus steht bei Leonardo die Bewegungsübertragung auf die Radachse. So kommt die Antriebskraft des Fahrzeuges von einer Kurbel, die über der Achse der Hinterräder angebracht ist. Das Fahrrad, das durch seine Mechanik und sein Aussehen fast einem modernen Fahrrad gleicht, ist eigentlich Leonardos Schüler Salaj zu verdanken. Dennoch ist es unfassbar, dass es bereits 1493 die Idee eines Fahrrads mit Lenkstange, Sattel, Vorder- und Hinterrad und Kette gab.
Im letzten Raum gibt es einen Einblick in die faszinierende Welt der Kunstgemälde. Kleinere und größere Werke hängen gut inszeniert und beleuchtet auf einer schwarzen Wand. Kopien von Bachus (1510-1515), Johannes der Täufer (1513-1516) oder die Mona Lisa (1503) können betrachtet und dank Audioguide gut analysiert werden.
Fazit
Conciliazione
Das Leonardo da Vinci in der Via della conciliazione gibt einen sehr guten Überblick über all die Ideen und Werke da Vinics. Noch schöner wäre es aber, wenn man mehr ausprobieren, als nur betrachten könnte, daher nur 4 von 5 Punkte!
Gute Ausstellung!
Eure Susi
Leonardo da Vinci
auf der Piazza del Popolo
Meine Bewertung:
Positiv:
Der Pluspunkt geht an das überaus freundliche Personal und die Location Piazza del Popolo.
Negativ:
Die Ausstellungsräume waren unterbelichtet, eng und an den Wänden waren große Wasserflecken (Schimmel?) zu sehen.
Tipp:
Reserviere dein Ticket lieber im Leonardo da Vinci Museum im Palazzo della Cancelleria!
Zuletzt aktualisiert: 13.01.2025 | Céline & Susi
Tickets für Leonardo
Piazza del Popolo
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Was für eine Enttäuschung!!!
So oft bin ich an dem Museum vorbeigelaufen, so oft habe ich mir vorgestellt, was es dort wohl alles zu erkunden gibt… und dann, als ich dort war, war ich entsetzt über den Zustand der Ausstellungsräume, über die triste Stimmung und darüber, dass man kaum Objekte testen konnte. Teilweise sah es sogar so aus, als würde Schimmel an den Wänden sein!
Auch wenn man sich die Webseite anschaut, sieht man nur Lieblosigkeit. Während die anderen beiden eine voll ausgestattete Webseite haben, mit Animationen, Erklärungen, Bildern, Infos über Tickets… Diese Webseite ist eine einzelne Seite ohne Preisangaben und ohne Liebe.
Wäre das Personal nicht so freundlich gewesen, würde ich dem Museum nur einen Punkt geben!
In den Räumen hängen die großartigen Kunstwerke Leonardos quer verteilt über seinen genialen Erfindungen. So weiß man irgendwie gar nicht, welchen Objekten man seine Aufmerksamkeit schenken soll.
Die verschiedenen Maschinen und Erfindungen sind dicht aneinander gestellt und mit englischen/italienischen Informationstafel ausgestattet. An kleinen Symbolen kann man erkennen, ob man die Funktionsweise des Objektes testen kann, oder nicht.
Technische Feststellungen, wie den Projektor (Camera Obscura) stehen lieblos in der Ecke. Dabei hat Leonardo schon um 1500 die spätere Funktionsweise einer modernen Kamera definiert! Er gezeigte, dass Abbilder beleuchteter Gegenstände, die durch einen dunklen Raum mit einem Loch in der Wand gelangen, auf dem Kopf stehend projiziert werden, weil sich die Strahlen schneiden!!!
Der Versuch, die Ausstellung mit einer Multimedia-Installation aufzuwerten, ist kläglich gescheitert. Einige Wände werden mit Videos bespielt. Da die Fläche davor und daneben aber mit anderen Objekten ausgestattet ist, geht die Wirkung der Filmchen total verloren.
Es gibt auch einen Video-Raum, in dem man auf Sitzsäcken am Boden sitzen und auf drei Leinwänden und Pferde, Maschinen und Flugobjekte in Bewegung betrachten kann. Laut einem deutsch-sprechenden Pärchen, das hinter mir den Rundgang machte, war von diesen Multimedia-Inszenierungen (und von der Ausstellung insgesamt) nur der große Touch-Bildschirm wirklich interessant. Denn auf diesem konnte man wie in einem E-Book durch die verschiedenen Erfindungen und Skizzen des Genies blättern und sich detaillierter informieren.
Neben den vielen Objekten wie den Taucheranzug, den Panzer, das Fahrrad, die Brücke oder dem Spiegelkabinett, gab es hier auch viele Bilder zu sehen, die klar zeigten, dass Leonardo da Vinci auch ein Biologe war.
Als Mitbegründer der experimentellen Naturwissenschaften beschäftige er sich mit der Anatomie des Menschen, der Embryologie und mit Fossilien. Er hätte an 30 Menschen seziert – und das, obwohl es zur damaligen Zeit aus religiösen Gründen verboten war! Seine Studien am toten Menschen führte er also heimlich durch. Durch diese konnte er aber Zeichnungen des menschlichen Schädels, der Muskel oder der inneren Organe relativ detailgetreu anfertigen. Wenn ihm, wie bei einem Fötus in der Gebärmutter die menschliche Person zur Untersuchung fehlte, wusste er sich mit Tieren (Rindern) zu helfen.
Neben der Biologie war da Vinci auch an der Physik interessiert. Er war überzeugt, dass nicht die Erde, sondern die Sonne das Zentrum des Planetensystems ist. Seine Überlegungen versuchte er experimentell zu beweisen. 100 Jahre später waren seine Schriften und Skizzen auch für Galileo Galilei interessant, der sich an diesen orientierte. Dazu gibt es in Florenz ein passendes Museum: Das Galileo Museum!
Fazit
Piazza del Popolo
Im Museum ist wirklich gut erkennbar, dass Leonardo da Vinci ein Genie war! Es gibt viel zu sehen, leider aber schlecht inszeniert und aufbereitet. Wer schon vor Ort ist, sollte unbedingt die Kirche Santa Maria del Popolo einen Besuch abstatten, die unter anderem dank der beiden Bilder von Caravaggio ein echtes Highlight in Rom ist!
Ausstellungs-Flop
Eure Susi
Wer war
Leonardo Da Vinci?
Leonardo da Vinci war ein Genie, um es mit wenigen Worten und in einem Satz zusammenzufassen.
Er lebte im 15. Jahrhundert (1452-1519) und war als Maler, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Wissenschaftler und Naturphilosoph schon seinerzeit sehr bekannt. Sein ursprünglicher Name lautet: Lionardo di Ser Piero da Vinci, aus dem “i” in Lionardo wurde schnell ein “e”, weil er so seine Zeichnungen signierte.
“Ser Piero” leitet sich vom Beruf und Namen seines Vaters ab, dieser hieß Piero und war ein Notar (“Ser” ist kurz für “Messer”, was auf Italienisch so viel wie mein Herr hieß). Seinen Beinamen “da Vinci” verdankt er seinem Geburtsort. “Da Vinci” heißt nämlich übersetzt “aus Vinci”.
In der Toskana aufgewachsen und in Florenz als Schüler von Maler und Goldschmied Verrocchio groß geworden, lebte da Vinci auch in Mailand (um 1482), Rom (1513-1516) und in Amboise, Frankreich (1516-1519). Über sein tatsächliches Aussehen wird viel spekuliert, denn eine 100% Sicherheit darüber gibt es nicht. Abgebildet wird er meistens als alter, großer Mann, mit spitzer Nase und weißem, langem Haar am Kopf und im Gesicht.
Über Leonardo da Vinci wissen wir nicht nur, dass er wissenschaftliche Tatsachen dokumentierte, sondern auch wie er dies tat. So war er nämlich Linkshänder und schrieb in Spiegelschrift. Er war nicht nur was die Kunst betrifft, seiner Zeit voraus, sondern auch was die Ernährung angeht. So lebte er damals schon als Vegetarier. Seine wahrscheinliche Homosexualität wurde zu seinen Lebzeiten nicht gern gesehen. Er wurde angeblich sogar angeklagt und musste in Untersuchungshaft, bevor er freigesprochen wurde.
Seine Wissensgebiete sind wie seine Sprachkenntnisse breit gefächert. Seine Expertise reichte angefangen von der Biologie, über die Mathematik und Physik bis hin zur Malerei, Bildhauerei, Dichtung und Gesang. Er sprach nicht nur Italienisch und Latein, sondern auch Französisch.
Kaum jemand wird seine Zeichnung des „Vitruvianischen Menschen“, in dem er die menschlichen Proportionen detailliert skizziert, nicht kennen. Auf unzähligen Postkarten, Bilder und Schulbüchern ist dieser abgebildet.
Das wohl weltweit berühmteste Gemälde ist die Mona Lisa (1503-1519), die auf einen Wert von über 1 Milliarde Dollar geschätzt wird, und im Louvre in Paris bewundert werden kann. Das Bild selbst ist 77 x 53 cm groß und gilt unter Experten als vollkommen. Ihr geheimnisvolles Lächeln und die Augen, die den Betrachter von allen Himmelsrichtungen zu verfolgen scheinen, faszinieren aber nicht nur Kunstinteressierte täglich aufs Neue.
Leonardo da Vinci arbeitet mit „optischen Täuschung“, dunkleren Farbflächen, die je nach Entfernung mehr oder weniger verschwimmen. Mit den verschiedenen Farb-, Licht- und Luftperspektiven und mathematischen Berechnungen arbeitet Leonardo auch an vielen anderen Bildern. Sie sind das „gewisse Extra“, das wir an der Kunst und dem Künstler so lieben.
Dass da Vinci aber nicht nur exzellent in der Malerei war, beweisen seine unzähligen Erfindungen, die in Rom gleich in drei Museen ausgestellt sind und getestet werden können. (In Florenz gibt es übrigens auch noch 2 dieser Museen, und auch in Venedig. Hier haben wir schon den passenden Museums-Bericht).
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