Vicus Caprarius
Vicus Caprarius
Vicus Caprarius
Die Stadt des Wassers
Der sogenannte Trevi-Untergrund hat eigentlich nur ein kleines Detail mit dem Trevibrunnen zu tun. Dennoch wird dieser so genannt. Seit also nicht enttäuscht: Ihr werdet euch NICHT unter dem Trevibrunnen befinden…
Aber: diese Stadt des Wassers ist aus archäologischer Sicht einmalig und ist für jeden Hobby-Archäologen oder für Familien mit Kindern eine tolle Anlaufstelle!
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein wunderbarer Einblick in das versteckte Rom!
Negativ:
Es wird als Trevibrunnen-Untergrund gehypt, dabei hat es wenig mit dem Brunnen an sich zu tun!
Tipp:
Unbedingt online reservieren und mit Tourguide oder Audioguide besuchen, um wirklich zu verstehen, was man sieht!
Zuletzt aktualisiert: 12.03.2024 | Céline & Susi
Vicus Caprarius
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Nicht unweit vom Trevibrunnen wurden bei Renovierungsarbeiten eines ehemaligen Kinos in den Jahren 1999 und 2001 faszinierende Entdeckungen gemacht! Archäologen sind auf eine Insola (Wohnhaus aus der Antike), eine Zisterne und viele Münzen, Vasen und Gläsern gestoßen!
Heute können wir diesem Zufallsfund einen Besuch abstatten! Dafür muss man aber in die Tiefe, in eine kühl-feuchte „Höhle“, steigen. Der hier unten noch sichtbare Gebäudekomplex stammt aus der Zeit von Kaiser Neros (55 – 68 n. Chr.). Auch wenn außer wenigen Mauern und ein paar Stufen nicht mehr viel davon übrig geblieben ist, bekommt man dennoch einen kleinen Einblick in die Stadtstruktur der Antike. Die Insola wurde nämlich so eingeteilt, dass mehrere Parteien auf verschiedenen Etagen in ihr wohnen konnten. Im 2. Jahrhundert wurde sie umgebaut und im 4. Jahrhundert dann als Domus erweitert. Die Ruinen zeigen wunderbar, dass wir heute ähnlich leben und machen außerdem klar, wie viel von der einstigen Weltmacht wohl noch verborgen liegt!
Die unterirdische Ausgrabungsstätte trägt den Namen „Stadt des Wassers“. Dem Namen entsprechend hört man hier unten das Wasser nicht nur plätschern, sondern sieht es auch fließen. Warum? Weil hier auch eine Zisterne (Wasserspeicher) für das Virga-Aquädukt verborgen liegt. Dieses Aquädukt speist heute noch den Trevibrunnen, sowie den Barcaccia Brunnen bei der Spanischen Treppe.
Die Ausgrabungsstätte ist klein, sehr klein, hat es aber in sich. Wenn man sich nämlich Zeit nimmt, sieht man hinter den Vitrinen nicht nur über 800 Münzen, sondern auch Amphoren und Vasen aus den verschiedenen Zeitepochen. Alles spricht für sich und zeigt, wie fortgeschritten die Menschen damals schon gelebt haben. Im Laufe der Zeit haben sich hier auch Teller, Behältnisse oder Besteck aus dem 14.-17. Jahrhundert angesammelt.
Ein Besuch lohnt sich! Nicht, weil die „Vicus Caprarius – die Stadt des Wassers“, so geheim ist, sondern, weil sie eine Geschichte erzählt, die in ganz Rom wiederzufinden ist. Denn in dieser Kleinen Ausgrabungstätte verbinden sich Funde, die sonst über die Stadt verteiltsind:
Zum einen ein Aquädukt, die in Rom schon seit 312 v. Chr. das Wasser bis zu 100 km lang oberirdisch verteilen. Die Insolae, also die Wohnhäusern der Antike, die man auch zwischen dem Vittoriano und der Ara Coeli Treppe entdecken kann. Und drittens schließlich Amphoren, die vor allem das Stadtviertel Testaccio geprägt haben und dort im wahrsten Sinne des Wortes zu Häufe liegen.
Tauche also ein, in die Stadt des Wassers und lerne ein Rom kennen, das die vielleicht bis jetzt verborgen gewesen ist!
Offizielle Webseite (DE): www.vicuscaprarius.com/de
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.