Die wichtigsten
Stadtteile in Rom
Die wichtigsten
Stadtteile in Rom
Rom Stadtteile
Wo ist es ruhig und wo steppt nachts der Bär?
Rom ist vor allem für die großen Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum oder den Petersdom bekannt. Wer in Rom ist, wird aber schnell merken, dass es da noch mehr gibt!
Nicht nur die vielen unbekannteren Sehenswürdigkeiten sind sehenswert und eine tolle Alternative, wenn die „Großen“ überfüllt uns ausgebucht sind, es gibt zudem noch die Stadtviertel Roms, die auch einen Besuch wert sind.
Da braucht es manchmal gar keine barocken Brunnen, faszinierenden Kirchen oder antike Ruinen. Das Leben, die Einheimischen und ihr Leben sind hier die Stars.
Wir von museos geben euch einen kleinen Überblick über die charakteristischen Stadtviertel der Stadt und verraten, was sie so besonders macht.
Anmerkung: Wir nennen die Stadtteile alphabetisch und nicht nach Beliebtheit 😉
Was man unbedingt
wissen sollte:
- Rom teilt sich in 15 Munizipien (municipi = Rathäuser), sprich Stadtbezirke, ein, die für den touristischen Aufenthalt eher unwichtig sind, sondern viel eher der Verwaltung dienen.
- Es gibt seit 1926 35 Quartierti (Viertel/Stadtviertel) außerhalb der Stadtmauern. Diese Viertel dehnen sich bis zum Hafen aus. Selbst der Stadtteil Ostia am Meer wird in drei solcher Quartierti unterteilt.
- Im 14. Jahrhundert wurde Rom in “Rioni” eingeteilt, die bis ins 20. Jahrhundert gültig waren.
- Auch wenn die heute 22 Rioni zwar für die Verwaltung keine Rolle mehr spielen, nutzen die Einheimischen eher die Rioni, um die Stadtviertel einzuteilen. Daher kommt es generell zu einem Mix von Rioni, Quartierti und dem historischen Zentrum, wenn wir von Stadtviertel sprechen.
Einige Stadtteile
im Überblick
1. Stadtteil
EUR
Dieses Viertel EUR hebt sich aufgrund seiner faschistischen Architektur vom klassischen Rom extrem ab. Das Stadtviertel wurde 1938 im Auftrag Mussolinis aufgebaut.
Neben den vielen Bürogebäuden und kahlen Wohnhäusern ist auch das “Colosseo Quadrato” für dieses Viertel typisch! Ein großer See mit schöner Parkanlage macht das Viertel schön und grün. Er lädt dazu ein, den ganzen Nachmittag dort zu verbringen, sei es um den Enten beim ins Wasser springen zuzusehen, Yoga zu machen, oder ein kleines Picknick zu genießen.
Mehr über dieses besondere Stadtviertel kannst du hier lesen: Das EUR.
2. Stadtteil
Garbatella
Das Viertel Garbatella ist bei den meisten Wochenend-Touristen relativ unbekannt, obwohl sogar eine U-Bahn-Haltestelle (Linie B) nach diesem benannt ist.
Wer hier durch die Gassen spaziert, entdeckt durch die vielen Gärten und kleinen Häuser, dass es in Rom mehrere “Dörfer in der Stadt” in der Stadt gibt (nicht nur Trastevere). Es gibt Märkte mit frischem Obst und Gemüse und auch viele Marktstände, die schicke Kleidung verkaufen. Das Viertel ist durch seinen charmanten Charakter nicht nur als Wohngegend beliebt, sondern wird auch all jene begeistern, die ein ruhiges Rom kennenlernen wollen.
Wer mehr über Märkte erfahren möchte, der kann hier einmal vorbeischauen!
3. Stadtteil
Jüdisches Viertel
1555 wurde die jüdische Bevölkerung vom Papst Paul IV. gezwungen, in einem eigenen, mit Mauern umschlossenen Gebiet zu wohnen.
Dieses “Ghetto” hatte anfangs nur zwei Tore und wurde aufgrund der Nähe zum Tiber oft vom Hochwasser überflutet. Die Zahl der im Ghetto lebenden Menschen nahm zu, so waren es unter Papst Sixtus V. (Ende 16. Jahrhundert) fünf und später, im 19. Jahrhundert, neun Tore.
Das jüdische Volk musste hier unter bestimmten Regeln leben. Es war strengsten kontrolliert, mit wem sie befreundet sein durften, wo sie einkaufen, wem sie ihre ärztliche Dienstleistung anbieten oder wann sie das Gebiet verlassen durften. Aufgelöst wurde das Ghetto erst 1870! Aber auch im Oktober 1943 hat sich hier eine der schrecklichsten und größten Judenrazzia der Geschichte ereignet. Heute ehren Gedenkstolpersteine die Deportierten.
Die Restaurants mit typisch jüdischer Küche machen das jüdische Viertel zu einer kulinarischen Besonderheit und verleihen dem einstigen Ghetto eine spürbare Lebensfreude!
4. Stadtteil
Monti
Monti ist ein Stadtviertel, ganz in der Nähe vom Kolosseum (U-Bahnstation Cavour), das von Jahr zu Jahr beliebter und lebendiger wird. Wer “Vintage” sucht, wird es hier finden – egal ob wir von Kleidung oder Schmuck sprechen. Hier ein kleiner Tipp zum Shoppen.
Die vielen Pflanzen, die an den bunten Häuserfassaden hängen, die Street-Art, die kleinen Handwerksläden, sowie die hippen Lokale (mit leckeren Aperitivi), machen das Viertel nicht nur fotogen, sondern laden zum Flanieren ein. Der Brunnen des Viertels wird ganztags von Einheimischen und Touristen als beliebter Treffpunkt genutzt.
5. Stadtteil
Prati
Als Wohngegend ist das Viertel Prati am Westufer des Tibers, nahe der Engelsburg und den Vatikanischen Museen eher bei der gut verdienenden Bevölkerungsschicht beliebt. Die Wohnungen sind nämlich in vornehmen Palazzi, meist mit kleinem Innenhof und Portier – und dafür zahlt man natürlich einen gewissen Preis.
Für Kurzurlauber ist Prati dennoch (oder vielleicht sogar aus diesem Grund) empfehlenswert! In diesem Viertel gibt es tolle Ferienwohnungen (ich spreche aus Erfahrung.. Traum Airbnb!)! Der Platz vor dem Palazzo Cavour sorgt mit den vielen Palmen für eine entspannte Urlaubsstimmung.
Wer in Rom shoppen will, ist hier auch richtig! Die großartigen Einkaufstraßen (zwischen Via Cola di Rienzo und Viale Giulio Cesare) mit kleinen Mode-Boutiquen machen jedes Shopping-Herz glücklich!
6. Stadtteil
Testaccio
In der Nähe der Cestius Pyramide, also im Süden Roms, befindet sich das tolle Stadtviertel Testaccio, wo sich neben einem Markt auch viele kleine Restaurants und Bars befinden. Während es hier tagsüber relativ ruhig ist, kann man abends auf feiernde Jugendliche treffen.
Benannt ist das Viertel nach den hunderten Amphoren (Tonvasen), die hier in der Antike zu entsorgt wurden. Aus den Scherben entstand ein Hügel, der heute noch sichtbar ist.
Das Viertel ist als Wohnviertel beliebt, das sieht man unter anderem daran, dass hier Kinder auf den Plätzen spielen, bis es dunkel wird, während die Erwachsenen das bella vita genießen. Das sieht man im historischen Stadtzentrum kaum noch wo…
7. Stadtteil
Trastevere
Fast in jedem Reiseführer wird Trastevere als “das Dorf in der Stadt” beschrieben. Dabei ist es heute ist einer der Hot-Spots in Rom – vor allem bei Einbruch der Dunkelheit.
Aufgrund der vielen Restaurants und Bars, ist hier abends oft so viel los, dass man sich anstellen muss, um einen Tisch zu bekommen! Als hätte man in Rom nicht schon genug Warteschlangen. 😉
Das Stadtviertel war einst bei Künstlern und Studierenden beliebt, da man hier sehr günstig leben konnte. In den kleinen Gassen fahren keine Autos und nur wenige Mopeds, was für einen ganz besonderen Flair sorgt. Ach ja, eines noch: Betont wird übrigens die erste Silbe bei der Aussprache.
Es heißt also: TrAstever, nicht TrastevEre, was übersetzt so viel wie “jenseits des Tibers” bedeutet.
8. Stadtteil
Quartiere Coppedè
Ein Viertel in Rom hebt sich von allen anderen durch die vielen Villen im Jugendstil ab: das Quartiere Coppedè. Zu verdanken haben wir dieses Viertel, oder nennen wir es Kunstwerk, dem italienischen Möbeldesigner und Architekt Gino Coppedè. 1915 hat er mit dem Bau der Häuser begonnen.
In diesem Stadtviertel gibt hier keine Souvenir-Shops, keine antiken Ruinen und auch sonst nichts “Typisches”, was wir sonst aus Rom kennen. Ein Spaziergang durch dieses Quartiere ist selbst für Menschen, die in Rom leben, immer etwas ganz Besonderes, da es ein ganz anderes Rom zeigt!
Mehr über dieses einzigartige Stadtviertel kannst du hier lesen: Das Quartiere Coppedè.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan